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Dhampir - Götterjagd

Dhampir - Götterjagd

Titel: Dhampir - Götterjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barb & J.C. Hendee
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Gedanken, dass sie bald unterwegs sein würden. Doch als sie sich umdrehte, nach Süden und Südosten blickte, spürte sie erneut Unruhe in sich aufsteigen. Etwas zog sie in jene Richtun g …
    Sgäiles Gedanken überschlugen sich, als er Ghoivne Ajhâjhe verließ und durch den Wald lief.
    Seit der ersten Begegnung mit Léshil im Land seines Volkes verpflichtete ihn ein Schwur, das Halbblut und seine Begleiter zu schützen. Es war Léshil irgendwie gelungen, die Gebrochenen Berge mitten im Winter zu überqueren, ohne dass ihn jemand oder etwas aufgehalten hatte. Er war gekommen, um seine Mutter Cuirin’nên’a aus der Gefangenschaft ihrer eigenen Kaste zu befreien, und schließlich hatte er das auch geschafft. So viel war während Léshils Zeit bei Sgäiles Volk geschehen, bei den An’Cróan, Jenen des Blutes.
    Sgäile hatte Léshil zu Roise Chârmune geführt, dem Keim der Zufluch t – der heiligen Begräbnisstätte, wo die ältesten Ahnen der An’Cróan ruhten. Dort hatte er voller Ehrfurcht beobachtet, wie Léshil seinen wahren Namen erhielt.
    Léshiârelaohk, Kummertränes Verteidiger.
    Die Ahnen akzeptierten ein Halbblut als An’Cróan und nannten ihn Verteidige r – warum? Mehr noch, sie hatten sich Léshil gezeigt , obwohl Sgäile zugegen war und beim Ritual der Namensgebung normalerweise niemand sonst anwesend sein durfte.
    So etwas war nie zuvor geschehen.
    Dem verwirrten Sgäile blieb nichts anderes übrig, als Léshil zu schützen, bis sich die ganze Wahrheit offenbarte.
    Tagelang hatte er überlegt, ob er Léshil bis nach Hause begleiten sollte, um ganz sicher zu sein, dass er dort wohlbehalten eintraf. Jetzt deutete alles darauf hin, dass Magiere ihren Gefährten in eine unbestimmte Zukunft führte. Oder war auch dies Teil von Léshils Schicksal?
    Vor einer großen Buche sank Sgäile auf die Knie. Er brauchte dringend Rat.
    Die Wälder an der Küste unterschieden sich von denen im Landesinnern. Die Abstände zwischen den Bäumen waren hier größer, die Erde nicht so weich und lehmig. Kühler Wind kam vom Meer und flüsterte in den Zweigen, und Sgäile zog sich den Mantel enger um die Schultern. Er holte ein kleines Oval hervor, ein Wortholz, das von der riesigen Eiche stammte, in der Aoishenis-Ahâre wohnte, der Älteste Vate r – das Oberhaupt der Anmaglâhk.
    Sgäile hielt es an den Stamm der Buche und flüsterte: »Vater?«
    Die Anmaglâhk nannten Aoishenis-Ahâre stets »Vater«. Zunächst blieb alles still, abgesehen vom Rauschen des Winds in den hohen Wipfeln, und dann erklang eine dünne, näselnde Stimme in Sgäiles Bewusstsein.
    Sgäilsheilleache, mein Sohn.
    »Ja, Vater, ich bin hier, noch immer in Ghoivne Ajhâjhe.«
    Kam es zu Verzögerungen?
    »Das vom Ältestenrat bestimmte Schiff ist gerade erst eingetroffen«, sagte Sgäile. »Es muss ent- und wieder beladen werden, bevor es den Hafen verlässt, abe r … «
    Was beunruhigt dich?
    »Léshil kehrt nicht heim. Magiere möchte, dass das Schiff sie und ihre Begleiter an der Ostküste entlang nach Süden bringt. Sie will nach einem Objekt suchen, einem alten Artefakt.«
    Der Älteste Vater antwortete nicht sofort. Nach welchem Artefakt ?
    »Sie wissen nur, dass es uralt ist, vermutlich so alt wie die verlorenen Tage des Feindes, vor dem du uns gewarnt hast. Wynn nennt sie die ›Vergessene Geschichte‹. Sie erwähnte eine Burg zwischen schneebedeckten Bergen, irgendwo im Süden. Und sie glauben, dass nur Magiere jenes Objekt erlangen kann. Brot’ân’duivé will den Hkomas des Schiffes bitten, Magieres Kursangaben zu folgen.«
    In der Hoffnung auf weisen Rat versuchte Sgäile, möglichst genaue Angaben zu machen. Doch der Älteste Vater schwieg erneut, und diesmal dauerte sein Schweigen so lange, dass Sgäiles Anspannung wuchs und sich die Hand, die das Wortholz an den Stamm der Buche hielt, fast verkrampfte.
    Sei unbesorgt, mein Sohn! Ich kümmere mich um diese Sache. Wenn Brot’ân’duivé dem Schiffsführer die notwendigen Anweisungen erteilt hat, soll er so schnell wie möglich nach Crijheäiche zurückkehren. Du bleibst dort und verabschiedest die Menschen.
    »Ich soll sie verabschieden?«, fragte Sgäile verwirrt. Er hatte mehr erwartet.
    Ja. Und anschließen d … Möchtest du nicht Zeit in der zentralen Enklave deines Clans verbringen, bei deinem Großvater und deiner Cousine? Es ist gut, zur Familie zurückzukehren und direkt zu sehen, was wir zu schützen geschworen haben.
    Sgäile versteifte sich. Erinnerte ihn der

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