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DHAMPIR - Blutsverrat

DHAMPIR - Blutsverrat

Titel: DHAMPIR - Blutsverrat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barb & J. C. Hendee
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Darstellungen konnte Magiere nur noch das Eichenblattmuster am fransigen Rand erkennen. Sie verließ den Raum wieder.
    »Eine Art Büro«, sagte sie. »Seit einer ganzen Weile nicht mehr benutzt. Und jetzt?«
    Emêl schüttelte den Kopf. »Es wird Zeit, dass ich nach oben gehe. Wir versuchen es zuerst mit der südlichen Treppe. Ich glaube, Martin und Kêrev haben dort Nachtdienst, manchmal auch Devid, aber sie alle kennen mich. Ich kann behaupten, die Vorräte im Kellerbereich kontrolliert zu haben.«
    »Allerdings haben die Wächter nicht gesehen, wie du nach unten gegangen bist«, sagte Leesil.
    »Wenn sie mich fragen, sage ich einfach, ich hätte die Nordtreppe benutzt«, erwiderte Emêl. »Sie können nicht wissen, dass es eine Lüge ist, denn den dortigen Wächtern begegnen sie erst, wenn ihr Dienst bei Sonnenaufgang endet.«
    »Und was ist mit uns?«, fragte Magiere. Es gefiel ihr nicht, Wynns Schicksal Emêl zu überlassen. »Sollen wir hier einfach warten?«
    »Zunächst einmal. Bleibt unterhalb des Treppenabsatzes in Hörweit e – für den Fall, dass mein Trick nicht funktioniert.«
    Mit Chap an ihrer Seite folgte Magiere dem Baron und sah zurück, um sich zu vergewissern, dass Leesil nicht zurückblieb. Sein Gesicht war so kalt und emotionslos wie an ihrem ersten Tag in Venjètz.
    Sie schlichen die südliche Treppe hoch, die länger war, als Magiere erwartet hatte. Ihre unteren Bereiche lagen im Dunkeln. Als sie einen Absatz vor einer Tür erreichten, blieben Magiere, Leesil und Chap fünf oder sechs Stufen weiter unten stehen. Emêl streckte die Hand nach der Klinke aus, und auf der anderen Seite erklang die aufgeregte Stimme einer Frau.
    »Devid! Bist du da?«
    »Er hat heute Nacht Dienst im Wachhaus auf der Brücke«, erwiderte ein Mann. »Brauchst du etwas, Julia?«
    Emêl erstarrte, als die Stimme lauter wurde und sich von der anderen Seite her der Tür näherte.
    »O Martin!«, stieß die Frau hervor. »Lady Progae und Korey sind nicht mehr da. Und die im Nordturm eingesperrte Frau fehlt ebenfalls. Ventina fand Mikhail bewusstlos im Zimmer der Frau, und Faris ist außer sich. Er hat dem Lord und Leutnant Omasta mitgeteilt, dass die Sicherheit der Festung bedroht ist, und dann hat er sich allein auf den Weg gemacht. Er gibt Devid die Schuld, und ich bin gekommen, um ihn zu warnen.«
    Die Frau sprach schnell, und für Magiere ergab kaum etwas einen Sin n – bis auf die Erwähnung der Gefangenen. Damit musste Wynn gemeint sein. Die Stimmen erklangen weiterhin, aber Magiere winkte Emêl die Treppe hinunter.
    »Wir kehren nach unten zurück«, flüsterte sie. »Wenn Hedí und Wynn gleichzeitig verschwunden sind, so könnten sie zusammen sein. In Hedís Nachricht war die Rede davon, dass sie versuchen würde, in den Kellerbereich zu gelangen. Wir müssen bereit sein für den Fall, dass sie verfolgt werden.«
    »Uns bleibt keine Zeit«, sagte Leesil leise. »Wenn Faris die Festung bedroht sieht, so bedeutet da s … «
    Leesil zögerte so lange, dass Magiere unruhig wurde. Sie konnten nicht auf der Treppe bleiben und praktisch darauf warten, dass man sie entdeckte. Leesil blickte die Stufen hinab.
    »Byrd«, flüsterte er.
    »Was ist mit ihm?«, fragte Emêl.
    Magiere folgte Leesils Blick und sah nichts, aber sie begriff schnell und sprach fast zu laut, als sie sagte:
    »Die falsche Ratte hat uns benutzt!«
    Nach der Entdeckung des Tunnels war Byrd verschwunden, aber eigentlich hätte es weitaus länger dauern müssen, bis er von seinen Informationen Gebrauch machen konnte. Es sei denn, die Elfen waren ihm von der Stadt gefolgt.
    Magiere erinnerte sich an die seltsamen Lichtblitze, die sie beim Verlassen von Venjètz gesehen hatt e – Signale im Dunkeln. Und jetzt hatten sie die Anmaglâhk in die Festung geführt. Sie wusste nicht, wie sie sich in der Burg bewegen konnten, ohne gesehen zu werden, aber es wäre nicht das erste Mal gewesen, dass einem von ihnen so etwas gelang. Sgäil e – der Anmaglâhk , der nach Bela gekommen wa r – hatte sich in die Kaserne der Weisen geschlichen, und selbst Leesil hatte ihn erst bemerkt, als es fast zu spät gewesen war.
    »Es befinden sich Assassinen in der Festung, Emêl«, flüsterte Leesil. »Elfen.«
    Der Baron erblasste, als er zurück zur Treppe blickte.
    »Byrd plant dies seit langer Zeit«, fügte Leesil hinzu. »Ich dachte, ich könnte eine Warnung hinterlassen und wieder verschwinden, bevor sie versuchen, die Festung zu erreichen. Aber wenn sie bereits

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