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DHAMPIR - Dunkelland

DHAMPIR - Dunkelland

Titel: DHAMPIR - Dunkelland Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barb & J. C. Hendee
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verkauft. Vierzig Silberschillinge oder etwa neun Taler. Genügt es nicht?«
    Mit den Preisen von Pferden kannte sich Leesil kaum aus, aber für seine Ohren klang es nach weniger als der Hälfte des wahren Wertes solcher Tiere. Er zählte von dem Geld vierzig Schillinge ab und reichte die Tasche dann Elena.
    »Kauf richtiges Essen für euch und gib den Rest den Leuten im Ort zurück.«
    »Aber die Dhampir hat gesag t … «
    »Schon gut.« Leesil legte die Münzen in seiner Hand auf den Tisch. »Dies genügt.«
    Elena betrachtete den Haufen und sah dann Leesil an. Verwirrt runzelte sie die Stirn, nickte und verließ den Saal mit der Tasche.
    Leesil wandte sich mit einem halbherzigen Lächeln an Magiere. »Immer das Gleiche.«
    »Ja.«Magiereseufzteleiseundstandauf.»DieSonnegehtunter,undwirsolltenzumRanddesOrtesgehen.Wynn,ichmöchte,dassdieLeutenichtsvonalldembemerken,wennesgeht.«
    »Natürlich«,pflichteteihrdiejungeWeisebei.»Aberichkannerstfeststellen,woVordanaerscheinenwird,wennichihnspüre.«
    LeesilstreifteseinnietenbeschlagenesLederhemdüber,schnalltedieScheidenderKlingenumundbeobachtete,wiesichMagierevorbereitete.SiezogihreeigeneLederrüstunganundvergewissertesich,dasssiedasFalchionleichtausderScheideziehenkonnte.DasschwarzeHaarwarhintenmiteinerLederschnurzusammengebunden,undderflackerndeFeuerscheinließeshierunddortrotglänzen.LeesilhättesiegernnochetwaslängeraufdieseWeisebeobachtet.IhnenstandenzweiArmbrüstezurVerfügung,underreichtediekleineWynn.
    »Bind sie dir auf den Rücken, nur für den Fall. Ich hole die Bolzen. Wir treffen uns draußen.«
    Sie verließen das Anwesen in Richtung Pudúrlatsat. Als sie sich dem Ort näherten, blieb Wynn auf der Straße stehen, die zur Anlegestelle am Fluss führte, und ging in die Hocke. Sie rollte den aus einer Kaltlampe stammenden Kristall zwischen ihren zitternden Händen, bis er zu leuchten begann, legte ihn zusammen mit ihrer Armbrust auf den Boden.
    Es gab so viel zu bedenken, was sie in früheren Jahren gehört und gelernt hatte. Sie erinnerte sich an Theorien und Beschreibungen aus dem Unterricht bei der Gilde ihres Heimatlandes. Es war kaum mehr, als alle Lehrlinge und Novizen der Gilde lernten, und in den meisten Fällen fehlte der praktische Aspekt. Wynns Wissen war vor allem theoretischer Natur, und sie hoffte, dass es genügte.
    »Ich muss mich konzentrieren«, sagte sie. »Es gilt, mein Sehvermögen auf das Element des Geistes zu richten, das diesen Ort durchdringt. Nur dann kann ich feststellen, ob es zu Veränderungen kommt.«
    Eine sehr vereinfachte Erklärung. Sie wünschte, es wäre so simpel gewesen.
    »Nur zu«, sagte Magiere. »Wir halten Wache.«
    Wynn ballte die Hände zu Fäusten, damit sie nicht mehr zitterten.
    Ein Ritual war die sicherste Methode, da sie nicht die Erfahrung hatte, alle Symbole in ihren Gedanken festzuhalten wie bei einer Zauberformel. Sie kratzte das Zeichen des Geistes in den Boden, umgeben von einem großen Kreis, kniete dann innerhalb des Kreises und zog einen kleineren um sich. Zwischen den beiden Kreisen fügte sie Siegelsymbole hinzu.
    Regloshocktesieda,verdrängteihreUngewissheitundließdieSymbole,diesieindenBodengeritzthatte,auchvordeminnerenAugeerscheinen.SiesenktedieLiderundlegtedieHändedarauf.
    Innerlich öffnete sie sich den Zeichen, nahm ihre Essenz in sich auf. Sie stellte sich vor, sie einzuatmen, sie durch die Hände in ihre Augen fließen zu lassen. In der Dunkelheit hinter den gesenkten Lidern erschienen die Symbole und flogen auf sie z u … in sie hinei n … erreichten den Kern ihres Wesens und ließen ihn erbeben. Die Zeit dehnte sich, bis Wynn nicht mehr wusste, wie lange sie schon auf dem Boden kniete. Sie wiederholte den Vorgang immer wieder und fühlte schließlich, wie Gesicht und Augen zu prickeln begannen.
    »Wynn?«
    »Psch t … Lass sie, Leesil.«
    »Es dauert zu lange«, sagte er.
    Wynn sackte in sich zusammen und stützte sich mit den Händen auf dem Boden ab. Dann öffnete sie die Augen.
    Ein vager Dunst lag auf allem, was in der Nacht zu sehen war, wie eine Mischung aus Weiß und Blau. Er glühte, und sein Licht durchdrang alles, schien ihr eine zweite Welt zu zeigen, die sich über die erste gelegt hatte. Im toten Holz der Gebäude verblasste das Glimmen und hinterließ schattige Mulden in den Formen von Hütten, Läden und Schuppen. In der Nähe des Bodens gewann es an Intensität und wurde noch stärker in ihren Händen. Wynn blickte durch den Wald, und der geisterhafte Nebel

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