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Dhampir - Götterjagd

Dhampir - Götterjagd

Titel: Dhampir - Götterjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barb & J.C. Hendee
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die Vorräte ein, die sich an diesem Ort befinden. Wir machen uns noch heute Abend auf den Weg.«
    Chane stieg die Treppe hoch und schaute durch den Flur. Das Blut, das Welstiel erbrochen hatte, war geronnen und getrocknet. Das Stöhnen und Wimmern der verrückten Untoten war mit der Abenddämmerung lauter geworden, doch auf der rechten Seite des Flurs herrschte Stille, als wollten die dort Untergebrachten keine Aufmerksamkeit auf sich lenken.
    Nur eine der rechten Türen war noch blockiert. Welstiel schob sich an Chane vorbei und öffnete sie.
    Drinnen lagen zwei verschrumpelte Leichen. Sie trugen noch immer ihre hellblauen Kutten, und es ließ sich kaum feststellen, ob es Männer oder Frauen gewesen waren, obwohl einer der beiden Toten eine zierlichere Statur hatte.
    Der letzte Lebende kauerte auf dem Bett, das Gesicht in die Ecke gedrückt und den Arm halb über dem Kopf, als wollte er sich auf diese Weise verbergen. Er drehte den Kopf ein wenig, gerade weit genug für einen Blick zur Tür.
    Die Aussicht auf Blut hatte Chane mit Aufregung erfüllt, doch jetzt ließ sie nach.
    Der Mann war Ende zwanzig, von Hunger, Durst und Schlafmangel ausgezehrt. Welstiel trat, ohne zu zögern, auf ihn zu und packte ihn an der Schulter.
    Der junge Mönch schnappte nach Luft, kam aber nicht dazu, einen Schrei auszustoßen. Welstiel versetzte ihm einen Schlag mit der Faust, und der Mann sank bewusstlos aufs Bett.
    Chane stand stumm da und beobachtete das Geschehen.
    »Was ist los?«, fragte Welstiel.
    Chane hob den Blick und sah nur kalte Entschlossenheit in Welstiels Gesicht, keine Blutgier.
    »Ich bringe die Sache hier zu Ende«, sagte Welstiel, als Chane nicht antwortete. »Sieh dich in den Lagerräumen um. Nimm alles, was wir brauchen können. Such saubere Kleidung für unsere neuen Reisegefährten. Ich möchte nicht, dass sie zu große Aufmerksamkeit erregen, wenn wir jemandem begegnen.«
    Chane wandte sich ab, ging die Treppe hinunter und zündete am Kamin eine Laterne an.
    Waskonnteertun?SollteergegenWelstielumdasLebeneinesGefangenenkämpfen,mitKraftoderMagie?MitErsteremhatteeresbereitsversuchtundwarunterlegen.WasdenzweitenPunktbetra f …
    Es nützte nichts, Feuer und Licht zu beschwören oder Tiere als Helfer zu gewinnen. Welstiel benutzte eine ganz andere Art von Magie, die nichts mit Chanes Beschwörungen zu tun hatte. Mit seinen speziellen thaumaturgischen Kenntnissen war er ihm überlegen, und außerdem verfügte er über viel mehr Erfahrung.
    Hinzu kam, dass Welstiel nun auf die Hilfe seiner neuen Diener zurückgreifen konnte, die ihrem Herrn bedingungslos gehorchten.
    Chane erreichte den ersten Lagerraum, und als er die Tür öffnete, begann im Obergeschoss erneut das Geheul.
    Die grässlichen Geräusche hallten durchs ganze Kloster. Die Schreie des jungen Mönchs kündeten von Entsetzen, als sich ihm die Zähne der neuen Untoten in den Hals bohrten. Jeder Schrei ließ das Tier in Chane heftiger zappel n – bis die Stimme plötzlich verklang.
    Chane trat in den Lagerraum und stellte die Laterne ab. Gedankenlos suchte er zwischen Kleidung und Decken nach Dingen die sie für ihre Reise verwenden konnten. Als er einige dunkle Kutten fand, hielt er inne.
    Erinnerungen an die alte Kaserne in Bela stiegen in ihm auf. Diese Kutte n … Sie ähnelten den grauen Umhängen der Weisen.
    Jenem Umhang, den auch Wynn getragen hatte.
    Sie verfügte nicht über Macht oder Einfluss. Sie trug auch keinen Titel, der sie über die anderen Menschen erhob. Es gab etwas anderes, das sie aus ihrer Masse herausragen ließ.
    Chane ergriff eine der dunklen Kutten und versuchte, seinen Hunger zu unterdrücken. Entschlossen warf er sie in den Flur.
    Anschließend sammelte er weitere Objekte, die sich unterwegs als nützlich erweisen mochten, und legte sie im Eingangsraum bereit. Drillich, dicke Wolldecken, Laternen, Anzündholz und Feuersteine, Messer und andere waffenartige Werkzeuge, außerdem eine Kanne, Teeblätter und mehrere Wasserflaschen aus der Küche. Von Welstiel hatte er gelernt, dass selbst Untote Flüssigkeit brauchten, wenn sie kaum Blut bekamen. Schließlich kehrte er zur Treppe zurück. Als er die letzte Stufe erreichte, wäre er fast zurückgewichen.
    Alle Türen auf der linken Seite waren offen. Welstiel stand im Flur, von seinen sechs Dienern umgeben.
    Starker Geruch machte Chane nichts aus, aber er verabscheute den Gestank von Fäkalien und Urin. Diese neuen Untoten hatten sich seit ihrem Erwachen an jenem ersten Abend

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