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DHAMPIR - Blutsverrat

DHAMPIR - Blutsverrat

Titel: DHAMPIR - Blutsverrat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barb & J. C. Hendee
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und gefangen.
    DieSoldatenhattensiedurchsucht,denDolchanihremUnterarmgefundenundihnihrebensoabgenommenwiebeideScheidenundihrenRucksack.Nureinshattemanihrgelasse n – oderesübersehen:denKaltlampen-Kristall.IhreTagebücherundNotizenbefandensichinByrdsGasthof,ebensodasLedermitdenElfensymbolen.
    Sie hoffte, dass Magiere und Chap entkommen waren. Die Erinnerung an ihren Schrei um Hilfe erfüllte sie mit Scham. Ihre Gefährten hatten ihr gar nicht helfen können. Darmouth wusste, wer sie waren, und hatte eine Falle für sie vorbereitet. Wenn Magiere und Chap versucht hätten, ihr zu Hilfe zu kommen, wären sie ebenfalls in Gefangenschaft geraten, und das wollte Wynn gewiss nicht.
    Schritte näherten sich durch den Flur. Die eine Hälfte von Wynn wollte zur Tür gehen, die andere sich unter dem Bett verstecken. Sie blieb liegen und wartete.
    »Wie kannst du es wagen?«, erklang die strenge Stimme einer Frau auf der anderen Seite der Tür. »Ich bringe der Gefangenen ihr Essen.«
    »Lady Progae, ic h … ich kann das nicht zulassen«, erwiderte ein junger Mann voller Verlegenheit.
    Wynn setzte sich auf. Der Name der Frau klang vertraut, aber sie erinnerte sich nicht daran, wo sie ihn schon einmal gehört hatte.
    »Mir ist befohlen, diese Tür nicht zu öffnen«, fügte der Mann hinzu. »Leutnant Omast a … «
    »Weißt du, wer ich bin?«, fragte die Frau. »Ich werde bald die Herrin dieser Festung sein, und ich vergesse kein Gesicht. Mach jetzt die Tür auf!«
    Es folgte ein Moment der Stille, und dann bewegte sich ein Schlüssel im Schloss. Die Tür schwang auf.
    Ein junger Soldat stand dort, nicht älter als zwanzig, und neben ihm sah Wynn eine zart gebaute Frau. Sie hatte helle Haut und dunkles Haar, das auf die Schultern fiel. Ein Samtband war um ihren Hals geschlungen. Auf dem Tablett in ihren Händen standen eine Schüssel aus Ton und ein Zinnbecher.
    Es war die gleiche Frau, die Darmouth daran gehindert hatte, Wynn ins Gesicht zu treten.
    Lady Progae trat an dem besorgten Wächter vorbei und forderte ihn mit einem Blick auf, die Tür hinter ihr zu schließen. Nachdem er dieser Aufforderung nachgekommen war, stellte die Frau das Tablett auf den Boden und griff unter ihr weites Gewand.
    Wynn beobachtete sie, blieb aber auf dem Bett sitzen. Lady Progae holte einen Leinenbeutel hervor, den sie sich mit einer Schnur an der Hüfte festgebunden hatte. Vorsichtig setzte sie ihn auf den Boden.
    »Wir haben nur wenig Zeit«, flüsterte sie. »Der junge Bursche dort draußen lässt sich leicht einschüchtern, aber wenn ich zu lange bleibe, ruft er einen Vorgesetzten.«
    Wynn starrte sie an. Wer war diese Frau?
    Lady Progae bückte sich und öffnete den Beutel. Eine kleine braunschwarze Katze krabbelte heraus, setzte sich, bewegte den Stummelschwanz und sah zu Wynn auf. Sie hob ihre Schnauze mit einem leisen Miauen, das Lady Progae galt, die mit einem »Pscht« antwortete und dem Beutel Kerzenhalter aus Messing entnahm.
    Sie richtete sich auf und legte ihr Samtgewand ab, woraufhin ein schlichtes Musselinkleid zum Vorschein kam. Sie zog es rasch aus und streifte das Samtgewand dann wieder über.
    »Was machst du da?«, fragte Wynn.
    Lady Progae nahm den Zinnbecher vom Tablett und reichte ihn Wynn. »Es ist nur Wasser, aber ich nehme an, du bist durstig.«
    Wynn war so durstig, dass sie zunächst auf weitere Fragen verzichtete, den Becher entgegennahm und das kalte Wasser trank. Die Katze miaute, und die Frau sah auf sie hinab.
    »Ich bin Hedí Progae«, sagte sie zu Wynn. »Bleib still und gefasst, was auch immer du siehst.«
    Die Katze erbebte. Wellenförmige Bewegungen gingen von ihren dunklen Schultern aus und erfassten den ganzen Leib.
    Wynn hörte auf zu trinken, setzte den Becher aber nicht ab.
    Die wogenden Bewegungen wurden stärker, und der Leib der Katze schwoll an.
    Wynn wich ans Kopfende des Bettes zurück.
    Die Füße der Katze wurden größer, die Beine länger. Das braunschwarze Fell bildete sich zurück, und helle Haut wurde sichtbar. Der Körper wurde schnell länger, und das Fell am Kopf verwandelte sich in glänzendes Haar. Aus den Vorderpfoten wurden Hände.
    Wynn sah das Gesicht eines Mädchens mit großen Augen. Schlank und nackt stand es auf, und die junge Weise starrte mit offenem Mund.
    Hedí Progae entnahm dem Beutel ein Unterhemd aus Wolle.
    »Es tut mir leid, dass ich nicht mehr mitbringen konnte«, flüsterte sie dem Mädchen zu. »Noch mehr unter meinem Gewand wäre sicher aufgefallen.«
    »Oh, das

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