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DHAMPIR - Dunkelland

DHAMPIR - Dunkelland

Titel: DHAMPIR - Dunkelland Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barb & J. C. Hendee
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Daumen. Ein mattes Glühen ging davon aus, genug Licht für seine Elfenaugen, um die Umgebung zu erkennen.
    Hier war es nicht nötig gewesen, den Mechanismus für die Öffnung des Schlupflochs zu verbergen. Gegengewichte hingen an Ketten, die über Stahlräder an der Decke des schmalen Raumes liefen. Kurze Schienen waren im Boden verlegt. Leesil brauchte nur den Hebel zu betätigen und an den Gegengewichten zu ziehen, und das machte er. Ein kleiner Teil der Außenwand rollte auf den Schienen nach innen, und das Schlupfloch war offen.
    Leesil schloss die Hand um den Kristall und spähte mit einem Auge um den Rand der Öffnung, schaute erst in die eine Richtung und dann in die andere. Auf der Straße war niemand zu sehen. Er beugte sich hinaus, öffnete die Hand ein wenig, die den Kristall hielt, damit sein Licht zwischen den Fingern hervorkam, und winkte damit.
    Zuerst kam niemand, und er befürchtete schon, dass den anderen etwas zugestoßen war. Dann sah er, wie Magiere auf der anderen Seite aus den Schatten kroch und einen Blick zur Stadt warf. Wynn und Chap folgten ihr.
    Leesil hob den Zeigefinger vor die Lippen und half ihnen durch die Öffnung. Anschließend drückte er die Schulter gegen den mobilen Teil der Wand und bedeutete Magiere, seinem Beispiel zu folgen. Sie schoben das Segment an seinen Platz zurück und blockierten es mit Hilfe des Riegels.
    »Und jetzt?«, flüsterte Magiere.
    »Wir verlassen diesen Hohlraum in der Wand und suchen nach einem Hintereingang zum Kastell.«
    »Und wenn es keinen gibt?«
    »Dann müssen wir irgendeine Verkleidung für dich und Wynn finde n … und das Beste hoffen.«
    Magiere starrte ihn an, als wären ihm Hörner gewachsen. »Du bist verrückt.«
    Sie hatte recht, aber in der Vergangenheit hatte er nur an sich selbst denken müssen, wenn es darum ging, ins Innere einer Feste zu gelangen.
    »Folgt mir«, sagte er.
    Leesil schob sich als Erster durch die kleine Öffnung in der Turmwand. Als er sicher sein konnte, dass die Soldaten auf den Wehrgängen weit genug entfernt waren, gab er den anderen das Zeichen, ihm zu folgen.
    An der Rückseite des Kastells fand er keinen Eingang. Die einzigen anderen Möglichkeiten waren die dem Schlupfloch gegenüberliegende Seite oder die bei der Kaserne. Leesil blieb an der Wand mit der kleinen Pforte, als sie durch die Schatten eilten. Dann huschte er über den Hof, und die anderen taten es ihm gleich.
    Leesils Besorgnis wuch s – ein Soldat an der Rückseite des Kastells hätte sie hier leicht entdecken können. Er blickte um die Ecke, sah aber keinen Eingang.
    »Nun?«, flüsterte Magiere von hinten.
    Er schüttelte den Kopf und führte seine Begleiter weiter. Hinter der Ecke des Kasernengebäudes entdeckte er schließlich, was er suchte.
    »Eine gute und eine schlechte Nachricht«, flüsterte er. »Dort ist ein Eingang, aber es stehen zwei Soldaten davor.«
    »Können wir sie überraschen?«
    Leesil verzog das Gesicht. Die Vorstellung gefiel ihm nicht sonderlich, aber ihm fiel keine Alternative ein. Wenn niemand sonst am Ort des Geschehens erschien, könnte es vielleicht gelingen.
    »Wynn und Chap, ihr wartet hier«, sagte er, zog einen Dolch aus seinem Stiefel und gab ihn Magiere, mit der Klinge voran. »Stoß den Griff dem anderen Wächter zwischen Bauch und Rippen, wenn ich aktiv werde. Das nimmt ihm den Atem, und er kann nicht um Hilfe rufen, wenn du ihn niederschlägst.«
    Leesil schlenderte los, als hätte er alle Zeit der Welt, und Magiere folgte ihm.
    Er lächelte schief, als sie sich den Soldaten näherten, doch beim Anblick von Magiere wurden beide Männer wachsam. Sie war nicht bewaffne t – Leesil trug noch immer ihr Falchio n – , aber Zivilisten hatten keinen Zugang zum Kastellgelände. Wer keinen Waffenrock der Väränj trug, erregte sofort Aufsehen.
    »Hauptmann Marjus hat für die Rückkehr des Prinzen Vorräte bestellt«, sagte Leesil und gab seiner Stimme einen gelangweilten Klang. »Sie soll sich den Kühlraum und die Speisekammer ansehen. Ich hab den Befehl hier.«
    Er zeigte mit dem Daumen auf Magiere und trat auf die andere Seite der beiden Väränj. Magiere näherte sich dem ersten Soldaten. Leesils Zielperson richtete den Blick auf sie.
    Leesil packte den Mann an Arm und Hals, drehte ihn gleichzeitig und drückte ihm die Luft ab.
    Zur gleichen Zeit rammte Magiere dem zweiten Mann das Heft des Dolchs zwischen Bauch und Rippen. Er krümmte sich zusammen, und sie griff nach der Rückseite des Helms, zog ihn

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