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DHAMPIR - Dunkelland

DHAMPIR - Dunkelland

Titel: DHAMPIR - Dunkelland Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barb & J. C. Hendee
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obwohl kaum jemand sie gesehen hat. Leesils Mutter gehörte zu den wenigen, die bei Menschen lebten. Was den Rest betrif f … Ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll.«
    Bieja musterte Leesil misstrauisch und schien noch immer nicht ganz davon überzeugt zu sein, dass ihre Nichte bei klarem Verstand war. »Wie hast du diese n … Elfen kennengelernt?«
    »Ich bin kein Elf«, brummte Leesil.
    »Er versuchte mich zu bestehlen«, sagte Magiere, ohne nachzudenken, und ihre Tante richtete einen bösen Blick auf Leesil.
    »So ist es nicht gewesen«, sagte Leesil hastig. »Äh, zumindest nicht ganz so.«
    Magiere seufzte und nahm ihrer Tante vorsichtig das Messer aus der Hand. Manche Dinge, wenn nicht alle, mussten erklärt werden.

4
    Leesil erwachte am nächsten Morgen in einem kalten Zimmer. In der Nacht war das Feuer erloschen, und auch in seiner Magengrube hatte sich Kühle ausgebreitet. Heute würden sie den Bergfried besuchen, wo Magieres Mutter gestorben war.
    Magiere erwachte neben ihm auf dem schmutzigen Boden und schlug die Decke zurück. Zwar gab sie sich ruhig und gelassen, doch Leesil erkannte die Sorge in ihren Augen. Je eher sie diese Sache hinter sich brachten, desto eher konnte er sie von hier wegbringen.
    Sie schwieg während des leichten Frühstücks, und das beunruhigte Leesil mehr als jemals zuvor. Vielleicht deshalb, weil es in Hinsicht auf Magieres Vergangenheit so viele unbeantwortete Fragen gab und außerdem sicher auch noch Fragen, die er sich gar nicht vorstellen konnte. Tante Bieja glaubte inzwischen nicht mehr, dass er ihre Nichte verzaubern wollte, und deshalb war sie bereit, mit ihm zu reden und ihm, so gut es ging, die allgemeine Situation zu erklären. Der im Bergfried wohnende Zupan würde erst am Nachmittag bereit sein, sie zu empfangen. Er war selbst ein gewöhnlicher Bürger und musste sich um sein eigenes Land kümmern; den Angelegenheiten des Lehens widmete er sich am Nachmittag, und Audienzen gab er spät am Tag.
    »Angelegenheiten des Lehens?«, fragte Leesil. »Was genau macht er?«
    Bieja lächelte. »Wir sind besser dran als viele andere Sippschaften. Cadell kümmert sich selbst um die Buchführung und prüft nach, wie es den einzelnen Dörfern in jeder Zupesta des Lehens ergeht. Allein in der Zupesta unserer Sippschaft gibt es fünf Dörfer. Wenn es zu einem Unglück kommt und eins der Dörfer nicht alle vorgesehenen Steuern zahlen kann, spricht er selbst mit den Steuereintreibern der Äntes.«
    Leesil fand Tante Bieja immer sympathischer, obwohl sie manchmal recht einschüchternd sein konnte. Sie war stark, sensibel und kenntnisreich trotz allen Aberglaubens. Was das Missverständnis des vergangenen Abends betraf: Hitziges Temperament und Beschützerdrang schien bei diesen Frauen in der Familie zu liegen.
    »Wenn wir den Bergfried erst später besuchen könne n … «, sagte Leesil. »Wie beschäftigen wir uns dann in der Zwischenzeit? Ich könnte meine handwerklichen Fähigkeiten einsetzen, um zum Beispiel das Dach und alte Möbel zu reparieren.«
    Wynn nahm die Teller vom Tisch. »Wenn wir den halben Tag frei haben, könnte ich Kleidung waschen. Magiere?«
    Magiere nickte, schüttelte ihr langes Haar aus und begann damit, es zu flechten. »Wir kümmern uns um unsere eigenen Angelegenheiten, solange wir können. Wer weiß, wann wir wieder Gelegenheit dazu erhalten.«
    »Lass mich das machen«, sagte Bieja und trat um den Tisch herum zu ihrer Nichte.
    Magiere versteifte sich unwillkürlich, doch Bieja strich ihr einige eigenwillige Strähnen aus dem Gesicht, begann dann mit geschickten Fingern, einen Zopf zu flechten.
    Leesil versuchte, nicht zu gaffen, schaute aber immer wieder hin. Bieja ließ sich Zeit, vermutlich deshalb, weil sie nach all den Jahren endlich mit ihrer Nichte zusammen sein konnte. Mit einem sonderbaren Schmerz in der Brust stand er auf und ging nach draußen.
    Den Rest des Morgens verbrachten sie damit, zu waschen und ihre Sachen neu zu packen. Leesil hackte Feuerholz für Tante Bieja und stapelte es neben der Hütte. Den anderen Dorfbewohnern gingen sie so weit wie möglich aus dem Weg, und niemand kam zu ihnen. Der Tag wäre friedlich gewesen, wenn Chap nicht immer wieder an der Tür gekratzt hätte. Doch sobald Leesil ihn nach draußen ließ, trieb er sich nur im Dorf herum und jaulte kläglich.
    »Was ist los mit ihm?«, fragte Wynn.
    Sie versuchte, mit Hilfe des Elfenleders mit Chap zu kommunizieren, aber schließlich schüttelte sie den Kopf. »Er

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