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Dhampir - Götterjagd

Dhampir - Götterjagd

Titel: Dhampir - Götterjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barb & J.C. Hendee
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hatte das zu bedeuten?«, fragte Dänvârfij und sah Avranvärd nach.
    »Nichts«, sagte Hkuan’duv.
    Es geschah zum ersten Mal, dass er Dänvârfij anlog. Er war beauftragt, Angehörige seiner Kaste zu verfolge n – und vielleicht zu verrate n – , unter ihnen den ehrenwerten Sgäilsheilleache. Hinzu kam das heuchlerische Versprechen des Ältesten Vaters einem unreifen Mädchen gegenüber. Vermutlich hatte sich Avranvärd schon einmal vergeblich um Aufnahme in die Kaste bemüht. Aus welchem anderen Grund hatte man ihr diesen sonderbaren Auftrag gegeben, an den sie sich so verzweifelt klammerte?
    Hkuan’duv schob die Zweifel beiseite.
    Der Älteste Vater dachte immer in erster Linie an das Wohlergehen des Volkes. Wenn er solche Entscheidungen getroffen hatte, so gab es bestimmt gute Gründe dafür.
    »Sgäilsheilleache wird so lange wie möglich an der Küste bleiben«, sagte A’harhk’nis. »Wenn er und seine Begleiter ein Ziel in den Bergen haben, müssen sie erst zum Ende der Klingenberge. Sie haben uns gegenüber mehr als einen halben Tag Vorsprung.«
    Eine vernünftige Einschätzung der Situation. »Dann lasst uns alsbald aufbrechen«, sagte Hkuan’duv und wandte sich im Laufschritt nach Süden.
    Einmal sah er zum Schiff zurück, dem lebenden Päirvänean auf dem Meer. Jenes gelbbraune Schiff trug eine junge Frau mit einem zweimal zerstörten Traum.
    Wynn versuchte, ihre Erleichterung zu verbergen, als Sgäile entschied, das Lager aufzuschlagen.
    Nach all den Tagen an Bord des Schiffes fiel es ihr unerwartet schwer, den ganzen Tag zu laufen. Schon gegen Mittag hatten ihr die Knie gezittert, und als der Abend dämmerte, konnte sie kaum mehr mit den anderen Schritt halten. Was alles noch schlimmer machte: Sie schien die Einzige mit solchen Problemen zu sein.
    Leesil war nur zu froh, wieder festen Boden unter den Füßen zu haben, und Magieres Besessenheit schien noch stärker geworden zu sein. Sgäile hatte sie tagsüber mehrmals aufgefordert, langsamer zu gehen. Selbst für Chap war es nicht einfach, vor ihr zu bleiben.
    Wynn ging hinter den anderen und hatte sie beobachtet. Manchmal schienen sich ihre kummervollen Erinnerungen an die vergangene Nacht in ihren Gesichtern widerzuspiegeln. Sosehr sie sich auch bemühte, Wynn konnte die Bilder von Feuer und Rauch nicht aus sich verbannen. Immer wieder sah sie vor dem inneren Auge, wie das ganze lebende Schiff in Flammen aufging.
    »Halt!«, rief Sgäile. »Lasst uns ein Lager aufschlagen.«
    Die ganz vorn marschierende Magiere wirbelte herum. »Es dauert noch eine Weile, bis es dunkel wird!«
    »Wir müssen Vorbereitungen treffen, bevor wir die Berge erreichen«, sagte Sgäile. »Wir müssen notwendige Dinge sammeln, nicht nur heute, sondern auch während der nächsten Tage.«
    Leesil nahm dankbar den Rucksack ab. »Er hat recht. Helft mir, ein Feuer zu entzünden.«
    Er griff nach Magieres Hand. Sie atmete einige Male tief durch und ließ sich dann von ihm mitziehen.
    Osha legte ihr Gepäck neben einem umgestürzten Baum oben am Strand ab. Zusammen mit dem Elfen hockte sich Wynn hinter den Baumstamm, der vor dem Wind schützte.
    »Dies ist ein guter Lagerplatz«, sagte sie.
    Osha nickte, beobachtete dann Leesil und Magiere. Wynn machte sich daran, Ausrüstung und Vorräte zu überprüfen.
    Bisher hatte sie keine Gelegenheit gehabt festzustellen, was Leesil vom Schiff gerettet hatte. Gleanns Geschenk e – elfischer Federkiel, Tinte und Pergamen t – waren angeblich in einem der Rucksäcke.
    Chap kam und setzte sich neben sie.
    Wynn betrachtete die Ärmel ihres Mantels. Sie hatte ihn einige Male getragen, um Magiere zufriedenzustellen, aber das Kleidungsstück fühlte sich zu schwer an. Chanes Mantel hatte sie im Feuer verloren.
    Was ist mit dem Kaltlampen-Kristall?
    Sie blinzelte, als Chaps Frage plötzlich in ihrem Kopf erschien, und griff in die Tasche des Elfenumhangs.
    »Ich habe ihn«, sagte sie.
    Osha richtete einen verwirrten Blick auf sie und vermutete sicher, dass die Worte ihm galten.
    »Schon gut«, sagte Wynn. »Es ist nichts weiter.«
    Er nickte und ging los, um Feuerholz zu sammeln.
    Kurze Zeit später kniete Sgäile beim Gepäck hinter dem Baumstamm und beugte sich zu Wynn. Sein Gebaren hatte sich seit ihrer ersten Begegnung verändert, aber er war in ihrer Nähe noch immer reserviert.
    »Haben wir einen Kochtopf?«, fragte er.
    Zusammen packten sie die Rucksäcke aus. Wynn fand einen großen Beutel mit Kräutertee, einige Feuersteine,

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