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DHAMPIR - Blutsverrat

DHAMPIR - Blutsverrat

Titel: DHAMPIR - Blutsverrat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barb & J. C. Hendee
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Türen bemerkt; offenbar hatte es hier einst drei separate Räume gegeben. Zwischen den Säulen blieb es dunkel, denn das Licht der Feuer in den Kohlepfannen fiel vor allem in die Mitte der Gruft, dorthin, wo die Sarkophage standen. Dieser Raum war ein Symbol für Darmouths Anspruch auf Herrschaft: Hier sollten die Toten ruhen, die seine Nachkommen als wahre Könige auswiesen.
    Die Rückwand lag im Halbdunkel, und Leesil sah dort zahlreiche kleine Öffnungen, wie Fächer. Jede von ihnen enthielt etwas, das er im schwachen Licht nicht richtig erkennen konnte.
    Darmouth stand selbstsicher da und beobachtete alle. Schließlich verweilte sein Blick auf Leesil.
    Leesil fühlte sich plötzlich leer, als er sah, wie die letzten Reste von Furcht aus den Augen des Tyrannen verschwanden.
    Darmouth schloss die Hände um die Griffe der Dolche an seinem Gürtel und zog sie aus den Scheiden.
    »Komm, Junge«, sagte er. »Ich schicke dich zu deiner Mutter!«
    Verwirrung lähmte Leesil. Seine Mutter befand sich bei ihrem Volk. Was meinte Darmouth?
    Die Klingen des Kriegsherrn waren so lang wie seine Unterarme und am Heft breiter als eine Handfläche. Zur Spitze hin verjüngten sie sich, und die oberen Kanten schienen geschärft zu sein.
    Darmouth war jetzt älter. Leesil bezweifelte, dass er selbst in jüngeren Jahren imstande gewesen wäre, gegen einen Anmaglâhk zu bestehen, geschweige denn gegen zwei. Er erschrak zutiefst, als er begriff: Darmouth war jetzt bereit zu sterbe n … nur um ihn zu töten.
    Beide Elfen beobachteten Leesil aus dem Augenwinkel, aber ihre Aufmerksamkeit galt vor allem Darmouth. Bei dem größeren lugte weißblondes Haar unter der Kapuze hervor. Lange Narben zogen sich an seinen Augen entlang.
    »Zur Seite«, sagte er zu Leesil und deutete auf Darmouth. »Das Leben dieses Mannes ist verwirkt, und gerade du solltest keinen Grund haben, ihn zu retten.«
    Sein Gebaren unterschied ihn von Sgäile, dem Anmaglâhk , dem Leesil in der Stadt Bela begegnet war. Dieser Elf zeigte kühle Höflichkeit, schien eine Bitte an ihn zu richten und auf die Antwort zu warten. Er sprach perfektes Belaskisch mit einem kleinen trällernden Akzent, und seine Worte verblüfften Leesil.
    Der Elf kannte ihn oder wusste zumindest, wer er war. Er wusste auch, dass er einen Teil seines Lebens als Darmouths Sklave verbracht hatte.
    »Ich kann nicht«, erwiderte Leesil in der kurzen Hoffnung, dass er mit Vernunft weiterkam. »Wenn ihr ihn tötet, wird das Volk hier unter den nachfolgenden Konflikten mehr leiden als unter ihm.«
    Die größere Gestalt richtete einige schnelle elfische Worte an ihren Begleiter und schwieg dann. Leesil begriff, dass es jetzt ernst wurde. Beide Elfen duckten sich durch die Torbögen in die Dunkelheit dahinter.
    Sie wollten Darmouth von den Seiten angreifen.
    Magiere lief rechts an Leesil vorbei und folgte dem größeren Anmaglâhk . Leesil hätte fast geschrie n – er wollte nicht, dass sie sich jemandem zum Kampf stellte, den er für weit überlegen hielt. Der kleinere, jüngere Elf sprang Darmouth von links an, und es blieb Leesil nichts anderes übrig, als den Tyrannen zu verteidigen.
    Magiere schlug mit ihrem Falchion nach dem älteren Elfen und hoffte, ihn von Darmouth ablenken zu können.
    Er wandte sich ihr tatsächlich zu, aber nur für einen Moment. Als ihre Klinge nach unten kam, sprang er.
    Sein Fuß traf die Säule auf halbem Weg nach oben, und die Faust mit dem Stilett berührte die Decke.
    Ihr Bewegungsmoment trug Magiere unter ihm hindurch, und sie hörte, wie er hinter ihr wieder auf den Boden kam. Sie konnte sich nicht schnell genug umdrehen und schwang das Falchion, ohne zu ziele n – es traf die Säule, als sie die Drehung vervollständigte.
    Ihr Gegner war nicht mehr als ein Schemen, als er durch den Torbogen in die Mitte der Gruft huschte. Magiere wandte sich zur anderen Seite und versuchte, zwischen ihn und Darmouth zu gelangen.
    Sie wusste, dass der Elf ihre Kraft unterschätzen und versuchen würde, sie mit seinen Stiletten zu erreichen.
    Diesmal war ihr Kontrahent kein Untoter, aber wenn sie ihn nicht tötete, würde er sie töten, und dann würde Leesil allein zwei Anmaglâhk gegenüberstehen, ohne jede Chance gegen sie.
    Zorn machte sie stärker und schneller, und sie brauchte mehr Kraft und mehr Geschwindigkeit. Der große Elf griff sie von der Stelle zwischen den Säulen und dem nächsten Sarkophag an.
    Magiere schwang ihr Falchion tief und brachte es dann nach oben. Der Elf

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