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Dhampir - Halbblut

Dhampir - Halbblut

Titel: Dhampir - Halbblut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barb & J. C. Hendee
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sah ihn mit all der Verachtung an, die sich in den vergangenen Jahren in ihr angesammelt hatte, und Corische begriff plötzlich.
    Sein Unbehagen verwandelte sich in mühsam kontrollierten Zorn. Teesha fühlte eine herrliche Mischung aus Zufriedenheit, Triumph und Rache. Es dauerte jetzt nicht mehr lange bis zum Höhepunkt ihres Plans.
    Kurz vor Morgengrauen, als die Gäste in ihren Betten schliefen, fand Corische Teesha am Feuer sitzend. Seit einiger Zeit kleidete er sich ähnlich wie Rashe d – er trug eine gut geschnittene Kniehose und einen orangefarbenen Kasack. Auf das Kettenhemd verzichtete er.
    »Nimm dir nicht zu viel heraus, meine Lady «, sagte er sarkastisch. »Beim Essen habe ich mich über dich geärgert.«
    »Tatsächlich?« Teesha hob perfekt gezupfte Brauen und beobachtete, wie Corische ihr schwarzes, tief ausgeschnittenes Kleid und das geflochtene schokoladenbraune Haar zur Kenntnis nahm. »Es liegt daran, dass du nicht adelig bist und unserem Gespräch nicht folgen konntest.« Ihr Tonfall blieb ruhig und höflich, aber sie verzichtete jetzt auf das Ihr und Euch. »Ich weiß, dass Rashed dich für alt hält, aber sein gutes Herz lässt sich leicht täuschen. Was warst du im Leben, mein Lord ? Ein Söldner? Ein Karawanenwächter? Wie bist du deinem eigenen Herrn entkommen?«
    Ihr Spott berührte eine Saite in ihm, und er trat zurück. »Du wirst nicht auf diese Weise mit mir sprechen«, sagte er scharf.
    »Wie du befiehlst, mein Lord.«
    Sie musste ihm gehorchen, doch die Verachtung in ihrem Blick blieb.
    Corische brauchte noch ein wenig länger, um zu verstehen, was aus Teesha geworden war, und daraufhin verlor er seine Zufriedenheit. Oft führte sein Ärger dazu, dass er sich wie ein ungehobelter Rüpel verhielt. Teesha war vornehm in allen Dingen, auf die es ankam; in ihrer Gesellschaft wirkte Corische unfein und vulgär. Wie sehr er sich auch bemühte: Er konnte den Vorsprung nicht einholen, den Teesha in Jahren des Lernens gewonnen hatte, während er wie ein ungebildeter Soldat damit beschäftigt gewesen war, den hohen Herrn herauszukehren. Er reagierte mit Zorn und drohte ihr mit Unterwerfung, und sie unterwarf sich ihm bereitwillig, weil sie wusste, dass ihn das noch mehr wurmte. Wenn sie sich veränderte und wieder wie Teesha die Serviererin aussah und sich so verhiel t … Was würden seine adeligen Bekannten davon halten? Seinen Status in der Gesellschaft der Sterblichen verdankte er allein ihr.
    Er wechselte die Taktik und begann von vorn. Zuerst kamen die Komplimente, die er ihr bei Festessen für Gäste ins Ohr flüstert e – und alle sahen die Begierde in seinen Augen und den Abscheu in ihren, vermischt mit einem Hauch gut gespielter Furcht. Es folgten die Geschenke, zum Beispiel eine Halskette mit Perlen, die wie Blütenblätter angeordnet waren. Corische gab sie ihr bei einem Ball, den ein benachbarter Lord veranstaltete. Teesha zuckte zusammen und schauderte, als er sie ihr um den Hals legte, und ihr Blick war der eines Rehs, das vor dem Jäger floh. Einmal, als sie allein waren, versuchte er, ihr zu sagen, wie aufrichtig lieb er sie gewonnen hatte. Sie antwortete ihm mit einem leeren, kalten Gesicht.
    Corische begann mit langen Jagdausflügen. Manchmal blieb er die ganze Nacht weg und kehrte erst kurz vor dem Morgengrauen zurück.
    Wenn Teesha auch nur den geringsten Kummer in Hinsicht auf ihre neue Existenz verspürte, so betraf er Edwan, der das Geschehen unsichtbar beobachtete. Sie verbarg dieses Empfinden, vor allem dann, als sie ernsthaft mit Rashed zu spielen begann.
    Inzwischen war es kein Geheimnis mehr, dass er sie auf die Art eines Weißen Ritters verehrte. Sie nähte ihm prächtige Kleidung, richtete freundliche Worte an ihn und wusch sogar seine Wäsche. Immer kümmerte sie sich zuerst um ihn. Manchmal trat sie zu ihm, wenn er die Bücher führte, oder legte ihm die Hand auf die Schulter, wenn sie miteinander sprachen. Wie immer verdrängte sie alle Gedanken an die Festigkeit seiner Muskeln und sah ihn allein als ihr Werkzeug. Wenn sie anschließend wieder allein war, erschien Edwan, der Verzweiflung nahe.
    »Warum machst du das?«
    »Was meinst du?«
    »Warum verführst du den Wüstenmann?«
    »Wir brauchen ihn, Edwan.« Teesha sprach in einem neutralen Tonfall, ohne Ärger oder Gram. »Kann ich einen Pflock durch Corisches Herz schlagen? Kannst du es? Kannst du den Eisenriegel von der Tür heben?«
    Ihr Mann stöhnte und verschwand in einem Blitz. Sie bedauerte seinen

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