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DHAMPIR - Blutsverrat

DHAMPIR - Blutsverrat

Titel: DHAMPIR - Blutsverrat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barb & J. C. Hendee
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glaubte er, dass Magiere auf ihn wartete, mit dunklem Haar und blassem Gesicht. Instinktiv spannte er die Muskeln.
    Doch die Haut dieser Frau war nicht hell genug.
    Erinnerungen regten sich in Chane. Die Frau hinter dem Gastho f …
    Er entsann sich des Geschmacks ihres Blutes und ihrer Angs t … Die gleiche Angst roch er jetzt, auch wenn sie nicht ganz so intensiv war. Chane kroch auf allen vieren weiter und verharrte schützend über Wynn.
    Die Frau wich langsam zurück, den Dolch in der Hand zum Zustoßen bereit.
    Chanes Gedanken wurden klarer. Wynn hatte versucht, in den Kellerbereich der Festung zu gelangen, in Begleitung dieser blassen Frau. Er senkte den Kopf wie ein Tier, das den Drang zum Sprung unterdrückte, sah der Frau dann in die wachsamen Augen.
    »Möchtest du noch immer leben?«, krächzte er.
    Leesil hielt sein Stilett bereit und wartete hinter Magiere, als Emêl an die Tür klopfte.
    »Aufmachen. Ich bin Baron Emêl Milea.«
    »Baron Milea?«, ertönte es auf der anderen Seite. Schlüssel klirrten, und dann öffnete sich die Tür.
    Leesil sah einen verblüfften Soldaten, der ein dickes Lederhemd trug. Er starrte Emêl an, sah dann an ihm vorbei zu Leesil weiter unten auf der Treppe.
    Magiere trat vor und rammte ihm die Faust ins Gesicht. Der Mann wankte nach hinten und fiel, doch ein zweiter Soldat beugte sich vor und griff nach Magieres Haar. Sie verschwand aus Leesils Blickfeld.
    Leesil sprang vor und stand plötzlich einer Bediensteten gegenüber, deren rötliches Haar unter einer Haube steckte und die ein leeres Tablett in der Hand hielt. Ihre Überraschung verwandelte sich in Furcht, und sie holte mit dem Tablett aus.
    Er duckte sich zur Seite, und das Tablett traf Emêl im Gesicht. Der Baron taumelte durch die Tür zurück.
    Leesil zischte leise. Magiere, Chap und er hätten die Wächter sofort außer Gefecht setzen sollen, ohne Lärm zu verursachen. Zum Glück war keiner der beiden Männer imstande gewesen, sein Schwert zu ziehen. In der Hocke drehte er sich zu der Bediensteten um, und als sie den Mund zu einem Schrei öffnete, blieb ihm keine Wahl, und er schlug ihr den Griff des Stiletts gegen den Kopf. Das Tablett fiel klappernd zu Boden, und Leesil fing die bewusstlose Bedienstete auf, ließ sie langsam herab.
    Chap hielt den ersten Soldaten am Boden fest, und Magiere rang noch mit dem zweiten.
    »Los, Leesil!«, rief sie. »Such Darmouth. Ich komme nach, sobald ich kann.«
    Sie ausgerechnet an diesem Ort alleinzulassen, wäre ihm nie in den Sinn gekommen. Aber die Umstände zwangen ihn dazu.
    Vor ihm erstreckte sich ein offener Flur, und halb geduckt lief er los. Einen Teil des Erdgeschosses kannte er recht gut, und er erinnerte sich an einige Orte, an denen er sich verstecken konnte. Kurz darauf erreichte er das Ende des langen Südkorridors und blickte um die Ecke in den Eingangsbereich. Als er niemanden sah, lief er zum nächsten Torbogen. Der Speiseraum war leer, und er betrat ihn.
    Seine Gedanken kehrten kurz zu Emêls Worten zurück.
    Er hatte seine Mutter »Lady Nein’a« genannt und sie in Begleitung von Adligen und Offizieren hier in der Festung gesehen. Als Kind hatte sich Leesil oft gefragt, warum seine Mutter an Lord Darmouths wenigen Abendgesellschaften teilnehmen musste. Hatte sein Vater die ganze Zeit über Bescheid gewusst? Nur ein naiver Junge hätte sich keine Gedanken gemach t …
    »Was? Lady Progae ist weg? Und wie soll die Sicherheit der Festung bedroht sein? Drück dich klarer aus!«
    Leesil sah niemanden im Eingang, aber es war Darmouths tiefe Stimme, und sie kam aus dem Ratssaal auf der anderen Seite. Seine Hand schloss sich fester ums Stilett.
    Seit Jahren hatte er diese Stimme nicht mehr gehört, aber sie ließ sofort die Vergangenheit lebendig werden. Er schloss die Auge n – und öffnete sie wieder, als dunkle Erinnerungen wach wurden.
    Er musste es tun. Er musste Darmouth vor den Anmaglâhk retten.
    »Wo ist Faris?«, donnerte Darmouth. »Wo steckt der nutzlose Kerl? Such ihn!«
    Wie als Reaktion darauf schwangen die beiden Türflügel des Eingangs auf. Leesil schaute um die Ecke des Torbogens.
    Faris kam herein, die Augen groß und voller Zorn, und ihm folgte eine Frau, die ihm ähnelte. Sie keuchte und schien der Panik nahe. Die beiden eilten zum Ratssaal, und Leesil beobachtete sie. Vor dem Torbogen blieb Faris kurz stehen und fasste sich, bevor er Lord Darmouth gegenübertreten musste.
    Ein Schrei kam aus dem Südkorridor, und Faris drehte sich

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