Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
DHAMPIR - Dunkelland

DHAMPIR - Dunkelland

Titel: DHAMPIR - Dunkelland Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barb & J. C. Hendee
Vom Netzwerk:
Gasthaus, und Leesil dachte über seine Worte nach, rieb sich dabei das Kinn.
    »Was geht in deinem Kopf vor?«, fragte Magiere.
    »Etwas, das ein wenig Zeit für die Vorbereitung braucht. Du und Wynn, ihr bleibt hier. Chap, komm mit.« Er leerte seinen Rucksack und schlang sich dann den Riemen über die Schulter. »Bitte legt meine Sachen in die Truhe.«
    »Einen Moment«, sagte Magiere. »Was hast du vor?«
    »Vertrau mir«, erwiderte Leesil und stand auf.
    »O nein.« Magiere ergriff den unteren Teil des leeren Rucksacks und zerrte daran. »Wenn du das sagst, kommt es immer zu Scherereien.«
    Leesil zog ebenfalls am Rucksack, aber Magiere hielt ihn fest.
    »Diesmal nicht«, entgegnete er. »Lass los, Magiere!«
    »Es gibt genug Leut e – und Dinge –, die es des Nachts auf uns abgesehen haben. Du gehst nirgends hin, solange du mir nicht sagst, was du vorhast.«
    »Wenn du nichts weißt, kann man dir auch nichts vorwerfe n – für den Fall, dass was schiefgeht. Lässt du mich jetzt endlich gehen?«
    Leesil zog erneut an seinem Rucksack, und Magiere ebenfalls. Dabei stießen sie gegen die Teller auf dem Tisch, die laut klapperten. Wynn beugte sich vor, legte die Arme auf den Rucksack und drückte ihn auf den Tisch.
    »Wollt ihr unbedingt alle Blicke auf euch ziehen?«, flüsterte sie. »Leesil, sag uns, wa s … «
    Jemand rülpste so laut, dass auch die restlichen Gespräche im Gasthaus verstummten und Leesil und Magiere nicht mehr am Rucksack zogen. Halb auf dem Tisch liegend sah Wynn nach links, und Leesil folgte ihrem Blick.
    Mehrere ältere Männer mit Pfeifen im Mund saßen an einem Tisch. Der nächste von ihnen hielt noch die Hand erhoben, mit den Fingern nach unten, als hätten sie eben etwas gehalten. Die Männer achteten nicht auf das Ringen um den Rucksack, denn ihre Aufmerksamkeit galt dem Geschöpf, das neben dem Alten mit der erhobenen Hand saß.
    Chap gähnte, leckte sich die Schnauze und rülpste erneut, sah dann zu Leesil, Magiere und Wynn.
    Leesil hätte schwören können, dass Chap seine gespielte Unschuld nachahmte, wenn er bei etwas Ungebührlichem ertappt wurde.
    MagiereschüttelteungläubigdenKopf,undWynnrümpftevollerAbscheudieNase.DieAblenkunggenügt e – LeesilschnapptesichdenRucksack,bevorihnjemanddaranhindernkonnte.
    Er eilte hinaus, und Chap folgte ihm.
    MagieresaßmitWynnineinemZimmerimObergeschossder»Eichel-Eiche«unddachtevollerÄrgeranLeesil.DieseSachewürdevermutlicheinenderoberenPlätzeaufderListederDummheiteneinnehmen,dieerangestellthatte.Inzwischenwaresdunkelgeworden,abererhattesichnochnichtwiederblickenlassen.
    Wo sollten sie mit der Suche nach ihm beginnen?
    Vermutlich im hiesigen Gefängnis. Falls er in einer Zelle saß, wäre dies wohl noch das kleinere Missgeschick, wenn man die derzeitigen Spannungen in der Stadt nach der Ermordung des Barons bedachte.
    Die Einrichtung des Raumes bestand nur aus einem Bett. Ein Tisch fehlte. Wynn hatte eine kalte Lampe auf ihre Reisetruhe gestellt, und mattes weißes Licht ging von ihr aus.
    »Es ist bestimmt alles in Ordnung mit ihm«, sagte sie. »Leesil und Chap können auf sich aufpassen.«
    »Ja, aber was machen sie?«
    Wynn schürzte die Lippen. »Ich habe da so eine Ahnung, bezweifle aber, ob du Leesils Ethik gutheißen würdest.«
    An Ethik vergeudete Leesil kaum einen Gedanken. Er tat, was nötig war, um ein Problem möglichst schnell zu lösen.
    »Und?«,fragteMagiere.»Wasglaubst du, hatervor?«
    Die Tür öffnete sich. Leesil sprang ins Zimmer, wirbelte herum und schloss die Tür so schnell, dass er fast Chaps Schwanz eingeklemmt hätte. Er lehnte sich dagegen, schnaufte und umklammerte den Rucksack, der jetzt nicht mehr leer war. Von Kopf bis Fuß klebte Dreck an ih m – er sah aus, als hätte er sich im Straßengraben gewälzt. Chap setzte sich, hechelte mit hängender Zunge und sah ähnlich aus. Sein Fell war nass, Beine, Bauch und Schwanz verdreckt.
    Magieres Erleichterung verschwand sofort wieder.
    »Wo seid ihr gewesen?«, entfuhr es ihr.
    Leesil atmete noch immer schwer und schloss resigniert die Augen.
    »Und du!«, rief Wynn. »Hast du beschlossen, uns auf diese Weise zu helfen?«
    MagieresZornverflüchtigtesichteilweise,alssiesichfragte,wasdiejungeWeisedamitmeinte.Dannbemerktesie,dassWynnnichtLeesilansah,sondernChap.
    »Das hast du absichtlich gemacht«, fuhr sie fort. »Die kleine Szene unten im Schankrau m … Du wolltest es Leesil ermöglichen, das Gasthaus zu verlassen, nicht wahr?«
    Chap sah zu Leesil hoch,

Weitere Kostenlose Bücher