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Dhampir - Götterjagd

Dhampir - Götterjagd

Titel: Dhampir - Götterjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barb & J.C. Hendee
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drückte die Schnauze an Magieres Beine. Sie legte ihm die Hand auf den Rücken und spürte sein Zittern. Als er losging, folgte sie ihm langsam übers Plateau. Sgäile machte zwei unsichere Schritte, zögerte dann aber. Wie üblich widerstrebte es ihm, sich in die Angelegenheiten eines Majay-hì einzumischen.
    Magiere grub ihre Finger in Chaps Fell, und ihr Blick galt dem glänzenden Objekt auf dem steinernen Boden. Ein letzter Schritt, und sie stand genau davor. Sie sank auf die Knie und tastete über den Stein.
    Ihre Finger fanden die glänzende Stelle und zuckten zurüc k – der Gegenstand war heiß. Sie blinzelte mehrmals und sah ihn deutlicher.
    DerDolchwarsolangwieihrUnterarmundüberdemSchutzbügelbreiteralseineFaust.WederHolznochLederumgabdieMetallstangeunterdemBügel;sieendeteineinemkleinenKnauf.DieLängederKlingeentsprachetwazweiDrittelneinesKurzschwert s – einKriegsdolch.ErschimmertesilberweißundwarohnedengeringstenMakel,wiedieTür,dieSgäileinderHöhlegeöffnethatte,wieseinStilett.
    Chap schnaufte, und Magiere blickte hoch. Ihre Augen juckten, da sie in der Hitze austrockneten. Der Hund wandte sich dem zweiten Objekt zu und senkte die Schnauze. Auf Händen und Knien kroch Magiere zu ihm.
    Neben Chap lag ein Reif aus rötlich-goldenem Metall, zu rot für Messing und zu dunkel für Gold. Der Gegenstand wirkte recht schwer, und sein Umfang war größer als der eines Helms. Der Reif wies sonderbare Zeichen auf, die Magiere nicht klar erkennen konnte. Etwa ein Viertel fehlte zu einem vollständigen Ring.
    Sie blinzelte erneut, um deutlicher zu sehen, und stellte fest, dass die Lücke beabsichtigt war. An den beiden Enden zeigten sich kleine Verdickungen.
    Magiere schwankte auf allen vieren und versuchte, den Kopf zu heben.
    Das schwarze ledrige Wesen beobachtete sie und hob dann plötzlich die Klauenhand zur einen Seite des ohrlosen Kopfes. Lange Finger strichen über den Schädel, wie durch imaginäres Haar. Die Geste weckte eine Erinnerung in Magiere.
    Eine geflügelte, zarte Frau, kaum größer als dieses Wese n – eine Sil f – , war bei der Versammlung der An’Cróan-Ältesten erschienen. Und jene Frau hatte mit dünnen Fingern durch Magieres Haar gestrichen.
    Ein knisterndes Zischen kam aus dem lippenlosen Mund des schwarzen Wesens, und es schloss die phosphoreszierenden Augen. Dann neigte es den Kopf nach hinten und hob beide Hände vors Gesicht. Die Hände glitten gleich darauf nach unten, und zum Vorschein kam der offene Mund in einem Gesicht, das Schmerz zum Ausdruck brachte.
    Das Wesen stimmte ein klagendes Heulen an.
    Das Geräusch vibrierte im Stein unter Magieres Händen und Knien, und ihr wurde übel. Ihre Arme gaben nach, und das Letzte, was sie sah, war der weit geöffnete Mund des Geschöpfs.
    Er enthielt keine Zähne, sondern dunkle Kämme in der Farbe von Metall.
    Irgendwo hatte sie das schon einmal gesehen, und der Eindruck von Vertrautheit ließ sie innerlich erbeben.
    Chap beobachtete, wie das Wesen den Kopf hob und voller Kummer heulte.
    Es erkannte Magiere oder schien von ihr zu wissen.
    Warum sonst hatte es ihr die beiden Objekte gebracht, eine Waffe und einen Reif aus seltsamem Metall? Weder Brot’an noch Nein’a konnten gewusst haben, dass Magiere an diesem Ort erscheinen würde. Die Geschenke stammten also direkt von den Chein’âs.
    Doch Magieres Anblick schien dem Geschöpf Schmerz zu bereiten. Und dann brach sie zusammen.
    »Magiere!«, rief Leesil.
    Bevor Chap zu ihr eilen konnte, heulte das Wesen erneut. Als das Echo verklang und die Vibrationen in Chaps Kopf nachließen, huschte das Geschöpf zum Rand des Plateaus.
    Chap erstarrte, als es über den Rand sprang, hinein in den glühenden Riss.
    Das kleine Wesen fiel nich t – es schien in der Luft zu schweben. Rotes Licht umgab den dürren schwarzen Leib, der sich in der aufsteigenden heißen Luft drehte wie ein Insekt im Wind, dann sank das Geschöpf langsam in die Tiefe.
    Bevor es ganz verschwand, sprang Chap übers Plateau und versuchte, Erinnerungen zu empfangen.
    Feuer loderte in seinem Geist.
    Es fraß sich durch Chaps Körper, bis er nur noch heißen Schmerz fühlte und sich alles um ihn herum in sengendes Weiß auflöste.
    Leesil eilte zu Magiere und hörte Chaps schmerzerfülltes Jaulen.
    Der Hund fiel zuckend auf den Boden. Auf dem Bauch lag er da und trat, als versuchte er, sich aus etwas zu befreien.
    Leesil erreichte Magiere und packte sie am Kragen der Weste, aber als er die Hand nach Chap ausstreckte,

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