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Dhampir - Götterjagd

Dhampir - Götterjagd

Titel: Dhampir - Götterjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barb & J.C. Hendee
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hastig.
    Hkuan’duv ließ sich seine Überraschung nicht anmerken.
    »Warum bist du nicht zusammen mit den anderen an Bord gegangen?«, fragte er.
    Die junge Frau zögerte kurz. »Ich gehöre zu di r … «
    »Warum hast du dich nicht mit mir in Verbindung gesetzt?«
    »Es geschah alles so schnell«, sagte sie mit Schmerz in der Stimme. »Ich war an Deck, und überall brannte es, und ich konnte nicht einfach meine Pflichten vernachlässigen, um dir eine Mitteilung zu schicken. Ic h … ich habe versucht zu helfen, aber es stand alles in Flammen.«
    Hkuan’duv atmete tief durch. Diese junge Frau traf keine Schuld. Sie war keine Anmaglâhk und hätte nie einen solchen Auftrag bekommen dürfen.
    »Schon gut«, sagte er. »Du hast dich um deine Pflichten gekümmert. Etwas anderes konnte niemand von dir erwarten.«
    Er wartete, während sich Avranvärd fasste.
    »Kannst du mir mehr darüber sagen, was geschehen ist?«
    Sie schniefte und schilderte die Ereignisse, beginnend bei der ersten Sichtung des ylladonischen Schiffes. Sie erwähnte das seltsame Verhalten von Magiere und des Majay-hì, berichtete von der Elfin, die mit dem Kopf nach unten am Rumpf gehangen hatte, bis das Seil durchgeschnitten wurde. Woraufhin Sgäilsheilleache von Bord gesprungen war, um die Frau zu retten. Weitere Details konnte Avranvärd nicht nennen, da sie viel zu sehr damit beschäftigt gewesen war, gegen das Feuer an Bord zu kämpfen.
    Hkuan’duv hörte sich alles geduldig an.
    »Als wir auf dem Strand waren, ließ uns Sgäilsheilleache im Stich!«, fügte Avranvärd hinzu. »Ich habe ihm gesagt, wer ich bin und dass der Älteste Vater mir einen Auftrag gegeben hat. Aber er wies mich zurück und brach mit den Menschen auf.«
    Hkuan’duv zögerte. »Hast du ihm von mir erzählt?«
    Avranvärd straffte die Schultern. »Natürlich nicht. Mein Auftrag bestand darin, zu beobachten und Bericht zu erstatten, mehr nicht. Aber jetzt bin ich hier, von allem abgeschnitten.«
    »Sei unbesorgt. Kehr zu den anderen zurück. Bald bist du wieder zu Hause.«
    Avranvärd starrte ihn groß an. »Abe r … ich bin bei dir. Ich habe genau das getan, was der Älteste Vater von mir erwartete.«
    Hkuan’duv wusste nicht, welche Antwort er geben sollte. Was war dieser jungen Frau versprochen worden?
    »Wir müssen schnell unterwegs sein«, sagte er. »Meine Gefährten und ich reisen nach Süden. Du kehrst mit dem Schiff zurück.«
    »Nein!« Avranvärd schrie fast. »Ich will Anmaglâhk werden! Der Älteste Vater hat es mir versprochen! Ich helfe dir dabei, Léshil und den Menschen zu folgen.«
    Hkuan’duv wollte nicht die dafür notwendigen Fähigkeiten beschreiben, die Avranvärd nicht besaß. Doch nach allem, was sie getan und hinter sich hatte, tat sie ihm leid.
    Die Kaste würde diese egoistische, trotzige junge Frau nie als Initiatin akzeptieren. Sie war schlicht und einfach ungeeignet. Wie konnte der Älteste Vater einer solchen Person die Ausbildung zur Anmaglâhk versprechen?
    Auf jene Lüge griff Hkuan’duv zurück, um Avranvärd vor sich selbst zu schützen.
    »Wenn du Anmaglâhk werden willst, musst du die Anweisungen der Älteren deiner Kaste befolgen«, sagte er. »Schließ dich den anderen Besatzungsmitgliedern an und kehr mit ihnen heim.«
    »Nein!«, entgegnete Avranvärd zornig. Dann duckte sie sich und sah ihn wie ein verstocktes Kind an, das seine Unartigkeit bereut.
    »Soll ich dich zum Schiff bringen?«, fragte Hkuan’duv.
    Avranvärd presste die Lippen zusammen und ballte die Fäuste, doch ihre Augen glänzten feucht. Bevor sich Tränen aus ihnen lösen konnten, wandte sie sich ab.
    Hkuan’duv schwieg, als ein Ruderboot vom fernen Schiff zurückkehrte und seine Gefährten brachte. Ein Teil von ihm bedauerte, die junge Frau zurückweisen zu müsse n – immerhin hatte er wichtige Informationen von ihr bekommen. Aber er hätte ihr keinen guten Dienst erwiesen, wenn er jetzt auf sie eingegangen wäre. Und ihr jetzt Trost zuzuspreche n … Damit hätte er sie vielleicht noch mehr verletzt.
    A’harhk’nis, Kurhkâge und Dänvârfij sprangen aus dem Boot und zogen es ans Ufer.
    Avranvärd blieb so reglos und still wie die Kieselsteine am Strand. Als sich Hkuan’duvs Gefährten mit der Ausrüstung näherten, kletterte die junge Frau schließlich an Bord, und zwei Seeleute schoben das Boot ins Wasser.
    »In Stille und in Schatten!«, rief Hkuan’duv ihr nach.
    Sie drehte sich nicht um und verzichtete darauf, den Gruß zu erwidern.
    »Was

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