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DHAMPIR - Blutsverrat

DHAMPIR - Blutsverrat

Titel: DHAMPIR - Blutsverrat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barb & J. C. Hendee
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zu entkommen. Doch als Leesil den Kopf von einer Seite zur anderen drehte, sah er nur Bäume, Büsche und halbgefrorenen Boden.
    »Es muss hier irgendwo sein.« Byrd kratzte Schnee beiseite, und darunter kam der Boden zum Vorschein. »Gib mir Magieres Falchion. Du kannst den Bügel einer deiner Klingen benutzen.«
    Etwa fünf Schritte voneinander entfernt begannen sie damit, den Waldboden abzusuchen. Alle zwei Schritte stießen sie auf der Suche nach einem Hohlraum Stahl in die Erde. Chap machte einen größeren Bogen und schnüffelte überall.
    Leesil fand nichts. An mehreren Stellen standen die Bäume so dicht beisammen, dass für einen Tunnelausgang gar nicht genug Platz war. Äußerlich blieb Byrd ruhig, aber Leesil spürte, dass auch bei ihm die Anspannung wuchs.
    »Wir übersehen etwas«, brummte Byrd schließlich.
    Leesil zögerte. »Meine Eltern sind damals aus diesem Grund zur Festung gelaufen. Der Ausgang muss hier irgendwo sein.«
    Byrd seufzte. »Einer von ihnen beiden muss Bescheid gewusst haben.«
    Leesil dachte darüber nach. »Als sie damals flohen und durch den Ausgang des Tunnels kamen, gaben sie damit seine Tarnung preis. Die Frage lautet: Sind sie entkommen oder nicht.«
    Byrd richtete sich auf. »Na schön. Wenn sich der Ausgang nicht in der Erde befinde t … Wo könnte er sonst sein?«
    Leesil blickte sich um, sah aber nur schneebedeckten Boden, Bäume und Büsche. Er hatte winzige Schlupflöcher in Mauern und Türmen von Bastionen gefunden. Hier im Wald gab es keine Gebäude mit klaren Strukturen.
    Plötzlich stutzte er und sah an den Bäumen hoch.
    Türme. Hölzerne Türme im Wald.
    Drei dicke, knorrige Eichen waren in direkter Linie zu der Festung auf der anderen Seite des Sees ausgerichtet. Jetzt im Winter trugen sie keine Blätter, aber der mittlere Bau m … Mit ihm stimmte etwas nicht. Er war breiter als die beiden anderen, und Teile seiner Rinde zerbröckelten in Leesils Hand. Der Baum schien sehr alt zu sein. War er vielleicht abgestorben?
    »Chap!«, rief Leesil. »Komm her.«
    Der Hund sprang zu ihm, lief um die Bäume herum und beschnüffelte ihre Wurzeln. Schließlich blieb er stehen, drückte die Schnauze an den mittleren Baum und schloss die Augen.
    »Ist der Baum tot?«, fragte Leesil.
    Chap sah hoch und bellte einmal.
    »Ja«, flüsterte Leesil.
    Byrd wölbte die Brauen. »Und?«
    »Ich schätze, dieser Baum ist schon seit vielen Jahren tot, aber er steht noch immer, weil er zwischen den beiden anderen eingezwängt ist.« Leesil deutete vom Baum aus zum See. »Sieh nur. Dort kam Magiere aus dem Wasser.«
    »Ein Baum als Ausgang?« Byrd runzelte die Stirn, ging um die drei Bäume herum und betrachtete ihre Stämme.
    Leesil trat zur anderen Seite des mittleren Baums und betastete die Rinde, suchte nach Astlöchern und Rissen. Er fand nichts.
    »Wenn du nach einer Tür oder Luke suchs t … « Byrd schüttelte skeptisch den Kopf. »Der Riegel oder die Klinke befänden sich an der Innenseite. Es sollte ein Ausgang sein, kein Eingang.«
    »Was nicht bedeutet, dass ich keinen Weg hinein finden kann«, erwiderte Leesil.
    »Na schön.« Byrd trat zurück und holte mit Magieres Falchion aus.
    »Nein! Damit stünde die Festung weit offen«, warnte Leesil.
    Byrd sah ihn verärgert ihn. »Was sollen wir dann machen?«
    Chap knurrte und näherte sich Byrd. Leesil sah den Hund an und schüttelte den Kopf.
    Eine offene Hintertür wäre einer Rebellion dienlic h – oder einem Mordanschlag. Leesil begriff, dass er Byrd aufmerksam im Auge behalten musste, auch wenn er ihn letztendlich kaum daran hindern konnte, seine Pläne in die Tat umzusetzen.
    Wynn hatte recht. Diese Provinz steuerte auf einen Konflikt z u – Darmouths Tod würde sie ins Chaos stürzen und vielleicht auch die anderen Kriegsländer. Der Lord oder jene, die ihm nahestanden, mussten gewarnt werden, bevor Byrds Anmaglâhk handeln konnte.
    Leesils Magen verkrampfte sich. Er musste ein Ungeheuer retten, das ihn immer wieder gezwungen hatte zu töten, damit seine Eltern am Leben blieben.
    »Warte«, sagte er zu Byrd und trat näher zu der toten Eiche; er bezweifelte, dass sie nur mit einem Schwert imstande gewesen wären, den Baum aufzuhacken. Irgendwo musste es einen Hinweis darauf geben, wo sich die Öffnung befand. Die Dunkelheit machte es schwer, Einzelheiten zu erkennen, und so strich Leesil erneut mit den Händen über die Rinde.
    Auf der einen Seite des Stamms fand er schließlich einen schmalen Riss; im Lauf der Jahre

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