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DHAMPIR - Dunkelland

DHAMPIR - Dunkelland

Titel: DHAMPIR - Dunkelland Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barb & J. C. Hendee
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Gemeinschaftshaus. Bei ihrem Eintreffen am vergangenen Abend war Rauch aus den Schornsteinen gekommen. Wenn dort ein Schmied wohnte und arbeitete, mochten von der Tagesarbeit noch glühende Kohlen übrig sein. Wynn näherte sich der Tür und stellte erleichtert fest, dass sie nicht verriegelt war. Sie hörte Schritte dicht hinter sich, als sie die Schmiede betrat.
    Chane trieb sein müde werdendes Pferd an und ritt durch den Wald zur flussabgewandten Seite des Ortes. Er hörte Chaps gespenstisches Heulen und brauchte freie Sicht, um zu erkennen, was geschah. Es war ihm gleichgültig, ob Welstiel ihm folgte oder nicht.
    Das Bellen hörte auf.
    Hier war das Gelände größtenteils flach, aber Chane fand eine kleine Anhöhe, die es ihm erlaubte, über die niedrigen Gebäude an der Kreuzung zu blicken. Als er von dort Ausschau hielt, präsentierte sich ihm eine bizarre Szene.
    Magiere trug ihre Lederrüstung; mit einer Fackel in der einen Hand und einem Schwert in der anderen stand sie einer Gestalt gegenüber, die einen schmutzigen Kapuzenmantel trug. Chane konzentrierte seine ganze Aufmerksamkeit auf den Gegner der Dhampir, und was er wahrnahm, beunruhigte ihn.
    Die Präsenz des Fremden war nicht leer wie bei Welstiel, aber es steckte kein Leben in ihm. Chane spürte keine Ähnlichkeit mit einem Angehörigen seiner Art, sondern eine tiefe Todesleere, der er nie zuvor begegnet wa r … zumindest nicht bei Geschöpfen, die sich noch bewegten.
    Chap warf sich gegen die Beine des Fremden, brachte ihn zu Fall und biss ihn in den Arm. Leesil lag auf dem Boden, und Chane konnte nicht feststellen, ob er verletzt war. Plötzlich schleuderte das Geschöpf den Hund Magiere entgegen, die unter seinem Gewicht zu Boden fiel. Doch sowohl Chap als auch Magiere kamen sofort wieder auf die Beine. Der Untote war bereits aufgestanden, hob die Hände und deutete auf den Hund.
    Chap drehte sich mehrmals und lief dann heulend über den landeinwärts führenden Weg davon. Als er außer Sicht geriet, stieg Chane ab, um sich das Geschehen aus der Nähe anzusehen. Magiere griff den Fremden erneut an, und Chane fand, was er suchte.
    Wynn hockte hinter einem Wassertrog auf der anderen Straßenseite, mit einer geladenen Armbrust in den Händen. Als er zum Kampf zurücksah, zeigte der Untote auf die Dhampir, die vor dem Halbelfen stand.
    »Magiere!«, rief Wynn.
    In Chane schien sich jeder Muskel zu verkrampfen, als die junge Weise ihre Position preisgab.
    Magiere und Leesil liefen in unterschiedliche Richtungen davon und verschwanden im Wald. Sie ließen Wynn zurück, und der Untote drehte sich um und sah sie an. Sie schoss mit der Armbrust.
    Chane wollte zu Wynn laufen, aber etwas hielt ihn von hinten am Mantel fest.
    »Nein«, sagte Welstiel.
    Chane wirbelte herum und stieß Welstiels Hand weg. »Sie ist allein dort unten!«
    »Die junge Weise hat mit dieser Sache nichts zu tun«, sagte Welstiel. Sein dunkler Mantel ließ ihn zu einer schwarzen Silhouette in der Nacht werden. »Magiere ist in Gefahr. Wir müssen ihr folgen.«
    Wenn Wynn nicht so dringend Hilfe gebraucht hätte, wäre Chane bereit gewesen, sich auf Welstiel zu stürzen und ihn zu köpfen. Er wich zwei Schritte zurück, drehte sich um und lief zwischen den Häusern hindurch zur Kreuzung.
    Bei den Öltöpfen blieb er stehen und sah sich um. Im Westen auf der Hauptstraße hörte er jemanden laufen und wandte sich in diese Richtung. Weiter vorn verschwand Wynn durch eine breite Tür im Innern eines Gebäudes, und der Untote war dicht hinter ihr. Die Luft in der Nähe des Gebäudes roch nach Holzkohle und Metall. Chane zog sein Schwert, als er die offene Tür der Schmiede erreichte.
    Drinnen suchte das Geschöpf in den leeren Boxen auf der einen Seite nach dem Mädchen. In der Mitte des Raumes befand sich eine Esse aus Ziegelsteinen, und darin glühten Kohlen.
    »Wynn!«, rief Chane. »Wo immer du bist, bleib unten!«
    Die Gestalt im Kapuzenmantel drehte sich um.
    Chane hatte es in seiner kurzen Zeit als Edler Toter mit so mancher Leiche zu tun gehabt, doch es war eine Weile her, seit er zum letzten Mal eine vom Verfall betroffene gesehen hatte. Der Armbrustbolzen, den Wynn in sein linkes Auge geschossen hatte, war fort und hatte ein dunkles Loch hinterlassen, aus dem Schleim auf die graue, runzlige Wange tropfte.
    »Dir gefällt Magie?«, fragte Chane. »Komm und probier sie an mir aus.«
    Es war reine Prahlerei, denn er wusste nicht, welche Art von Magie dieses Ding bei Magiere und

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