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DHAMPIR - Dunkelland

DHAMPIR - Dunkelland

Titel: DHAMPIR - Dunkelland Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barb & J. C. Hendee
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Begleitern.
    »Ich dachte, du hättest ihn vernichtet«, flüsterte Welstiel.
    »Das habe ich auch«, erwiderte Chane.
    Der Zauberer streckte die Hand aus, und das Topasamulett des Elfen-Halbbluts flog ihm entgegen. Die wandelnde Leiche lächelte und kehrte in den Wald zurück, gefolgt von Magiere und den anderen. Chane wollte aufstehen, aber Welstiel legte ihm die Hand auf die Schulter und hinderte ihn daran.
    »Warte, bis sie tief genug im Wald sind.«
    Welstiel dachte daran, was Magiere bevorstand, und ein kleiner Teil von ihm hatte Mitleid mit ihr, so wie er einst auch Mitleid mit ihrer Mutter gehabt hatte.

15
    Magiere war von der Kälte wie betäubt, als sie hinter Vordana durch die Tür trat. Das Haus verursachte ein Prickeln wie von tausend krabbelnden Insekten auf ihrer Haut.
    Ein eiserner Stab lehnte neben der Tür an der Wand, fleckig und anscheinend oft benutzt. Auf grob gezimmerten Tischen und in Regalen standen zahlreiche Krüge und Gefäße aus Keramik, Glas und Metall. Im nächsten Glasbehälter sah Magiere eine trübe Flüssigkeit, in der fleischige Dinge schwammen. Ein fingerartiges Etwas aus Knorpeln und Knochen zeigte sich an der einen Seite. Magiere wusste nicht, von welchem Wesen es stammte, und sie wollte es auch gar nicht wissen. Im Kamin brannte ein Feuer, aber durch seine Wärme fühlte sich der Raum eng und stickig an.
    Vordana durchquerte das Zimmer und öffnete auf der anderen Seite eine Tür, die in einen Flur führte.
    Magiere folgte ihm in einem Abstand von einigen Metern; der von dem untoten Zauberer ausgehende Gestank ließ sie würgen. Die Wände des Flurs bestanden nicht aus mit Mörtel zusammengefügten Steinen, sondern aus roh behauenem Granit, und an seinem Ende erwartete sie eine große Höhle.
    FackelnbranntenanindenBodengestecktenStangen,dochihrLichtreichtenichtbiszurhohenDecke,dieimDunkelnverborgenblieb.MagiereschätztedenDurchmesserderKaverneaufmindestenshundertSchritte.Direktvoraus,inderMitte,ruhteeinedickeGranitplatteaufzweiSteinblöcken.EinzerknittertesweißesSatintuchbedecktesieteilweise.DavorhingeingusseisernerBottichaneinemDreibeinüberFeuerholz.Magierenähertesichihm,währendihrBlickdurchdieHöhlewanderte.
    »Dhampi r … «, erklang eine hohle Stimme. Das Wort wehte durch die Kaverne und schien in der Dunkelheit weiter oben zu verschwinden. »Ich hatte schon begonnen, an den Berichten zu zweifeln.«
    Magiere sah sich um.
    Weiter hinten kam eine Gestalt aus den Schatten, gekleidet in einen dunkelgrauen Kapuzenmantel. Der Fackelschein zeigte Zeichen und Symbole, die zwischen den Falten des Mantels erschienen und wieder verschwanden. Eine Ledermaske bedeckte die obere Hälfte des Gesichts, und die Lippen darunter waren verschrumpelt.
    Vordana verbeugte sich vor dem Neuankömmling.
    Als die Gestalt im Kapuzenmantel näherschwebte, stellte Magiere fest, dass die Maske keine Augenschlitze aufwies. Sie fragte sich, ob dieses Geschöpf sie sehen konnte. Warnend hob sie ihr Falchion.
    »Das ist nahe genug.«
    Der Maskierte verharrte jenseits der Reichweite ihrer Waffe, drehte den Kopf und schien zu horchen. Chap näherte sich langsam und blieb still, fletschte aber die Zähne. Der Mann mit der Maske wandte sich ihm zu.
    Magieres Dhampir-Natur erwachte und erweiterte ihre Sinne. Sie sah, wie sich unter dem Kapuzenmantel die Brust des Maskierten hob und senkte. Er atmete und lebte, war also sterblich, soweit sie feststellen konnte.
    »Bist du Ubâd?«, fragte sie.
    »Es ist einer meiner Namen«, erwiderte er, und ein Zischen folgte den Worten.
    »Ich habe Fragen«, sagte Magiere kühl. »Du hast Antworten, wie ich hörte.«
    »Ja. Und ich habe viele Jahre lang gehofft, sie dir geben zu können.« Ubâd wandte sich den Besuchern zu, hob eine ledrige Hand und deutete damit auf Magiere. »Perfekt. Dein Haar, die Hau t … Deine Kraft. Tag und Nacht zusammen. Das Leben und der Tod.«
    »Heraus mit den Antworten, Alter«, sagte Leesil scharf. »Ich schätze, die Fragen kennst du bereits.«
    Sofort erschienen Geister um sie herum. Der Soldat mit dem offenen Bauch schwebte in der Nähe von Leesil.
    »Du bist hier, weil er es wollte, der Unterdrücker«, sagte Ubâd zu Leesil und deutete dabei auf Chap. »Daran kann ich nichts ändern, aber du bedeutest mir nichts. Hüte deine Zunge, wenn du sie nicht verlieren willst.«
    »Schon gut«, flüsterte Magiere und legte Leesil kurz die freie Hand auf die Brust. »Es ist alles in Ordnung.«
    Sie bemerkte, dass sich Wynn hinter Leesil

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