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DHAMPIR - Dunkelland

DHAMPIR - Dunkelland

Titel: DHAMPIR - Dunkelland Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barb & J. C. Hendee
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vielleicht nicht von Dauer ist. Nach Stefans Beschreibungen erneuert sich Vordanas Körper nicht wie der eines Vampirs, aber es bedeutet vielleicht auch, dass es bei ihm nicht genügt, den Kopf abzuschlagen.«
    Leesil kaute ein Stück Brot und beugte sich näher zu Wynn und den Unterlagen vor ihr. Die Schriftsprache kannte er nicht. Ein Pergament zeigte sonderbare Diagramme und Symbole und eine Liste mit einem belaskischen Wort: Dhampir .
    »Er könnte auch ohne Kopf existieren?«, fragte Leesil.
    Einige braune Strähnen hatten sich aus Wynns Zopf gelöst und hingen seitlich an ihrem Gesicht herab. »Ich weiß es nicht genau. Vielleicht würde der Verlust des Kopfes nur dazu führen, dass sich sein Sehvermögen vom Körper trennt, wodurch ihm die Orientierung schwerfiele.«
    Magiere rieb sich die Stirn. »Warum hast du das nicht früher gesagt?«
    Wynn atmete tief durch. Einige Sekunden schwieg sie, und als sie schließlich antwortete, sprach sie mit erzwungener Ruhe. »Weil ich eigentlich keine Ahnung habe, was Vordana ist! Dies alles sind nur Mutmaßungen.«
    »Was ist mit Knoblauch?«, warf Leesil ein.
    Eigentlich ging es ihm nur darum, die beiden Frauen abzulenken, um zu vermeiden, dass sie durch Frust und Müdigkeit aneinandergerieten. Wynn zuckte die Schultern und schüttelte den Kopf, und Leesil trank einen Schluck Tee. Eins musste er der jungen Weisen lassen: Sie hatte inzwischen gelernt, besser mit Magieres Temperament fertig zu werden.
    »Das größte Problem besteht darin, dass Vordana dir und mir die Kraft nehmen wird, wenn er uns sieht«, sagte Wynn. »Magiere und Chap scheinen davon weniger betroffen zu sein.«
    »Ja«, sagte Magiere. »Und ich möchte nicht, dass ihr beide etwas gegenübertretet, das ihr nicht bekämpfen könnt.«
    »Denk nicht einmal daran, dir Vordana allein vorzuknöpfen«, warnte Leesil.
    Wynn rollte ihre Pergamente sorgfältig zusammen und schob sie nachdenklich in einen ledernen Zylinder, den sie zu ihrem Gepäck auf den Boden legte.
    »Vordana hat Stefans Frau und ihren Sohn relativ schnell getötet, aber das erforderte wahrscheinlich Konzentration. Andererseit s … auch das ist nur eine Vermutung. Wenn Magiere und Chap ihn sofort zum Kampf stellen können, erhält er keine Gelegenheit, sich auf Leesil und mich zu konzentrieren, und dann kommt Leesil vielleicht nahe genug an ihn heran.«
    »Klingt gut«, kommentierte Leesil. »Ihr braucht mir nur zu sagen, wann und von wo er kommt.«
    Die junge Weise schloss ihr Tagebuch und rieb mit dem Daumen über den Buchrücken. Nachdenklich blickte sie auf den Tisch.
    Leesils Wachsamkeit wuchs, als er Wynn so in Gedanken versunken sah. Bevor er etwas sagen konnte, kam Elena mit einer Tasche herein, die sie in beiden Händen hielt.
    Sie trug ein frisch gebügeltes waldgrünes Kleid, und ihr weizengelbes Haar wogte bei jedem Schritt. »Bitte entschuldigt, dass ich erst jetzt komme«, sagte sie. »Ich habe den ganzen Tag gebraucht, um das Geld zu sammeln.«
    Magiere sah auf. »Um das Geld zu sammeln? Was soll das heißen? Stefan bezahlt uns aus eigener Tasche.«
    Elena sah sie verwirrt an. »Stefan hat kein Vermögen. Was Lady Byanka ihm hinterließ, kann er nicht erreichen, solange er in diesem Haus gefangen ist. Ein kleiner Teil der Steuern wird für den Unterhalt des Anwesens verwendet. Euer Honorar stammt aus dem für Vorräte bestimmten Haushaltsgeld, aber keine Sorge, Korn und gemahlenen Hafer haben wir genug. Heute Morgen hat er außerdem zwei Pferde auf dem Markt eines benachbarten Ortes verkaufen lassen. Der Rest des für euch bestimmten Geldes stammt von den Leuten in Pudúrlatsat. Man hat ihnen von euch erzählt, und sie waren sofort bereit, einen Beitrag zu leisten.«
    Elena klang weder bitter noch verärgert, als sie alles so zu erklären versuchte, als hätte sie einen Fehler gemacht. Die Dhampir war gekommen, um sie zu retten, und Elena war so dankbar, dass sie wenn nötig den ganzen Winter nichts als Haferbrei gegessen hätte.
    Leesil drehte den Kopf, weil er es nicht ertragen konnte, Elenas Blick zu begegnen. Wie es der Zufall wollte, sah er zu der Karaffe mit Rotwein auf einem Beistelltisch. Er brauchte seine ganze Willenskraft, um nicht aufzustehen, durch den Raum zu gehen und sich einen Becher mit Wein zu füllen. Ein kurzer Blick von Magiere genügte als Aufforderung, und er nahm die Tasche von Elena entgegen.
    »Wie viel hat Stefan für die Pferde bekommen?«, fragte er.
    »Er hat seinen Kriegshengst und ein Reitpferd

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