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DHAMPIR - Dunkelland

DHAMPIR - Dunkelland

Titel: DHAMPIR - Dunkelland Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barb & J. C. Hendee
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Mühe, freundlich zu wirken, als er auf die Straße trat und eine Hand zum Gruß hob.
    »Dürfen wir euch um Hilfe bitten?«, fragte er auf Belaskisch.
    »Ich weiß nicht«, murmelte Magiere hinter ihm. »Es scheinen recht viele zu sein.«
    »Siehst du sonst jemanden, der uns helfen könnte?«, fragte Wynn.
    Die meisten Móndyalítko zeigten die gleiche offene Freundlichkeit wie zuvor Jan, und aufgeregte Stimmen erklangen, als Leute aus dem Fenster kletterten und hinten vom Hauswagen sprangen. Der Junge mit der Fiedel wollte sich den anderen hinzugesellen, aber der Kutscher hielt ihn am Hosenbund fest und zog ihn auf die Sitzbank zurück.
    Der Lautenspieler vom Dach legte sich den Riemen seiner Tàmal über die Schulter und trat Leesil entgegen, um ihn zu begrüßen. Er hatte einen buschigen Schnurrbart, der fast den ganzen Mund bedeckte und dessen Spitzen wie Flügel über die Wangen reichten. Sein Hut war kaum mehr als ein zur Seite geneigter gelber Filzbeutel; ein geflecktes blaues Tuch hielt ihn am Kopf.
    »Ich bin Giovanni«, sagte er, als rechnete er damit, sofort erkannt zu werden. Wenn er lächelte, gewährte der Schnurrbart nur Blick auf die unteren Zähne. Die eine Hand tanzte durch die Luft, als er hinzufügte: »Vom Clan Lastiana. Und ihr scheint euer Heim beschädigt zu haben.«
    Leesil wölbte eine Braue, als er zum Wagen schaute, der nur noch auf drei Rädern stand. Zwei Männer sahen ihn sich bereits aus der Nähe an, und einer schob sich auf dem Rücken darunter.
    »Wir sind zum Herbstfest nach Kéonsk unterwegs«, fuhr Giovanni fort. »Die letzten Kürbisse werden geerntet, und die Leute bezahlen gut für Unterhaltung.«
    »Tatsächlich?«, erwiderte Wynn. »Magiere, könnten wir uns die Feiern ansehen? Domin Tilswith wäre sehr daran interessiert.«
    Leesil unterdrückte ein Stöhnen, und Magiere durchbohrte die junge Weise mit einem Blick.
    »Wir könnten etwas Hilfe brauchen«, sagte Leesil und behielt die Leute im Auge, die in der Nähe des Wagens und ihres Gepäcks standen. »Wenn ihr ein wenig Zeit erübrigen könnt.«
    »Wenn einem die Welt etwas in den Weg stellt, sollte man es als Schicksal akzeptieren und nicht wie ein Narr darüber stolpern, nur weil man schnell weiter will«, antwortete Giovanni ernst.
    »Wie bitte?«, fragte Magiere.
    Leesil ergriff ihre Hand und drückte sie. »Das ist sehr freundlich von euch«, sagte er höflich.
    Kurze Zeit später halfen fünf Männer dabei, den Wagen anzuheben. Als er hoch genug war, stützten sie ihn mit dicken Ästen aus dem Wald ab, und alle griffen zu, um die Seite des Wagens noch etwas mehr anzuheben. Als Magiere ebenfalls mit anfasste, sahen sich die Männer erstaunt an und lächelten.
    Stück für Stück kam der Wagen nach oben, und die Äste wurden weiter unter ihn geschobe n – bis er schließlich hoch genug war, damit sie das Rad wieder auf die Achse setzen konnten. Die Móndyalítko sprachen kaum darüber, was sie machten; jeder von ihnen schien genau zu wissen, worauf es ankam. Leesil vermutete, dass solche Reparaturen zu ihrem täglichen Leben gehörten. Sie redeten stattdessen über das bevorstehende Fest in Kéonsk oder stellten Leesil und Magiere Fragen. Ihr Interesse an ihnen war offensichtlich, und Leesil nahm besorgt zur Kenntnis, wie sich Ärger in Magiere ansammelt e – ihre Antworten wurden immer knapper. Man holte Werkzeuge aus dem kleinen, rollenden Haus, und kurz nach Mittag war der Wagen bereit für die Weiterfahrt.
    Leesil tauschte einige Äpfel und etwas Dörrfleisch gegen Gewürztee und andere Vorräte, während sich Wynn mit den Móndyalítko unterhielt. Chap war von Kindern umringt. Zwei kleine Mädchen warfen immer wieder einen Stock, an dem er jedoch nicht das geringste Interesse zeigte. Doch sowohl der Hund als auch die junge Weise wirkten leicht enttäuscht, als Leesil darauf hinwies, dass es Zeit wurde, wieder aufzubrechen.
    Er trat zu Giovanni. »Wir sind euch sehr dankbar.«
    Magiere entnahm ihrem Geldbeutel zwei Silbergroschen. »Bitte nimm dies für eure Mühe.«
    Giovanni hob ablehnend die Hand. »Es bringt Glück, einem Reisenden zu helfen. In diesem Fall sogar dreifaches Glück.«
    »Ich bestehe darauf«, sagte Magiere.
    Leesil versteifte sich innerlich. Magiere verabscheute es, in der Schuld von jemandem zu stehen, und er befürchtete, dass sie diese Leute beleidigte. Giovanni starrte zwei oder drei Sekunden wortlos in ihr bleiches Gesicht und nahm die Münzen dann.
    »Wir haben zu danken«, sagte

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