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DHAMPIR - Dunkelland

DHAMPIR - Dunkelland

Titel: DHAMPIR - Dunkelland Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barb & J. C. Hendee
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muss.«
    MitChapanseinerSeitegingLeesildieTreppehoch.Nachdemersichvergewisserthatte,dassderobereFlurleerwar,begannensiemitderSucheindeneinzelnenRäumen.IndenmeistenFällenhandelteessichumSchlafzimmer,dieentwedersehrsauberoderschonseiteinerganzenWeilenichtmehrbenutztwordenwaren.KleiderschränkeundTruhenwarenleer,undinfastallenZimmernfehltenNachttöpfe,KannenmitWasserundWaschschalen.EinRaumschieneinSalonzusein,aberdortfandensienurdieüblicheEinrichtungundeinigeBücher.AlssiedasEndedesFlurserreichten,öffneteLeesileineTüraufdergegenüberliegendenSeiteeinerschmalen,nachuntenführendenTreppe.
    Ein dicker Teppich lag auf dem Boden des Raumes dahinter, und die Wände waren holzvertäfelt, boten einen überraschenden Anblick nach all den steinernen Mauern im Kastell. Dieser Ort fühlte sich warm an, obwohl im Kamin kein Feuer brannte. Rechts vom Kamin stand ein kleiner Tisch, und das Gemälde an der rechten Wand zeigte Kavallerie im Wald. Doch das interessanteste Merkmal des Salons war eine Stelle unter dem Gemälde: Jemand hatte dort die Holzpaneele gelöst und einen Geheimgang freigelegt.
    »Wyn n … «, sagte er.
    Die anderen kamen zu ihm. Wynn eilte zum kleinen Schreibtisch, wollte eine Schublade aufziehen und erstarrte plötzlich.
    »Was ist?«, fragte Leesil.
    Sie deutete auf einen großen dunklen Fleck an der Rückenlehne eines Stuhls und wich zurück.
    »Ich glaub e … der Baron wurde hier ermordet«, sagte sie.
    Chap ging um den Stuhl herum, schnüffelte und knurrte. Während der Suche im Kastell hatte Leesil kaum an Buscans Ermordung gedacht. Einige Fraktionen des eigenen Hauses hatten ihn offenbar nicht gemocht, von den anderen adligen Familien ganz zu schweigen, doch als Leesil nun den Fleck sah, fragte er sich, wer dem Baron das Leben genommen hatte.
    Ein ausgebildeter Assassine hinterließ keine deutlich sichtbaren Spuren, wenn es sich vermieden ließ – es sei denn, er versprach sich etwas von einer frühen Entdeckung seines Opfers. Der Größe des Flecks nach zu urteilen war der Mörder sehr direkt vorgegangen. Und der offene Geheimgang in der Wand? Was hatte es damit auf sich?
    Leesil fragte sich, was genau in diesem Raum geschehen war.
    »Beginnen wir mit der Suche«, sagte Magiere.
    Wynn half ihr, und gemeinsam nahmen sie den Schreibtisch und die Bücherregale fast auseinander. Sie fanden nichts Interessantes, abgesehen vom recht alten Entwurf eines Briefes, den Prinz Rodêk seiner Mutter geschrieben hatte. Leesils Blick blieb die ganze Zeit über auf die Öffnung in der Wand gerichtet.
    Er streckte den Arm hinein und leuchtete mit dem Kristall der kalten Lampe. Eine schmale Treppe führte von einem kleinen Absatz in die Tiefe.
    »Hier gibt es nichts«, sagte Magiere verärgert.
    »Mit dem Obergeschoss sind wir fertig«, erwiderte Leesil. »Wir müssen ohnehin nach unten, und ich möchte feststellen, wohin wir über diese Treppe gelangen.«
    »Ich verstehe das nicht«, sagte Wynn, blickte durch den Raum und schien zu befürchten, etwas übersehen zu haben. »Es sollte hier Unterlagen geben, zumindest welche, die alltägliche Dinge betreffen. Dass wir überhaupt nichts gefunden haben, ergibt keinen Sinn.«
    Magiere atmete tief durch, legte die Bücher beiseite, in denen sie geblättert hatte, und nickte Leesil zu.
    Er trat als Erster durch die Öffnung in der Wand. Chap blieb dicht hinter ihm, und dann kamen Wynn und Magiere. Leesil ließ sich Zeit, leuchtete mit dem Kristall und sah sich Wände und Stufen an. Wahrscheinlich warteten hier keine Überraschungen, denn es handelte sich nur um einen geheimen Zugang und nicht um einen wichtigen Verbindungsweg, der geschützt werden musste. Ohne Zwischenfall erreichten sie das Ende der Treppe, und Leesil vermutete, dass sie sich jetzt unter dem Niveau des Erdgeschosses und damit unter dem Kastell befanden.
    Die Treppe endete an einer schlichten Tür, und dahinter lag ein Kerker. Eiserne Türen zeigten sich zu beiden Seiten eines Ganges, der weiter vorn an einem quer verlaufenden Korridor endete.
    »Ich glaube kaum, dass wir hier irgendwelche Aufzeichnungen finden«, flüsterte Leesil.
    Wynn lief voraus, bevor er sie daran hindern konnte, und er musste ihr schneller folgen, als es ihm in dieser unbekannten Umgebung lieb war. Beim Quergang verharrte sie kurz und sah zurück, wandte sich dann nach links.
    »Kommt!«, rief sie. »Ich glaube, hier geht es zu einem Hauptraum. Vielleicht ein Wächterquartier oder das Zimmer eines Offizier s … oder ein Weg nach

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