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Dhampir - Halbblut

Dhampir - Halbblut

Titel: Dhampir - Halbblut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barb & J. C. Hendee
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sich staunend und strich mit der schlanken Hand über einen Tisch, als er durch den Raum zum Kamin schritt, dem noch immer Magieres Blick galt. »Ich richte den Pharo-Tisch am vorderen Fenster ein, neben dem Feuer. Vielleicht müssen wir ein oder zwei Tische opfern, um genug Platz zu schaffen.«
    Magiere hörte Schritte und drehte sich um. Ein alter, gebeugter Mann, eine alte Frau und ein fünf oder sechs Jahre altes blondes Mädchen kamen die Treppe herunter.
    »Oh, da bist du ja, Caleb«, sagte Ellinwood. Er rieb sich die Hände und schien zu dem Schluss zu gelangen, alles erledigt zu haben. »Dies sind die neuen Eigentümer. Ich muss zurück an die Arbeit.«
    Er wünschte Magiere einen guten Tag, schenkte Leesil keine Beachtung und ging.
    Magiere richtete den Blick wieder auf das alte Paar und das Kind. Der Mann war einen Kopf größer als die Frau und hatte glattes, aschgraues Haar, im Nacken zusammengebunden. Sein Gesicht war runzlig und zerfurcht, zeigte einen neutralen Ausdruck. Die braunen Augen blickten wach. Er trug ein einfaches Musselinhemd, in der gleichen Farbe wie der hellbraune Rock seiner Frau und ebenso sauber wie der sorgfältig gefegte Boden. Die Alte war winzig wie ein Spatz, und ihr Haar bildete einen Knoten.
    »Wir sind die Verwalter«, sagte Caleb, als er Magieres Erstaunen sah. »Dies sind meine Frau Beth-rae und unsere Enkelin Rose.«
    Chap trottete zur alten Frau, die das Mädchen zur Seite zog. Der Hund richtete die Ohren auf, als er die kleine Rose ansah, und er schnüffelte ein wenig, bis das Kind zögernd die Hand ausstreckte.
    Normalerweise ließ sich Chap nur von Leesil streicheln, und Magiere spannte die Muskeln, dazu bereit, den Hund am Nacken zu packen und zurückzuziehen, wenn er knurrte. Aber Chap leckte die kleinen Finger, und das Mädchen kicherte, als er mit dem Schwanz wedelte. Magiere fühlte sich von Wohlwollen den beiden Alten und dem Kind gegenüber erfass t – es spülte den schlechten Geschmack fort, den Ellinwood hinterlassen hatte.
    »Oh, sieh nur, Caleb.« Beth-rae strich eine graue Haarsträhne zurück, die sich aus dem Knoten gelöst hatte. »Sie haben einen Hund. Ist das nicht schön?« Sie beugte sich vor und kraulte Chap hinterm Ohr. Der Hund winselte voller Wohlbehagen und drückte seinen großen Kopf an ihre Seite.
    »Er ist sehr lieb, kann aber auch wild sein, wie ich sehe«, sagte Beth-rae. »Er kann uns gute Dienste leisten, indem er Wache hält.«
    Die kleine Rose klopfte mit beiden Händen auf Chaps Rücken und lachte.
    »Er heißt Chap«, sagte Leesil und schien sich ebenso wie Magiere über die ungewöhnliche Freundlichkeit des Hunds Fremden gegenüber zu wundern.
    »Komm in die Küche, Chap«, sagte Beth-rae. »Dort habe ich kaltes Lammfleisch für dich. Aber gewöhn dich nicht zu sehr daran. Meistens kommt bei uns Fisch auf den Tisch.«
    Als Beth-rae, Rose und Chap den Raum verließen, richtete Magiere einen fragenden Blick auf Caleb.
    »Wir sind die Verwalter«, wiederholte er. »Als Dunction verschwand, hat der Konstabler die Bank in Bela angewiesen, uns bis zum Verkauf der Taverne hier wohnen zu lassen.«
    Magiere fragte sich, was genau Caleb mit »verschwand« meinte, richtete ihre Aufmerksamkeit dann auf ein neues Dilemma.
    »Wohnt ihr alle drei hier?«
    Leesil näherte sich. »Natürlich wohnen alle drei hier. Wer hat sich wohl ums Haus gekümmert?«
    Magiere verschränkte die Arme und verlagerte das Gewicht von einem Fuß auf den anderen. Eine Taverne zu übernehmen, war eine Sache, die Ernährung einer aus drei Personen bestehenden Familie, die sie gerade kennengelernt hatte, eine ganz andere. Offenbar wusste Leesil ihren Gesichtsausdruck zu deuten, denn er sprach, bevor sie einen Ton von sich geben konnte.
    »Wir brauchen ohnehin Hilfe«, sagte er. »Wenn du hinter der Theke stehst und ich mich um den Kartentisch kümmere, wer übernimmt dann das Kochen, Servieren und Saubermachen?«
    Ein guter Hinweis. Magiere hatte kaum an Speisen gedacht, aber die meisten Gäste, die auf ein Bier kamen, wollten wahrscheinlich auch etwas essen.
    »Was hat Dunction angeboten?«, fragte sie Caleb.
    »Einfache Kost. Als die Taverne noch geöffnet war, hat Beth-rae den ganzen Morgen Brot gebacken und dann verschiedene Arten von Eintopf und Fischgerichten zubereitet. Sie kann gut mit Kräutern und Gewürzen umgehen.« Caleb zögerte. »Kommt mit nach oben. Ich zeige euch die Wohnung.
    Zwar blieb sein Tonfall ruhig, aber Magiere spürte Anspannung in dem Alten,

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