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Dhampir - Götterjagd

Dhampir - Götterjagd

Titel: Dhampir - Götterjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barb & J.C. Hendee
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losgegangen?
    Die junge Weise sah sich um. Alle schliefen tief und fest, und dieser Anblick ließ sie noch müder werden. Leesils Brust bewegte sich kaum, und neben ih m …
    Magiere war nicht mehr da.
    Wynn blinzelte, um klarer zu sehen. Über Leesils Beine hinweg kroch sie zur Plane, und er bewegte sich kaum. Als sie nach draußen sah, wehte ihr der kalte Wind Schneeflocken ins Gesicht. Wynn schirmte die Augen mit der Hand ab.
    Die Dunkelheit der Nacht lag über dem Schnee. Ein silbergrauer Schemen näherte sich.
    Weck die andere n – Magiere ist fort!
    Chaps Worte formten sich in Wynns Kopf, bevor er im Schneetreiben richtig Gestalt annahm.
    »Magiere?«, rief Wynn. »Wo bist du?«
    Weck die anderen!
    Wynn riss die Plane beiseite. »Leesil, komm schnell!«

15
    Leesil stürzte aus der Höhle, stolperte über die Plane und sank auf ein Knie. Der Wind wirbelte ihm Schnee entgegen, der sich sofort auf Mantel und Haar sammelte. Während sie geschlafen hatten, war ein Schneesturm aufgezogen.
    Sgäile kam hinter ihm unter der Plane hervor und sah sich besorgt um. Wynn und Osha folgten mit Magieres Mantel. Als Leesil ihn sah, wurde ihm noch kälter.
    Magiere war dort draußen im Sturm, nur in Hose, Lederhemd und Wollpullover.
    Sgäile trat noch weiter in die Nacht hinaus und blickte in Richtung Berggipfel.
    »Kannst du sie sehen?«, rief Leesil.
    »Nein!«
    Leesil wandte sich an Wynn. »Was hast du beobachtet? Warum ist sie losgegangen?«
    »Chap hat es als Erster bemerkt«, erwiderte Wynn, sah zum Hund und schien zu lauschen. »Er sagt, er hat ihre Spur an einem Felshang weiter oben verloren und ist zurückgekehrt, um uns zu holen.«
    Leesil knöpfte seinen Mantel zu und nahm Magieres Mantel von Osha entgegen. Dann eilte er über den Felshang und folgte den Spuren. Er blieb dort stehen, wo sie nur noch als kleine Abdrücke im tiefer werdenden Schnee zu erkennen waren, und blickte zum Lager hinab.
    Leesil knurrte leise. Er hätte vor dem Einschlafen noch einmal mit Magiere reden sollen. Ihre Träume waren immer schlimmer und häufiger geworden, je höher sie kamen. Er machte es sich zum Vorwurf, sie nicht gehört zu haben, als sie die kleine Höhle verlassen hatte.
    Sgäile kam über den Hang, und Leesil kletterte ihm entgegen. Wynn hüllte Chap rasch wieder in die Decke.
    »Hast du was gesehen?«, fragte Sgäile.
    »Die Spuren verlieren sich im Schnee«, sagte Leesil und wusste: Bestimmt glaubte Sgäile jetzt, sein Schutzversprechen vernachlässigt zu haben. »Ich weiß nicht, ob sie ein Ziel hat oder nur schlafwandelt, aber das Gelände wird hier sehr schwierig.«
    »Wir müssen sie schnell finden.« Sgäile drehte sich um die eigene Achse und spähte in alle Richtungen.
    Leesil pflichtete ihm bei. Blindlings durch die Dunkelheit zu stapfen, war schlimm genug, aber so etwas während eines Schneesturms zu tun, lief auf Wahnsinn hinaus.
    »Nach oben«, sagte Wynn und zog sich die Kapuze über den Kopf. »Bestimmt hat sie diese Richtung eingeschlagen.«
    Leesil sah wieder hinauf und hielt nach möglichen Wegen Ausschau. Chap lief über den Hang, vorbei an Felsen, die aus dem Schnee ragten, geriet dabei immer wieder außer Sicht. Leesil beobachtete ihn und spürte plötzlich eine kleine Hand an seinem Arm.
    Wynn stand neben ihm, und ihr Blick folgte Chap. Dann deutete sie zu einer Stelle hoch über ihrem Lager.
    »Der Weg über unserem Lager führte zu einer felsigen Passage, wo Chap Magieres Spur verloren hat«, sagte die junge Weise. »Dahinter teilt sich der Weg, und er weiß nicht, welche Richtung sie eingeschlagen hat.«
    Osha musterte Wynn neugierig und sah dann zu Chap.
    Leesil hatte keine Zeit, ihm zu erklären, woher Wynn von Chaps Erkenntnissen wusste. Er beobachtete den Hang weiter oben und fragte sich, ob Magiere wirklich einen so schweren Weg nehmen würde. Er suchte nach einem leichteren Aufstieg, ohne irgendwo ein Anzeichen von Magiere zu entdecken.
    Felsen ragten im Dunkeln auf, und zwischen ihnen erstreckten sich steile Hänge voller Schnee und Eis. Chap kehrte zurück, lief durchs Schneetreiben und jaulte kummervol l – offenbar hatte er keine neue Spur entdeckt.
    Leesil wandte sich an Sgäile. »Klettere mit Osha hier hinauf. Chap und ich nehmen uns den offenen Hang vor. Wenn wir uns aufteilen, können wir einen größeren Bereich nach Spuren absuchen.«
    »Ich begleite dich«, sagte Wynn.
    »Nein!«, erwiderte Leesil zu scharf. Etwas ruhiger fügte er hinzu: »Jemand muss im Lager bleiben. Für den

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