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Dhampir - Halbblut

Dhampir - Halbblut

Titel: Dhampir - Halbblut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barb & J. C. Hendee
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viel Wein verbrachten sie einen Abend im Gespräch, und dabei nahm Leesil sein Kopftuch ab und ließ sie seine Ohren sehen. Am nächsten Morgen machten sie sich gemeinsam auf den Weg, in Begleitung von Leesils Wolfshund. Das alles lag nun vier Jahre zurück.
    Wieder knackte das Feuer. Chap hob den Kopf, starrte in die Finsternis und jaulte.
    »Sei still«, sagte Leesil undeutlich. Er hatte den Weinschlauch zur Hälfte geleert. »Da draußen ist nichts.« Er kraulte den Hund am Hals, und Chap leckte ihm das Gesicht, bis Leesil die Schnauze zur Seite drückte.
    Magiere beugte sich vor und sah in den Wald. Normalerweise wurde Chap nicht ohne Grund unruhig, aber andererseits: Er war ein Hund. Wahrscheinlich hatte er gerade ein Eichhörnchen oder einen Hasen gehört.
    »Ich sehe nichts«, sagte sie und wandte sich wieder dem Feuer zu. In seinem roten Schein erinnerte sie sich ans Gemeinschaftshaus des Dorfes und die beiden seltsamen feuchten Löcher am Hals von Zupan Petres Sohn. Ihr Kopf schmerzt e – sie fürchtete das Gespräch, das sie mit Leesil führen musste. Seit einem Monat schob sie es auf und wartete immer wieder auf einen besseren Zeitpunkt. Aber nach dem letzten Auftritt im Dorf fragte sie sich, wie lange sie noch warten durfte. Sie hatte dies alles satt, und Leesil wurde unvorsichtig. Die Dinge wurden ein wenig zu unberechenbar.
    »Bevor du zu viel trinks t … «, sagte Magiere ruhig. »Wir müssen miteinander reden.«
    »Ich trinke nie zu viel, nur genug.« Leesil setzte den Weinschlauch an die Lippen und wollte erneut einen Schluck nehmen, bemerkte dann Magieres Tonfall und ließ den Schlauch wieder sinken. »Worüber?«
    Sie griff in ihren Rucksack und holte ein zusammengefaltetes, leicht zerknittertes Pergament hervor. »Es gibt eine Bank in Belaski, in der ich Geld deponiere, wenn wir in der Stadt sind. Außerdem werden dort Mitteilungen für mich aufbewahrt.«
    »Mitteilungen?«, wiederholte Leesil verwundert. »Wie meinst du das?«
    Magiere reichte ihm das gefaltete Pergament. »Dies ist von jemandem, der Land und Häuser verkauft.«
    Leesil nahm das Pergament entgegen und war noch immer völlig verdutzt. »Du hast Geld gespart?«
    »Er hat für mich nach einer bestimmten Art von Taverne gesucht, irgendwo an der Küste. Und offenbar hat er eine gefunden.« Magiere zögerte. »Ich werde eine Taverne in einem belaskischen Städtchen namens Miiska kaufen.«
    Leesil blinzelte und schien kein Wort zu verstehen. »Was?«
    »Ich wollte dir erst davon erzählen, wenn der richtige Ort gefunden ist. Es war nie meine Absicht, für immer die Jägerin zu spielen. Ich bin müde geworden.«
    »Du hast Geld gespart?« Leesil schüttelte den Kopf. »Ich fasse es nicht. Ich habe nur das, was in meinem Beutel steckt.«
    Magiere rollte mit den Augen. »Weil du alles versäufst oder an einem Kartentisch verspielst.«
    Sie hörte, wie Leesil nach Luft schnappte, und plötzlich strömten die Worte aus ihm heraus.
    »Einfach so?«, rief er, ohne auf Magieres Antwort einzugehen. »Ohne jede Vorwarnung. Ohne auch nur ›Übrigens, Leesil, ich spare für eine Taverne‹. Du schweigst darüber. Wie viel hast d u … Schon gut. Aber das ist unsere gemeinsame Sache. Ich meine, wir nehmen uns noch vier oder fünf Dörfer vor und entscheiden dann, ob wir Schluss machen sollen.«
    »Ich bin fertig damit«, erwiderte Magiere sanft. »Ich möchte etwas Eigenes.«
    »Was ist mit mir?«
    »Miiska wird dir gefallen«, sagte Magiere schnell. »Wir setzen den Weg in Richtung Küste fort und wenden uns dann nach Süden. Von der Hauptstadt Bela sind es zehn Wegstunden die Küste hinunter. Ich kümmere mich um die Getränke. Du kannst den Kartentisch übernehmen. Du hast von einem eigenen Pharo-Tisch gesproche n – immer dann, wenn du deine letzte Münze an einem verloren hast.«
    Leesil winkte ab und brummte.
    »Chap hält für uns Wache«, fuhr Magiere fort. Der Hund hob den Kopf, als er seinen Namen hörte. »Wir haben jede Nacht ein Dach über dem Kopf und brauchen nicht mehr all die Risiken einzugehen.«
    »Nein! Ich bin noch nicht bereit, Schluss zu machen.«
    »Du könntest dich als Kartenmeister betätige n … «
    »Es ist zu früh.«
    »… ein warmes Bett, jede Menge Bier und Me t … «
    »Ich will nichts mehr davon hören.«
    »… und Glühwein vorm eigenen Kamin.«
    Leesil schwieg. Magiere glaubte zu sehen, wie es hinter seiner Stirn arbeitete, wie er über die Möglichkeiten nachdachte. Er war nicht dumm, ganz im Gegenteil.

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