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DHAMPIR - Dunkelland

DHAMPIR - Dunkelland

Titel: DHAMPIR - Dunkelland Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barb & J. C. Hendee
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Grollen machte Chap Platz, und Leesil schob Magiere vor sich durch die Tür nach draußen.
    »Schnell«, flüsterte er ihr zu.
    Magiere warf ihm einen verwunderten Blick zu, lief jedoch um die Hütte herum. Chap sprang vor, doch Leesil trat ihm in den Weg und winkte Wynn nach draußen. Er wollte den Hund nicht noch mehr reizen, musste ihn aber irgendwie ablenken.
    » Valhachkasej’â!«, sagte er scharf und benutzte einen der wenigen elfischen Ausdrücke, die er kannte. »Du hinterlistiger Köter.«
    Und damit schlüpfte er nach draußen. Es folgte nur kurze Stille, und dann kam ein empörtes Knurren von Chap.
    Leesil lief um die Hütte zu Magiere und Wynn, die neben der offenen Tür des Schuppens standen. An der Rückwand der Hütte blieb er stehen und wartete. Als Chap um die Ecke kam, sah er zuerst nur Magiere und Wynn, sprang vor und bemerkte Leesil zu spät, der ihn von hinten packte und ihm einen ordentlichen Stoß gab. Chap landete im Schuppen, in einem Durcheinander aus umfallenden Hacken und Werkzeugen.
    Magiere schloss die Tür, und Leesil stemmte sich mit dem Rücken dagegen. Auf der anderen Seite warf sich der Hund gegen die Tür und knurrte wütend.
    »Würdest du bitte etwas holen, mit dem man die Tür blockieren kann?«, fragte er Magiere.
    Sie verzog das Gesich t – offenbar hielt sie dies für eine seiner dummen Laune n – , nahm dann einen an der Wand lehnenden Spaten und verkeilte ihn an der Tür.
    Drinnen tobte Chap.
    »Wie könnt ihr ihm dies antun?«, fragte Wynn vorwurfsvoll. »Als Feenwesen weiß Chap vielleicht über Dinge Bescheid, von denen wir keine Ahnung haben. Wenn er nicht will, dass wir zum Bergfried gehen, so muss er einen guten Grund dafür haben.«
    »Den er uns nicht nennen will«, sagte Magiere. »Bis er damit herausrückt, bleibt der Bergfried der einzige Ort, der uns Antworten verspricht. Wenn Chap uns nicht helfen will, soll er uns nicht in die Quere kommen!«
    Magieres scharfer Ton ließ Wynn zusammenzucken. »Vielleicht sollte ich bei ihm bleiben.«
    »Nein, wir brauchen dich, wenn wir Aufzeichnungen finden«, sagte Leesil und wandte sich von der Schuppentür ab. »Ich kann einigermaßen Dröwinkanisch lesen, aber du bist die Gelehrte.«
    Er ging voraus, als sie das Dorf verließen und den Weg beschritten, der zum Bergfried führte. Sie kamen an einigen nervösen Dorfbewohnern vorbei, doch niemand von ihnen sprach sie an. Die alte Feste geriet außer Sicht, als sie dem Verlauf des Weges durch den Wald folgten. Sie brachten eine letzte Anhöhe hinter sich, und Leesil spürte, wie die Anspannung des vergangenen Abends zurückkehrte, als der Bergfried auf der Kuppe des Hügels wieder zu sehen war. Zwischen den Bäumen blieb er stehen.
    Es handelte sich um einen einfachen Festungsbau, an dem ganz offensichtlich der Zahn der Zeit genagt hatte. Im unteren Teil wuchs Moos zwischen den von Flechten bedeckten Steinen. Auf der einen Seite bemerkte Leesil einen erstaunlich klein geratenen Stall, auf der anderen eine verlassene Soldatenunterkunft mit einem tönernen Schornstein. Eine Mauer umgab das Gelände, im Lauf der Zeit zerfallen und auf halbe Größe geschrumpf t – das Tor fehlte. Um den Bergfried herum war der Wald auf eine Breite von dreißig Schritten gerodet.
    Wynn trat näher zu Leesil; sie fröstelte in der feuchten Kühle des Nachmittags. Wie klein sie wa r – die junge Weise reichte ihm nur bis zum Kinn. Sie hatte sich die Kapuze über den Kopf gezogen, und so zeigte sich nur ihr ovales Gesicht. Dadurch wirkten die besorgt blickenden Augen größer, als sie zu ihm hochsahen. Magiere stand neben ihm und beobachtete die Feste.
    Zwei Männer standen auf dem Hof vor dem Eingang des Bergfrieds. Sie sprachen leise miteinander, während ein dritter Mann ein Pferd zum Stall und dem Wassertrog führte.
    »Bleibt es dabei?«, fragte Wynn. »Wollen wir hinein?«
    »Magier e … du kennst den Weg«, sagte Leesil.
    »Nein«, erwiderte sie. »Nein, ich kenne ihn nicht.«
    Er wölbte eine Braue.
    »Ich bin nie weiter gekommen als bis hierher«, erklärte Magiere. »Es war mir verboten, diesen Ort aufzusuchen. Niemand aus dem Dorf wagte sich freiwillig hierher.«
    »Aber du hast deine ganze Kindheit in der Nähe verbracht«, sagte Wynn überrascht. »Du musst doc h … «
    »Ich habe mich einige Male allein hierhergeschlichen«, unterbrach Magiere sie. »Aber nie weiter als bis zur Baumgrenze.«
    Leesil legte den Arm um Magieres Taille und ging langsam los. Als Magiere und er die

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