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DHAMPIR - Dunkelland

DHAMPIR - Dunkelland

Titel: DHAMPIR - Dunkelland Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barb & J. C. Hendee
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ihnen entgegenlief. Doch dann blieb sie stehen und erinnerte sich an den schrecklichen Moment, als Leesil sich ihr als Nahrung angeboten hatte. Sie fürchtete, ihm zu nahe zu kommen, streckte den Arm au s … und Wynn überraschte sie, indem sie ihn ergriff. Die junge Weise zögerte kurz und blinzelte zweimal.
    »Sieh mich an!«, sagte Wynn scharf. »Was siehst du?«
    »Frag mich nicht.«
    Wynn schüttelte sie. »Es war alles ein Trugbild. Vordanas Zauber hat deine Gedanken gegen dich gerichtet. Verstehst du? Was auch immer du erlebt hast, es geschah nicht wirklich, nur in deiner Einbildung.«
    Magiere musterte die junge Weise. Wynn schien völlig sicher zu sein, aber für sie gab es keine Gewissheit. Wenn das, was sie erlebt hatte, aus ihr selbst kam, so war nicht alles davon ein Trugbild.
    Plötzlich schluckte Wynn, nahm die Hand von Magieres Arm und wandte sich ebenfalls ab. Leesil blickte über den Weg zum Wald.
    »Ihm ist es ebenso ergangen wie dir«, sagte Wynn. »Und Chap ist noch dort draußen. Wir müssen ihn finden.«
    Magiere griff nach Leesils Hand.
    Für einen Moment blieb sie schlaff in der ihren, und Furcht erfasste Magiere, als er sie nicht ansah. Er schwieg, verzichtete sogar auf seine ärgerlichen Witzeleien, die er so oft zum falschen Zeitpunkt anbrachte. Was hatte er im Wald gesehen?
    Schließlich drückte er ihre Hand, atmete tief durch und nahm seine Klingen von ihr entgegen.
    »Wo ist das Ungeheuer?«, fragte er. »Wir dürfen nicht in unserer Wachsamkeit nachlassen.«
    Magiere hörte jemanden laufen und ließ Leesils Hand los, bereit dazu, ihr Falchion zu ziehen. Doch es war nur Geza, der über die Hauptstraße auf sie zukam. Sein eigenes Schwert steckte in der Scheide, und sein blaugrauer Mantel wehte hinter ihm. Darunter kam eine Lederrüstung zum Vorschein.
    »Ihr habt das Geschöpf vernichtet«, keuchte er. »Die Leute erwachen, und zum ersten Mal fühle ich nicht mehr die Mattigkeit, die mich sonst begleitete, wenn ich das Gut verließ.«
    Magiere blickte die Straße hinauf und hinunter. »Wir haben nichts vernichtet.«
    »Aber das muss der Fall sein. Fühlst du es nicht ebenfalls?«
    Sie schüttelte den Kopf. Den besonderen Einfluss an diesem Ort hatte sie nie gespürt.
    »Vielleicht«, sagte Leesil. »Aber ich bin zu müde, um sicher zu sein.«
    »Ich habe Vordana besiegt«, flüsterte Wynn.
    Alle Blicke richteten sich auf die junge Weise in ihrem schmutzigen Umhang. Ihr Zopf hatte sich gelöst, und das Haar hing ihr wirr ins Gesicht, als sie zu Boden starrte.
    »Du?«, fragte Magiere. »Wie?«
    Wynn blieb einen Moment still und hielt den Blick gesenkt.
    »Als ihr weggelaufen seid, blieb ich allein zurück«, sagte sie. »Ich habe Vordana mit der Armbrust ins linke Auge geschossen und bin in die Schmiede geflohen. Dort fand er mich. Ich glaube, er wollte mit mir spielen. Ich riss ihm die Messingphiole vom Hals und warf sie in die glühenden Kohlen der Esse, wo sie schmolz und sich öffnete. Plötzlich gab es überall Rauch, und als er sich verzog, war Vordana weg.«
    Magiere dachte über Wynns Worte nach und schüttelte den Kopf. »Es tut mir leid, Wynn. Es tut mir leid, dass wir dich mit dem Geschöpf allein gelassen haben. Bist du ganz sicher, dass es weg ist?«
    Die junge Weise sah noch immer nicht auf. Magiere begriff, dass Wynn für eine Nacht ziemlich viel hinter sich hatte. Sie hätte gar nicht an dieser Reise teilnehmen sollen, aber wenn sie nicht mitgekommen wär e … Was wäre dann aus Leesil geworden und aus diesem Ort?
    Als Wynn Magiere schließlich ansah, schreckte diese sofort zurück. Wynn verdrehte die Augen und presste sich die Hände an die Schläfen. Bevor jemand sie festhalten konnte, sank sie zu Boden. Leesil ging neben ihr in die Hocke.
    »Was ist los mit ihr?«, fragte Geza.
    »Ich weiß es nicht«, erwiderte Leesil, zog Wynn auf die Beine und stützte sie.
    »Ic h … sehe noch immer all die Essenzen«, stöhnte Wynn. »Bitte macht, dass es aufhört!«
    »Oh, verdammt!«, entfuhr es Magiere. »Ihre Augen hatte ich ganz vergessen.«
    »Wir sollten sie zum Gut bringen«, schlug Geza vor.
    »Und dann?«, fragte Leesil. »Sie kann nicht noch mehr ertragen. Wir müssen dafür sorgen, dass es hier und jetzt aufhört.«
    »Wie?«, entgegnete Magiere ein wenig zu scharf. »Nur sie weiß, was geschehen ist. Im Gutshaus können wir uns wenigstens um sie kümmern, bis sie imstande ist, sich selbst zu helfen.«
    »Sie ist nicht die Einzige, die Bescheid weiß.« Leesils

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