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Dhampir - Götterjagd

Dhampir - Götterjagd

Titel: Dhampir - Götterjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barb & J.C. Hendee
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Leesil beugte sich keuchend vornüber. Sgäile schwankte und atmete viel schneller als sonst.
    »Wo ist Li’kän?«, fragte Wynn erneut.
    Magiere sank zu Boden. Wenn Li’käns Blutdurst zurückkehrte, würde sie nach Opfern suche n – sie durfte die Burg auf gar keinen Fall verlassen.
    »Sie muss hierbleiben«, brachte Magiere hervor. »Für immer.«
    Wynn stand auf, doch bevor sie etwas sagen konnte, fragte Leesil:
    »Ist Chane aus der Höhle gekommen?«
    Wynn drehte sich zu ihm um. Sie öffnete den Mund und schloss ihn wieder, sah dabei kurz zu den Regalwänden.
    »Ja«, antwortete sie schließlich. »Aber er hat die Burg bereits verlassen.«
    Leesil brummte verärgert. »Das kannst du nicht wissen. Chap, stell fest, ob du seine Präsenz spürst.«
    Chap knurrte und sprang zum anderen Ende des Eisenbalkens, das noch auf dem Boden ruhte. Leesil und Sgäile waren erschöpft, und Magiere fühlte sich nicht besser. Aber sie mussten es zu Ende bringen.
    Li’kän durfte auf keinen Fall entkommen.
    »Was war das für ein Geschöpf?«, fragte Leesil plötzlich.
    Magiere schüttelte den Kopf, aber nicht etwa deshalb, weil sie keine Antwort wusste, sondern weil sie nicht darüber nachdenken wollte.
    »Eine Untote«, seufzte sie. »Aber anders als alle anderen. Ich konnte ihr kaum standhalten.«
    »Ich meine nicht Li’kän«, sagte Leesil. »Jenes riesige Schuppenwese n … die gehörnte Schlange. Die Kreatur, die uns verschlingen wollte.«
    Magiere starrte ihn an, verblüfft von seinen Worten. Chap näherte sich wieder, blieb neben Wynn stehen und bellte einmal für »Ja«.
    Wynn presste kurz die Lippen zusammen. »Ich habe doch gesagt, dass Chane weg ist.«
    Magieres verwirrter Blick kehrte zu Leesil zurück.
    »Ich habe im Licht nichts gesehen«, sagte sie.
    Sgäile schüttelte den Kopf. »Ich habe ebenfalls nichts gesehen, nur grelles Licht.«
    Leesil musterte sie verwundert.
    »Wie könnt ihr das Wesen nicht bemerkt haben?«, fragte er fassungslos. »Es war groß genug, die ganze Plattform zu verschlingen. Es hatte Zähne und Hörner länger als ihr, und es war voller Schuppen. Sein Schlangenleib wälzte sich durch die Höhle.«
    »Schlangenleib?«, hauchte Magiere.
    Sie hatte nicht den Kopf einer Schlange gesehen, nur den Schuppenleib in ihrem Wachtraum, begleitet von einer untoten Präsenz um sie heru m – und in ihr.
    »Sieh mich nicht so an!«, schnauzte Leesil. »Ich weiß, was ich gesehen habe. Jener Schlangenleib war so dick wie zwei oder drei Männer!«
    »Nein«, sagte Magiere. »So etwas habe ich nicht gesehe n … «
    »Ein Feenwesen?«, flüsterte Wynn.
    Magiere starrte die junge Weise groß an.
    Wynn kniete neben Chap und sah ihm in die Augen. »Er sagt, dass er ein Feenwesen gespürt hat. Nicht alle zusammen, wie es normalerweise der Fall ist, wenn sie zu ihm kommen. Nur eins , kalt und bösartig.«
    »Es war ein Untoter!«, sagte Magiere scharf.
    Wynn achtete nicht auf sie, sah Leesil an und runzelte die Stirn. »Du kannst das Wesen, das du beschrieben hast, nicht gesehen haben. Vielleicht haben dir die Schatten in der Höhle einen Streich gespielt.«
    »Nein!«, widersprach Leesil. »Das Gleißen war viel zu hell.«
    Magiere war so müde, dass sie sich nicht mehr darum scherte, was die anderen gesehen hatten.
    Wynn sah noch immer Leesil an und schüttelte den Kopf. »Solch ein Wesen existiert nicht wirklich, es ist nur ein Mythos. Sogar noch weniger: ein metaphysisches Symbol, ein Wêurm ode r … «
    »Wovon redest du da?«, knurrte Leesil.
    »Es ist ein Wort aus dem Numanischen, meiner Muttersprache«, knurrte Wynn zurück. »Gemeint ist eine Art Drache.«
    Chap knurrte und sprang zwischen sie.
    Wynn zuckte zusammen. »Schrei mich nicht an! Wir haben dich beim ersten Mal gehör t – ein Feenwesen!«
    Der Zorn der jungen Weisen löste sich auf, als sie das Blut an Chaps Hals bemerkte, und sie streckte die Hände nach ihm aus.
    Sgäiles scharfe Stimme erklang. »Genug geredet! Wir müssen den Balken vor die Tür setzen!«
    Magiere trat müde am Eisenbalken vorbei zum anderen Ende. Noch immer dachte sie daran, was Chap und Leesil angeblich in der Höhle gesehen hatte n – es ließ ihr keine Ruhe.
    Der eine hatte ein Feenwesen gespürt, der andere einen Drachen gesehen, während sie eine untote Präsenz gefühlt hatte.
    Es war Unsinn, nichts weiter als der Wahnsinn dieses Orts. Leesil und Chap irrten sich.
    Magiere nahm den Rest ihrer Kraft und hob das andere Ende des Balkens.
    »Jemand kommt«,

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