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Dhampir - Götterjagd

Dhampir - Götterjagd

Titel: Dhampir - Götterjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barb & J.C. Hendee
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ausgegeben, der nach Gleichgesinnten suchte. Und später hatte er Welstiel geholfen, die Mönche jenes Klosters zu töten.
    »Ich habe sie nicht verwandelt«, krächzte er und senkte den Kopf. »Aber ich habe ihn auch nicht daran gehinder t … und es seitdem immer wieder bereut.«
    Wynns Blick wurde etwas weicher, aber nur kurz. »Sind meine Gefährten in Sicherheit?«
    Noch mehr Argwohn und ebenfalls gerechtfertigt. Chane begriff, dass ihm nicht viel Zeit blieb.
    »Magiere hat Welstiel geköpft und die von ihm gesuchte Kugel gefunden. Ich habe sie nur für ein Objekt gehalten, das von einem längst vergessenen Untoten geschaffen wurde, der kein Blut mehr trinken wollte. Aber es steckt viel mehr dahinter. Was hat es mit ihr auf sich, Wynn?«
    Sie runzelte die Stirn. »Die Kugel stammt aus der Zeit des Vergessenen. Ich habe versucht, Hinweise in den Worten zu finden, die eine Hüterin des Artefakts an die Wände geschrieben hat. Wer oder was auch immer die ersten Untoten in jenem alten Krieg geschaffen ha t – vielleicht schuf er auch die Hüter und das Artefakt.«
    Wynn war jetzt so nahe, dass Chane sie hätte berühren können.
    »Die Kugel sollte zu den Weisen gebracht werden«, sagte sie.
    Die Weisen. Einst hatte Chane geglaubt, dass auch er zu ihnen gehörte, zusammen mit Wynn. Doch welchen Platz gab es in der Welt für ein Ungeheuer wie ihn?
    Für ein Tier, das immer wieder töten würde, um seine eigene Existenz zu sichern?
    Chane wandte den Blick von Wynn ab und trat an ihr vorbei.
    Er versuchte, seinen Gesichtsausdruck zu verbergen, indem er Schriftrollen und Bücher in den Regalen betrachtete. Er hätte gehen und diesen Ort so weit wie möglich hinter sich lassen sollen, doch dazu konnte er sich noch nicht durchringen.
    Sein Blick fiel auf den bewusstlosen Elfen.
    »Wer ist das?«, fragte er bitter.
    »Einer unserer Beschützer, wie ich schon sagte. Ein Beauftragter der Elfen. Es ist eine lange Geschichte.« Wynn sah zur steinernen Tür. »Du solltest gehen. Wenn Magiere und Chap dich hier finde n … «
    Chane schüttelte den Kopf. Dass sich Wynn um seine Sicherheit sorgt e … Wynn Hygeorht, die junge Weis e – eine naive kleine Beschützerin eines Ungeheuers.
    »Du willst die Kugel also zu deiner Gilde bringen?«, flüsterte er.
    »Ja.«
    Chane schloss die Augen und sah jene Wynn, an die er sich erinnerte, in einen grauen Umhang gehüllt und Pfefferminztee trinkend, in einem warmen Arbeitszimmer voller alter Bücher und Pergamente.
    Er konnte nie Teil dieses Bildes werden. Zu lange hatte er sich selbst etwas vorgemacht. Wenn Wynn jemals das Tier in seinem Innern sa h … Er hätte ihr nie wieder in die Augen blicken können.
    »Ich werde dir nicht mehr folgen«, sagte Chane und kehrte Wynn dabei den Rücken zu. »Du wirst mich nie wiedersehen.«
    Er wollte sich nicht umdrehen und die junge Weise noch einmal ansehen, doch genau das tat er.
    Wynn stand da, und Tränen rannen ihr über die olivfarbenen Wangen.
    Dies war das letzte Mal, dass er ihr Schmerz zufügte.
    Chane schritt an den langen Regalwänden entlang, und es fiel ihm schwer, nicht noch einmal über die Schulter zu blicken. Er hatte fast den Korridor erreicht, als er mit dem Stiefel gegen etwas stieß, das auf dem Boden lag.
    Es klapperte wie hohles Metall, und er senkte den Blick. Ein aus Metall bestehender Schriftrollenzylinder war an die Wand gerollt.
    Chane trat in den Korridor und zögerte, drehte sich um und sah zu dem dunklen Raum zurück.
    So viel ruhte in diesen Regalen. Vielleicht nahm Wynn etwas mit, wenn sie diesen Ort verließ, obwohl sie nicht viel tragen konnte. Es wäre schön gewesen, dabei zu sein, wenn sie mit ihren Fundstücken zu Domin Tilswith in Bela zurückkehrte, nach all dem, was sie durchgemacht hatte, um diese Burg zu erreichen.
    Chanes Blick fiel erneut auf den an der Wand liegenden Metallzylinder. Schließlich bückte er sich und hob ihn auf, setzte den Weg dann durch den Korridor fort.
    Im Raum mit der Treppe und dem Torbogen, hinter dem sich der breite Flur mit den Säulen erstreckte, fand er die geköpften ehemaligen Mönche. Er nahm seinen Rucksack und steckte die Schriftrolle zu den Büchern, die aus dem Kloster stammten. Chane schlang sich auch den Riemen von Welstiels Rucksack über die Schulter und fügte ihm eine Plane und ein Seil hinzu. Alles andere ließ er liegen.
    Er versuchte, an nichts zu denken, als er durch den Flur mit den Säulen schritt. Doch es war nicht leicht, im Innern taub zu bleiben,

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