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DHAMPIR - Dunkelland

DHAMPIR - Dunkelland

Titel: DHAMPIR - Dunkelland Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barb & J. C. Hendee
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nach vorn und unten. Sie hob den Dolch und schlug noch einmal mit dem Griff zu, an den Hinterkopf. Der Wächter ging zu Boden, blieb mit dem Gesicht im Dreck liegen und rührte sich nicht mehr.
    Leesils Soldat zappelte ein oder zwei Sekunden und erschlaffte dann. Er ließ ihn neben dem ersten Mann zu Boden sinken.
    »Hinter die Kaserne mit ihnen«, flüsterte Magiere, und Leesil nickte. Sie zogen die Bewusstlosen fort, während sich Wynn und Chap in die Schatten duckten.
    »Hol das Seil heraus, Wynn«, sagte Leesil.
    »Warum?«, fragte sie, kam aber der Aufforderung bereits nach.
    Er schnitt zwei längere Stücke vom Seil ab und fesselte die Soldaten gemeinsam mit Magiere an Händen und Füßen.
    »Wo ist dein lächerlicher Schal geblieben?«, fragte Magiere.
    Er wollte antworten, dass er ihn zurückgelassen hatte, aber Wynn holte ihn aus dem Rucksack.
    »Ich dachte, du brauchst ihn vielleicht«, erklärte sie. »Für den Fall, dass du deine Tarnung aufgeben musst.«
    Magiere nahm den Schal entgegen und schnitt ihn mit dem Dolch in der Mitte durch.
    »Was machst du da?«, fragte Leesil.
    »Kneble den Väränj«, sagte sie und reichte ihm die eine Hälfte des Schals. »Besser er verschluckt das Ding, als dass du es noch einmal trägst.«
    Es blieb Leesil nicht genug Zeit für eine Antwort. Sie versteckten die beiden Bewusstlosen bei den Fässern und Kisten hinter der Kaserne. Als er zur Tür zurückkehren wollte, hielt er kurz inne, durchsuchte die Waffenröcke der Soldaten und fand einen Schlüssel.
    »Auf diese Weise geht es schneller, als wenn ich das Schloss knacken müsste«, sagte er und eilte zur Tür.
    Leesil öffnete sie, schlüpfte auf leisen Sohlen hinein und vergewisserte sich, dass keine Bediensteten in der Nähe waren. Ein leeresZimmer erstreckte sich vor ihm, mit einer Tür auf der rechten Seite.Er überprüfte sie, stellte fest, dass sie nicht verschlossen war, öffnetesie einen Spaltbreit und blickte in eine große Küche. Rasch kehrte er zu seinen Begleitern zurück und winkte sie in den Eingangsraum.
    Mit dem Zeigefinger an den Lippen bedeutete Leesil den anderen, still zu sein. Er rieb den Kristall und hielt ihn in der geschlossenen Hand, um den größten Teil des Lichts abzuschirmen, und mit knappen Gesten wies er Wynn an, mit ihrem Kristall ebenso zu verfahren. Dann betrat er die Küche und kontrollierte dort die beiden anderen Zugänge, um ganz sicher zu sein, dass niemand zugegen war.
    »Es gibt hier keine Lebensmittel«, flüsterte Wynn.
    Die Küche war groß und ähnlich beschaffen wie jene, die Leesil von Befestigungsanlagen und Gutshäusern seiner Heimat kannte. Töpfe und Pfannen aus Eisen hingen über einem großen, breiten Herd. Der Küchenwagen erweckte den Eindruck, schon seit einer ganzen Weile nicht mehr benutzt worden zu sein.
    »Hier drüben«, sagte Magiere.
    Leesil und Wynn gingen zu ihr und fanden eine kleine, offene Speisekammer, die nur wenig enthielt, hauptsächlich getrocknete Nahrungsmittel sowie Zwiebeln und Kohlrabi.
    »Hier scheinen schon seit einer ganzen Weile keine Bediensteten mehr gewesen zu sein«, sagte Magiere.
    So verwunderlich das auch sein mochte: Leesil hielt es für besser, dass sie mit der Suche begannen. »Wynn, du weißt angeblich, wonach es Ausschau zu halten gilt.«
    »Ja«, erwiderte die junge Weise. »Wenn dieser Ort denen ähnelt, die ich mit Domin Tilswith besucht habe. Normalerweise lagern Aufzeichnungen in einem großen Büro in einer der oberen Etagen oder im Keller. An einem Ort, der sich nicht sofort erreichen lässt und zu dem nicht jeder Zugang hat.«
    Magiere nickte. »Na schön. Gehen wir nach oben.«
    Sie näherten sich jetzt vielleicht den Antworten, die Magiere suchte, und Leesil beobachtete, wie ihre Anspannung wuchs. Wieder ging er voraus, überprüfte jedes Zimmer, bevor er die anderen weiterwinkte. Als sie den großen Saal erreichten, war er nicht überrascht, ihn leer vorzufinden. Dennoch atmete er erleichtert auf.
    »Ist es möglich, dass nur Buscan hier wohnte?«, fragte Magiere. »Zumindest bei den Haupteingängen sollten Wächter postiert sein.«
    Wynn sah in einen Seitengang. Chap schnüffelte an der nach oben führenden Treppe.
    »Vielleicht haben die Soldaten das Kastell nach der Ermordung des Barons verlassen«, spekulierte Wynn. »Vielleicht gibt es hier niemanden mehr, der beschützt werden

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