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Dhampir - Götterjagd

Dhampir - Götterjagd

Titel: Dhampir - Götterjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barb & J.C. Hendee
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dass das Bild vor ihren Augen verschwamm wie bei Schneeblindheit.
    Nur die Kugel blieb deutlich zu erkennen.
    Magiere konnte sich nicht bewegen, fühlte aber, dass jemand den Reif berührte.
    Chap wandte sich um, als sich Licht in der Höhle ausbreitete. Es kam von der Plattform und war so hell, dass er sich unwillkürlich duckte.
    Drei vage Silhouetten zeichneten sich in dem Gleißen ab. Chap spürte ein sonderbares Prickeln, und sein Fell sträubte sich.
    Fee n – er fühlte, wie sich die Seinen an diesem Ort manifestierten.
    Er drehte den Kopf und sah, dass sich Sgäile die Augen abschirmte. Hinter dem Elf bluteten die Wänd e … Wasser.
    Tropfen kamen aus dem Gestein und lösten sich davon, fielen aber nicht, sondern schossen zur Plattform, wie waagerechter Regen, dessen Ziel das blaugrüne Leuchten war.
    Chap spürte eine Verbindung mit Erde, Feuer, Luft und Geis t … und eine überwältigende Präsenz von Wasser. Er hatte nicht versucht, Kontakt mit den Elementen der Existenz aufzunehmen, doch sie drängten sich ihm auf, vor allem das Wasser.
    Er erinnerte sich an seine Geburt.
    Jeder Schmerz und alle anderen Wahrnehmungen strömten durch seinen Geist. Er glitt noch weiter zurück und erinnerte sich fast an sein Leben bei den Seinen, den Feen.
    Si e – e r – hatten einen Verlust beklagt.
    Nein, eine Sünde, in einem Augenblick, bevor der erste »Moment« existierte.
    Als die »Zeit« am Beginn der Schöpfung entstand.
    Chap kroch im blendenden Licht nach vorn und tastete mit den Pfoten nach dem Rand der steinernen Brücke. Im Geiste rief er den Seinen zu:
    Wa s … war so schrecklic h … bei der Erschaffung dieser Welt? Was habt ih r … was haben wir getan?
    Er bekam keine Antwort.
    Früher, als er mit den Seinen eins gewesen war, hatte ihm die Zeit nichts bedeutet. Jetzt rang er mit Momenten, Tagen und Jahren wie mit Mauern, die um seine verlorenen Erinnerungen herum aufragten. Doch er fühlte die Präsenz von Feen an diesem Ort.
    Chap hob den Kopf und versuchte, ins Licht zu schauen.
    Nur eines? Es war nur ein Feenwesen hier?
    Wie konnte er eines wahrnehmen und nicht die vielen? Soweit er wusste, gab es in dieser Welt sonst niemanden wie ihn.
    Das Prickeln wurde deutlicher.
    Ein wortloses Zischen in Chaps Kopf ließ ihn schaudern. Für einen Moment verwandelte es sich fast in ein Summen und Knistern.
    Er fühlte sie ganz deutlich, die Präsenz eines anderen Feenwesens, die gleiche Präsenz, die er beim Rückzug aus Li’käns Bewusstsein gespürt hatte.
    Und dann verschwand diese Präsenz plötzlich. Von einem Augenblick zum anderen hörte das Prickeln auf, und Chap schnappte nach Luft.
    Im grellen Licht auf der Plattform hatte Magiere etwas getan, das die Kugel weckte oder aktiv werden ließ.
    Das Warum und Wie verstand er nicht, ahnte aber, dass es einen guten Grund dafür gab, warum jenes uralte Artefakt so weit oben in den kalten Bergen aufbewahrt wurde, über einer glühenden Tiefe.
    Noch immer stoben Wassertropfen dem Licht entgegen.
    »Was geschieht hier?«, rief Sgäile.
    Chapeiltenachvorn,hieltdenBlickgesenktundkonntekaumdieUmrisseseinerPfotenaufdemSteinerkennen.RechtsundlinksgabesnurdasGleißen,undvorihmerstrecktesichdasdunkleBanddesStegs.
    Chap setzte den Weg fort und näherte sich der Plattform.
    LeesilgriffnachMagieresHändenundwandtedasGesichtvonderstrahlendenKugelab.Zwarglänztesieblaugrün,dochdasLichtinderLuftwarweißundgrell.ErfühlteWassertropfen,wieeinplötzlicherRegen,derabernichtvonobenkam,sondernvonallenSeiten,ausallenRichtungen.MitfastschmerzhafterWuchtpralltendieTropfengegenihnundrolltendannüberihnhinweg,wievonderKugelangesaugt.
    Er schloss die Augen und rief: »Lass los! Lass die verdammte Kugel fallen, Magiere!«
    Ganz gleich, wie fest er ihre Hände drückte, sie lösten sich nicht vom Reif.
    Etwas packte ihn von hinten und zerrte ihn zurück, wodurch sich seine Finger von Magieres Händen lösten. Leesil fiel, landete hart auf dem Boden und rollte sich herum. Instinktiv suchte er nach Halt, aus Furcht, über den Rand der steinernen Brücke zu rutschen und in die Tiefe zu stürzen.
    Er sah zu Magiere zurück, und in dem grellen Licht begannen seine Augen sofort zu brennen. Tränen lösten sich aus ihnen und gesellten sich den Wassertropfen hinzu, die zum Licht hinter Magiere flogen.
    Ihr Körper schirmte die Kugel ab, als stünde sie vor der Sonne, und dadurch wurde sie zu einer dunklen Silhouette. Weißes Licht umstrahlte sie, und darin verlor sich alles andere.
    Bis eine

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