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DHAMPIR - Dunkelland

DHAMPIR - Dunkelland

Titel: DHAMPIR - Dunkelland Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barb & J. C. Hendee
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versteckte. Mit großen Augen spähte sie hinter ihm hervor und hielt noch immer die kalte Lampe in der Hand, aber ihr Blick galt nicht dem Maskierten, sondern Vordana. Es beunruhigte Magiere, dass Vordana, der alle Anzeichen des körperlichen Verfalls zeigte, noch immer existierte, obwohl Wynn von seiner Vernichtung berichtet hatte.
    »Wieso kann er noch stehen und gehen?« Magieres Frage galt Ubâd, aber sie deutete dabei auf Vordana.
    Ubâd machte eine Geste, die den Geistern um sie herum galt. »Ich rufe die Toten in meine Dienste und habe während meines Lebenswerks viel gelernt. Vordana ist loya l … und nützlich. Er hat mich um Hilfe gebeten, und so habe ich ihn bewahrt.«
    »Wäre er dir immer noch nützlich, wenn ich ihn jetzt köpfen würde?«, fragte Magiere.
    Vordana schwebte zur Seite, und sein Umhang raschelte dabe i – Magieres Drohung verunsicherte ihn offenbar. Ubâds Reaktion war wegen der Maske schwerer abzuschätzen, aber er presste kurz die Lippen zusammen.
    »Bist du gekommen, um über das Wohlergehen meiner Diener zu reden?«, fragte er und wartete auf eine Antwort. Als keine kam, fuhr er fort: »Wie hast du mich gefunden? Vordana erfuhr erst vor kurzer Zeit von deiner Rückkehr in dieses Land.«
    Magiere fühlte sich nicht verpflichtet, irgendeine von Ubâds Fragen zu beantworten, doch was diese betraf, hatte sie bei Leesils Leben geschworen. »Osceline hat uns hierhergeschickt.«
    Meine Schülerin? , ertönte Vordanas Stimme in Magieres Kopf. Allem Anschein nach war Osceline nicht nur mit Ubâd verbunden, sondern auch mit Vordana.
    »Das ist unerwartet«, sagte Ubâd, ohne auf seinen Diener zu achten. »Aber es gibt viel zu besprechen, und ich habe dir viel zu zeigen.«
    »Wer ist mein Vater?«, fragte Magiere. »Heißt er Welstiel Massing?«
    »Zu schnell, zu weit«, erwiderte Ubâd und schüttelte den Kopf. Er drehte sich und glitt zur Steinplatte in der Höhlenmitte. Sein Kapuzenmantel bewegte sich nicht. »Ich zeige es dir, und anschließend wirst du mir dankbar dafür sein, dass ich dir die Augen öffne. Ich zeige dir den richtigen Weg.«
    »Antworte mir, und ich rate dir, es sollte nach der Wahrheit klingen«, sagte Magiere. »An deinen verdrehten Geschichten über meine Vergangenheit bin ich weder interessiert, noch traue ich ihnen.«
    »Du verstehst mich falsch«, entgegnete Ubâd. »Ich will dich nicht mit irgendwelchen magischen Tricks beeindrucken. Ich arbeite mit den Toten, die die Vergangenheit sin d … und manchmal auch die Zukunft. Die Vergangenheit führt uns zur Zukunft; du kannst die junge Weise und den Hund danach fragen. Komm her, Kind. Hier ist deine Vergangenheit.«
    Er griff nach dem weißen Satintuch und zog es fort.
    Sorgfältig angeordnete Knochen lagen auf der Steinplatte, fast so weiß wie das Tuch, das sie bedeckt hatte. Ganz rechts lag der Schädel auf dem Unterkiefer; er wirkte geputzt, wie etwas Kostbares gehütet und gepflegt. Es war ein menschliches Skelett mit dünnen Knochen.
    Magiere hielt unwillkürlich den Atem an.
    Chap sprang knurrend vor, durch einige Geister direkt vor ihm. Der Kontakt mit ihnen ließ ihn zusammenzucken, und er wich nach rechts aus, wandte sich dann wieder Ubâd zu.
    »Nei n … nein«, flüsterte Wynn.
    Ubâd achtete überhaupt nicht auf Chap, doch Vordana konzentrierte sich auf den Hund. Magiere hörte einen seltsam nachhallenden Sprechgesang in ihrem Hinterkopf, als der untote Zauberer den Blick auf Chap richtete. Bevor sie eingreifen konnte, wankte der Hund zur Seite, und sein Knurren hörte auf. Er schüttelte sich und sprang, landete vor Vordana und bellte.
    Der untote Zauberer wich nicht zurück, duckte sich aber, und sein Sprechgesang verklang.
    »Diesmal gibt es nicht den Vorteil der Überraschung«, sagte Leesil. »Mir scheint, dein Zauber funktioniert bei ihm nicht mehr.«
    Magiere starrte auf die weißen Knochen.
    »Sie kann es nicht sein«, sagte sie. »Als Kind habe ich das Grab besucht, in dem meine Tante Bieja sie bestattet hat.«
    »Mach von deiner besonderen Wahrnehmung Gebrauch«, erwiderte Ubâd. »Berühr die Knochen und sieh selbst.«
    »Sie ist nicht an diesem Ort gestorben. So funktioniert das nicht, und ich glaube, das weißt du.« Zorn durchwogte Magiere.
    Ubâd seufzte und schüttelte den Kopf. »Hier liegt der Fall anders. Sie war deine Mutter, dein Fleisch und Blut. Ihre Knochen sind wie deine. Berühr sie.«
    Magiere war nicht imstande, den Blick abzuwenden, als sie zur Steinplatte trat. Leesil griff

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