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DHAMPIR - Dunkelland

DHAMPIR - Dunkelland

Titel: DHAMPIR - Dunkelland Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barb & J. C. Hendee
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blickenden Augen, und das dunkle Haar war weiß an den Schläfen. Welstiel wirkte ruhig und distanziert, schien sowohl Magelias Präsenz als auch ihre Gefangenschaft zu missbilligen.
    Neben Ubâd bemerkte Magelia ein sonderbares Gefäß auf einem Podest, einer Blumenvase nicht unähnlich. Es bestand offenbar aus Metall, vielleicht aus Kupfer, war gelbrot und wies seltsame Zeichen auf. Eine dunkle Flüssigkeit füllte es fast bis zum Rand. Unruhe erfasste Magelia, als sie begriff, dass der süßliche Geruch im Zimmer vom Inhalt des Gefäßes ausging. Sie wollte zurückweichen, aber Lord Massings flache Hand an ihrem Rücken hinderte sie daran. Sie trat vor, weg von der Hand.
    Welstiel musterte sie, und sie stellte fest, dass sein Gesicht anders aussah. Die dunklen Augen hatten ihren Glanz verloren und wirkten so emotionslos wie die Lord Bryens. Außerdem wirkte er bleicher als vorher.
    »Sieht sie nicht viel besser aus, mein Sohn?«, fragte Lord Bryen. »Das Gewand stammt aus Strawinien. Ich habe es extra für diese Nacht aus der Hauptstadt Wudran kommen lassen. Ich weiß, dass du derart gekleidete Frauen bewunderst.«
    Furcht regte sich in Magelia.
    »Was wollt ihr von mir?«, fragte sie.
    Die drei Männer schenkten ihr keine Beachtung.
    »IchhabenichtdasgeringsteInteresse,Vater«,erwiderteWelstiel.»DukannstsiegenausogutinihrZimmerzurückbringen.Oderbessernoch:LasssiefreiundhörmitdiesemWahnsinnauf.«
    Bryen gab Magelia einen Stoß in Welstiels Richtung. Sie taumelte und hielt sich am nächsten Pfosten des Himmelbetts fest. Ein großes Schwert mit gewölbter Klinge lehnte hinter Welstiel am Kopfende, und Magelia erstarrte, als sie es sah.
    »Duwirsttun,wasichdirsage!«,befahlBryen,undsoetwaswieZornerschieninseinerStimme.»MeisterUbâdssorgfältigeundkostspieligeVorbereitungendürfennichtumsonstgewesensein.ErhatseinganzesLebenlangaufdieseNachthingearbeitet.«
    Er senkte die Stimme und sprach sanfter, aber Magelia hielt den Blick auf Welstiel gerichtet und sah gelegentlich zum Schwert hinter ihm.
    »Du spielst eine weitaus größere Rolle, als du glaubst, mein Sohn«, fuhr Bryen fort. »Du wirst die Person zeugen, die unser Gebieter braucht. Ein Edler Toter kann nicht seine eigene Art führen bei dem, was kommen wird, und ein Sterblicher ist dazu ebenso wenig imstande. Etwas von beidem ist erforderlich. Du wirst der stolze Vater eines Wesens, wie es die Welt noch nicht gesehen hat, nicht seit der vergessenen Zeit. Ein Vorbote für das, was wir begrüßen dürfen, wenn unser Gebieter wieder erwacht.«
    In Magelia verkrampfte sich etwas. Sie hatte nicht alles verstanden, aber ihr wurde klar, was sie hier erwartete.
    »Befolge die Anweisungen von Meister Ubâd«, sagte Bryen zu seinem Sohn. »Trink das für dich vorbereitete kollektive Leben der Fünf. Nimm dann die Frau und zeuge ein Kind von Tag und Nacht, vor dem die ganze Welt knien wird. Ich weiß, es scheint eine einfache Bauernfrau zu sein, aber sie ist von altem Blut, von sehr altem Blut, und damit ein geeignetes Gefäß für diese Zeugung.«
    Welstiels trübe Augen wurden groß.
    »Du willst, dass ich noch mehr Blut trinke un d … ein Kind zeuge, mi t … mit ihr?« Er deutete auf Magelia. »Nein! Selbst wenn ich bereit gewesen wäre, alles für dich zu tu n – dies kommt nicht in Frage. Nie wieder trinke ich Blut, und diese Frau rühre ich nicht an.«
    »Junger Herr, du verstehst nich t … «, begann Ubâd sanft.
    »Sei still!«, rief Welstiel. »Du bist schuld an dieser ganzen Sache, und ich habe deine giftige Zunge satt.«
    Er trat an seinem Vater vorbei, und zu Magelias großer Überraschung schien es ihm leichtzufallen, Bryens Hand von seiner Schulter zu lösen.
    An der Tür zögerte Welstiel. »Wenn du jener maskierten Abscheulichkeit dienen willst, so musst du dabei auf mich verzichten«, sagte er zu seinem Vater.
    Er verließ das Zimmer und schlug die Tür hinter sich zu.
    Bryen ging ums Bett herum zur Tür und blieb davor stehen, ohne sie zu öffnen. Magelia schob sich langsam dem Schwert entgegen.
    Lord Massing und Meister Ubâd standen reglos da.
    »Kann ich seinen Platz einnehmen?«, fragte Bryen plötzlich. »Funktioniert es trotzdem?«
    Ubâds Gesichtsausdruck blieb hinter der Maske verborgen, aber Magelia wusste, dass er verblüfft war. Sein Mund öffnete sich kurz, als wäre er von Bryens Vorschlag entsetzt.
    Magelia erreichte den anderen Pfosten am Fußende des Bettes und machte einen weiteren Schritt in Richtung Schwert.
    Ubâd fand

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