Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dhampir - Halbblut

Dhampir - Halbblut

Titel: Dhampir - Halbblut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barb & J. C. Hendee
Vom Netzwerk:
blickte aber weiterhin auf sie hinab. »Wenn es ihn nicht mehr gäb e … Würdest du diesen Ort zusammen mit mir verlassen?«
    »Ja, und wir würden Rattenjunge und Parko mitnehmen. Wir könnten ein eigenes Zuhause haben.«
    Schließlich wandte sich Rashed ganz ab und trat zur großen Eingangstür. Dort blieb er stehen und drehte sich halb um, sah Teesha aber nicht an. Er presste die Lippen zusammen.
    »Nein, es ist nicht möglich.« Mit beiden Händen zog er die Tür auf. »Sprich nicht wieder davon.«
    AberdieSaatwarausgebracht.IndemsieCorischenichtnurverspottete,sondernmanchmalauchfreundlichzuihmwar,sorgteTeeshadafür,dasseröfterdaheimblieb.Manchmalschmeicheltesieihm,undergiertegeradezunachsolchenWorten.BeianderenGelegenheiten,wennRashednichtzugegenwar,beleidigtesieCorischedurchMutmaßungeninHinsichtaufseineniedereHerkunft.ErverhieltsichimmermehrwieeinverliebterNarrundvermiedes,verbalzurückzuschlagen,suchtestattdessennachanderenWegen,ihreAnerkennungzubekommen.NiegaberihrdirekteBefehle.TeeshawurdezurHerrinunderzumSklaven,unddeshalbverachtetesieihnnochmehr.
    Corische zeigte den Zorn auf sie nicht, aber er brannte in ihm. Eines Nachts zerbrach er in einem Wutanfall einen Besenstiel und schlug Parko damit. Untote brauchten durch so etwas keine Verletzungen zu befürchten, aber Rashed eilte herbei, um festzustellen, warum sein Bruder schrie. Er griff nicht ein, doch Teesha beobachtete, wie ein Schatten auf das Gesicht des Wüstenkriegers fiel, und es war mehr als nur Missbilligung.
    BeijederGelegenheittriebTeeshaCorischeandenRandderVerzweiflung,insbesonderewennRasheddawar.SiewollteihrenHerrnalsbanalenSchinderdarstelle n – dererauchwa r – undRattenjunge,ParkoundsichselbstalsdieMisshandelten.MitjederNachtwurdeRashedsGesichtgrimmiger.TeeshakaufteeinGemälde,dasMeerundKüstezeigte,undhängteesimHauptraumandieWand.EswareinedeutlicheErinnerungfürRashed,eine,dieernichtübersehenkonnte.DiekraftvolleDarstellungderdunklen,vonSchaumgekröntenWellenzeigte,wassienichthatten:dieFreiheit,wegzugehenundandereOrtezusehen.
    Schließlich kam eine Nacht, in der Rashed sehr gereizt war. Teesha versuchte mehrmals, ihn in ein Gespräch zu verwickeln, aber er reagierte nicht. Es wurde Zeit für den letzten Schritt. Sie wartete bis zum nächsten Abend, als sie alle im Hauptraum versammelt und mit alltäglichen Dingen beschäftigt waren. Teesha beugte sich vor und flüsterte Corische ins Ohr: »Ich glaube, ich bin vor einigen Nächten deiner Mutter begegnet: ein altes Weib, das in einem Karawanenzelt hockte und sich für zwei Kupfermünzen jedem Mann verkaufte.«
    Die anderen Verhöhnungen waren kühl und elitär gewesen, entsprachen der Art und Weise, wie Adelige die unteren Klassen verspotteten. Oft hatte Teesha sie so formuliert, dass Corische sie als möglichen Ansporn interpretieren konnte. Doch diese anstößige Bemerkung lief auf eine offene Beleidigung hinaus, wie sie bisher noch nie über Teeshas Lippen gekommen war.
    Für einen Moment war er so verblüfft, dass er keinen Ton von sich gab. Dann schlug er Teesha mitten ins Gesicht, und die Wucht des Schlages war so groß, dass sie von der Sitzbank fiel und gegen die Wand prallte.
    Sie blinzelte schmerzerfüllt. Ihr Kopf dröhnte, und um sie herum schien es dunkler zu werden. Der Augenblick dehnte sich, als sie dalag, ein Rasseln in den Ohren und von sich verdichtender Finsternis umgeben. Niemand sagte etwas.
    Schließlich löste sich ein Teil der Dunkelheit auf. Corische stand vor der Sitzbank, die Faust noch immer erhoben. Hinter ihm setzte Rashed über den Eichentisch hinweg. Sein Gesicht war eine Fratze des Zorns, und der offene Mund zeigte spitze Zähne. Ein grimmiges Knurren kam aus seiner Kehle. Mit der rechten Hand griff er nach dem Heft von Corisches Schwert, das auf dem Tisch lag.
    Corische drehte sich um, als er das zornige Grollen hinter sich hörte. Er riss nicht etwa überrascht die Augen auf, sondern kniff sie zusammen, wirkte wie ein wütender Hund, der in einer Gasse in die Enge getrieben war. Er öffnete den Mund und schickte sich an, einen Befehl zu geben, dem sich Rashed nicht widersetzen konnte.
    Rashed schwang den Arm, und eine kurze, schnelle Drehung des Handgelenks sorgte dafür, dass die Scheide des Schwerts fortflog. Unmittelbar darauf kam die Klinge nach vorn.
    Teesha hörte ein dumpfes Knacken, als das Schwert durch Corisches Hals schnitt. Der Kopf fiel, und schwarze Flüssigkeit spritzte an die Wand.
    Die Scheide fiel klappernd auf den steinernen

Weitere Kostenlose Bücher