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DHAMPIR - Dunkelland

DHAMPIR - Dunkelland

Titel: DHAMPIR - Dunkelland Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barb & J. C. Hendee
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regte sich in Chane.
    »Du brauchst mich nicht zu töten«, sagte sie. »Ich würde mir nur schaden, wenn ich verriete, wer Cezar ermordet hat. Mein Herr wird auch so schon unzufrieden genug sein.«
    Chane blieb nicht stehen, ging weiter auf Osceline zu. Sie hob die Hand, die Innenfläche ihm zugewandt.
    Ein scharfer Schmerz stach durch Chanes Schläfen und brannte hinter seinen Augen. Für einen Moment sah er nichts mehr und blinzelte desorientiert. Dann erschien der Raum wieder vor ihm, aber wie von Dunst erfüllt. Osceline stand vor der Tür, ihre Gestalt wie bei einem Hitzeflirren von wellenförmigen Bewegungen erfasst.
    WilderZornstieginChaneaufundvertrieballerationalenGedanken.ErwolltedieFrautotsehen,dasWiespieltekeineRollemehr.EntschlossensprangervorundpacktesieanderKehle.
    Zuerst fühlte er gar nichts, als hätte sich seine Hand um leere Luft geschlossen. Dann spürte er unter den Fingern warmes, weiches Fleisch. Chane blinzelte.
    Oscelines Kehle lag in seiner Hand. Ihre angeschwollene Zunge kam zwischen den Lippen hervor, und die grünen Augen starrten ins Leere. Chanes Finger erstasteten gebrochene Wirbelknochen unter Haut und Muskelgewebe.
    Erblinzelteerneut,undsielagtotvorihmaufdemBoden.MiteinerMischungausZorn,WutundBenommenheittraterzurück.
    Er erinnerte sich vage daran, auf Osceline zugesprungen zu sein, als sie die Hand gehoben hatte. Vor dem inneren Auge sah er sich selbst, wie er sie an der Kehle packte und das Leben aus ihr quetschte. Ja, so war es geschehen. Jetzt lag sie tot vor ihm, und er konnte gehen. Er schritt zur Flurtür, blieb dort noch einmal stehen und schaute zurück.
    Osceline lag noch immer vor der verschlossenen Tür, und Chane blickte auf seine Hände hinab.
    Er erinnerte sich an das Gefühl ihres brechenden Genicks, doch er hatte darauf verzichtet, ihr Leben zu kosten, als es versiegte, und er fragte sich nach dem Grund. Er hatte sie unbedingt erreichen wollen, bevor sie Gelegenheit bekam, ihn erneut zu blenden; vielleicht waren Zorn und Sorge so groß gewesen, dass sein Instinkt seine Hand geführt und sie rasch getötet hatte.
    Chane machte sich auf den Rückweg. Kurze Zeit später erreichte er den Raum mit den holzgetäfelten Wänden, und von dort folgte er dem Verlauf der Flure, durch die der alte Soldat sie geführt hatte. Als er durch den großen Eingangssaal zur Tür eilte, kam Welstiel aus einem Seitengang.
    »Hast du den alten Wächter gefunden?«, fragte Chane.
    »Ja. Was ist mit der Frau?«
    Chane erinnerte sich daran, Oscelines Leiche ganz deutlich gesehen zu haben. »Tot. Ich habe ihr das Genick gebrochen und sie im Verlies unter dem Kastell liegen lassen.«
    »Gut.« Welstiel nickte anerkennend. »Wir holen die Pferde und verlassen das Kastell. Ich habe hier sonst niemanden gesehen, weder Wächter noch irgendwelche Bedienstete. Buscan scheint die Angewohnheit gehabt zu haben, bis tief in die Nacht aufzubleiben, und das bedeutet: Man wird seine Leiche erst spät morgen Vormittag finden.«
    Er streckte die Hand aus und dirigierte Chane zur Tür. Chane fand das seltsam, denn Welstiel berührte ihn sonst nie.
    »Hier gibt es nichts mehr für uns zu tun«, sagte Welstiel. »Wir warten, bis die Dhampir eintrifft. Wenn sie weder Aufzeichnungen findet noch jemanden, der ihr helfen kann, bleibt ihr keine andere Wahl, als zurückzukehren.«
    Plötzlich entdeckte Chane eine Verbindung. Welstiel war hierhergekommen, um Aufzeichnungen seiner Familie zu verstecken, und Magiere suchte Unterlagen, die ihren Vater betrafen.
    »Es gibt keine Aufzeichnungen über die Massings«, sagte Chane. »Und keine, die Magiere s … Familie betreffen.«
    ErdrehtesichumundbegegneteWelstielsaufmerksamemBlick.
    »Nimm dir nicht zu viel heraus«, sagte Welstiel mit völlig emotionsloser Stimme. »Du bist wegen der Vereinbarung hier, die wir beide getroffen haben. Das ist alles.«
    Chane begriff, dass er mit seiner Entdeckung sehr vorsichtig umgehen musste. Andernfalls riskierte er Konflikte mit Welstiel. Er nickte bedächtig.
    »Wir haben uns ein wenig Komfort verdient«, sagte Welstiel in einem freundlicheren Ton. »Stellen wir fest, ob es in Kéonsk ein anständiges Gasthaus gibt. Ein Bad und frische Wäsche sind angesagt, außerdem bequeme Betten.«
    Welstiels schneller Wechsel zur Beschwichtigung machte Chane argwöhnisch, als er ihm zu den Pferden folgte. Wieder stellte er sich Oscelines Leiche bei der verschlossenen Tür vor, die glatte Haut am Hals ohne eine einzige Bisswunde.
    Erneut fragte

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