Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
DHAMPIR - Dunkelland

DHAMPIR - Dunkelland

Titel: DHAMPIR - Dunkelland Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barb & J. C. Hendee
Vom Netzwerk:
gucke.«
    Magiere ließ ihn los und huschte ebenfalls davon.
    Leesil wandte sich in die entgegengesetzte Richtung. Er lief am Kastell vorbei und erreichte auf der anderen Seite die Stadt. Dort folgte er dem Verlauf einer breiten Straße, wandte sich dann wieder dem Kastell zu und erweckte den Anschein, aus der Stadtmitte zu kommen. Vier Väränj-Soldaten am Tor waren in ein Gespräch vertieft, als Leesil sich näherte. Die beiden über dem Wachhaus auf der Wehrmauer patrouillierenden Wächter blieben nicht einmal stehen.
    »Hallo«, sagte er. »Lange Nacht?«
    Ein Soldat rauchte eine tönerne Pfeife mit kurzem Stiel. »Wir sind seit Einbruch der Dunkelheit hier. Hast du was davon gehört, wann wir abgelöst werden sollen?«
    »Nein, ich bin mit einer Mitteilung für Marjus unterwegs. Mein Feldwebel konnte ihn nicht finden und hat mich zur Kaserne geschickt.«
    Einer der anderen Soldaten runzelte die Stirn. »Marjus? Der großkotzige Bursche, der wie ein Lord redet?« Er räusperte sich und musterte Leesil. »Entschuldige, wenn du ihn zu deinen Freunden zählst, aber bei uns ist er nicht sonderlich beliebt.«»
    »Ja, stimmt«, sagte der erste Soldat und nahm die Pfeife aus dem Mund. »Hab ihn heute Abend nicht gesehen, aber das will nichts heißen.« Er neigte den Kopf zur Seite und sah zum Wehrgang hoch. »Tor hoch! Kurier kommt durch!«
    Im Wachhaus knarrte es. Als das große Tor nach oben gezogen wurde, schwärmten die anderen Soldaten aus und hielten ihre Speere bereit. Bei Leesils Ankunft hatten sie entspannt gewirkt, aber es gab keinen Zweifel daran, dass es sich um Veteranen handelte.
    Auf der anderen Seite des Tores erwartete ihn eine weitere Gruppe von Soldaten.
    »Ich habe eine Nachricht für Hauptmann Marjus«, sagte Leesil.
    »Versuch’s im Offiziersquartier der Kaserne, auf der östlichen Seite.«
    »Danke.«
    Nach diesem Wortwechsel war Leesil nur ein weiterer Väränj auf dem Hof. Mit ruhigen Schritten ging er zur östlichen Ecke des Kastells, und als er dort außer Sicht geriet, lief er hinter die Kaserne.
    Derzeit patrouillierten keine Wächter auf dem Hinterhof. Seine einzige Sorge galt den Soldaten auf dem Wehrgang, aber die Schatten bei der Mauer erleichterten es ihm, am Rand des Hofes entlangzuschleichen. Er blieb stehen, als er die richtige Stelle erreicht hatte.
    Mit den Fingerspitzen tastete er über Stein und Mörtel, ohne Hinweise darauf zu finden, dass sich hier etwas öffnen ließ.
    Einen Moment befürchtete er, in Hinsicht auf das Schlupfloch die Orientierung verloren zu haben. Er hatte es an der Außenseite ertastet, doch hier im Innern des Kastells war es nicht leicht, die Stelle wiederzufinden. Leesil zwang sich zur Ruhe. Er wusste, dass es in der Nähe sein musste.
    Ein Tunnel unter der Feste stellte oft den besten Fluchtweg dar, aber so etwas kam hier nicht in Frage. Das Kastell lag zu nah beim Fluss, und bei Tunneln hätte es im Lauf der Jahre Probleme mit Sickerwasser gegeben. Dafür ließen sich durchaus Lösungen finden, doch diese Anlage war nicht sonderlich komplex. Die einfachste Möglichkeit bestand aus einer verborgenen Tür in der Mauer.
    Im Schatten zu stehen, mit dem Rücken an kalten Stein gepress t … Es gab bessere Momente, um über solche Dinge nachzudenken.
    Und er hörte Schritte, die auf dem Wehrgang in seine Richtung kamen.
    Leesil blickte nach beiden Seiten, an der Mauer entlang nach links und nach rechts zum Turm, der eine Tür im Erdgeschoss aufwies. Er schob sich an der Wand entlang, horchte an der Tür und öffnete sie langsam.
    Drinnen führte eine Leiter zu einer Plattform aus Holz weiter oben. Zu beiden Seiten konnte man durch bogenförmige Öffnungen auf die Wehrmauern gelangen. Er hörte, wie oben die Soldaten patrouillierten, aber was er suchte, befand sich nicht dort. Leesil tastete sich an der Innenseite des Turmes entlang, unweit der Wand, von der er wusste, dass sie das Schlupfloch enthielt. Dicht über dem Boden fand er eine Mulde im Stein und darin einen hölzernen Hebel. Er schob die Stiefelspitze in die Mulde und trat auf den Hebel.
    Ein Teil der Wand in der Nähe seines Fußes bewegte sich, und Leesil sank auf alle viere, drückte die betreffende Stelle nach innen.
    Der Durchlass war gerade groß genug, damit er auf Händen und Füßen hindurchkriechen konnte. Auf der anderen Seite richtete er sich langsam auf und stand in einem Hohlraum im Innern der Mauer. Er holte einen Kristall hervor, den Wynn ihm gegeben hatte, und rieb ihn mit dem

Weitere Kostenlose Bücher