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Dhampir - Halbblut

Dhampir - Halbblut

Titel: Dhampir - Halbblut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barb & J. C. Hendee
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umgeben von einer wilden Mähne aus zerzaustem roten Haar. Der Elf ging zur Zellentür und nickte.
    »Zumindest hatte ich ihn, als ich eingesperrt wurde«, fügte Brenden hinzu und richtete einen vorwurfsvollen Blick auf Ellinwood.
    »Dann sollte ja alles klar sein, nicht wahr, Konstabler?« Leesil lehnte sich gegen die Tür und verschränkte die Arme.
    Ellinwood erwiderte seinen Blick und schien mit einer wichtigen Entscheidung zu ringen. Schließlich drehte er sich um und hob eine kleine Truhe vom Boden. Er holte ein Schlüsselbund unter seinem Hemd hervor, schloss die Truhe auf und entnahm ihr einen kleinen, hier und dort angesengten Geldbeutel. Dann trat er näher, entriegelte die Zellentür und gab den Beutel Brenden.
    Der Schmied gab den Inhalt des Beutel s – einige kleine Münze n – auf Leesils schmale Hand, der genug Kupfermünzen für den fehlenden sechsten Silbergroschen auswählte. Er fügte ihnen den Inhalt seines eigenen Geldbeutels hinzu.
    »Hier«, sagte er und legte dem Konstabler die Münzen auf die ausgestreckte Hand.
    Ellinwood kehrte zu seinem Tisch zurück. Er vertraute das Geld der Truhe an, schloss sie ab und wandte sich wieder den Dokumenten zu, ohne ein Wort zu sagen.
    Leesil zuckte voller Abscheu mit den Schultern und bedeutete Brenden, ihm nach draußen auf die Straße zu folgen. Leute eilten vorbei, vielleicht auf dem Weg zum Markt. An der Ecke stand ein kleiner Junge und verkaufte geräucherte Fischkekse. Die Sonne schien von einem nur leicht bewölkten Himmel.
    »Ic h … ich zahle dir das Geld zurück«, sagte Brenden leise.
    »Oh, schon gut. Ich gebe kein Geld aus, wenn ich es mir nicht leisten kann.« Leesil zuckte erneut mit den Schultern. Er bekam zu essen, hatte ein Dach über dem Kopf und einen endlosen Vorrat an Wein. Abgesehen davon gab es derzeit nichts, was er brauchte, und nur wenig mehr, was er sich wünschte. »Das mit gestern Abend tut mir leid«, sagte er.
    »Es tut dir leid?« Brenden wandte den Blick ab. »Jetzt bringst du mich in Verlegenheit. Ich weiß, dass du dich für mich eingesetzt hast, und du hättest deinen Wolf auf mich hetzen können. So wie du mich zu Boden geschickt has t … Dir wäre vermutlich noch weitaus mehr möglich gewesen.«
    Leesil setzte sich in Bewegung, und Brenden ging an seiner Seite. Der Schmied hatte einen ausgeprägten Sinn für Fairness. Damit bot er Leesil ungewöhnliche Gesellschaft nach all den Jahren der Betrügereien. Er wusste nicht, was er sagen sollte, nachdem er sich all die Mühe für einen Fremden gemacht hatte.
    »Deine Vorwürfe Ellinwood gegenüber waren gerechtfertigt«, sagte Leesil schließlich. »Er hat nichts getan, um den Mörder deiner Schwester zu finden.«
    »Ich bin mir nicht sicher, ob er überhaupt etwas tun kann«, erwiderte Brenden und ließ eine Staubwolke aufwirbeln. »Vielleicht kann nur deine Partnerin helfen, aber sie lehnt Hilfe ab.«
    »Wovon redest du da?« Leesil gab sich unwissend und hoffte, den Schmied von den Dingen abbringen zu können, die ihm jetzt durch den Kopf gingen.
    »Deine Partnerin ist eine Jägerin der Untoten.«
    Leesils Magen knurrte, aber es war nicht etwa Hunger. Er begann, Magieres Gereiztheit in letzter Zeit zu verstehen.
    »Du hast zu viele Gerüchte gehört«, sagte er.
    »Mag sein«, entgegnete Brenden. »Aber wenn man immer wieder das gleiche Gerücht hört, wohin man auch geht, so muss etwas Wahrheit dahinterstecken.«
    »Meiner Meinung nach reden die Leute nur gern«, sagte Leesil scharf. »Sie zerreißen sich über alles den Mund, insbesondere über Dinge, von denen sie keine Ahnung haben.«
    »Wieso bist du dann gekommen und hast die Geldstrafe für mich bezahlt?«, fragte Brenden.
    DaraufwussteLeesilkeineAntwort,zumindestkeine,dieerinWortefassenkonnte.VielleichtwarMagieresGroßzügigkeitCalebundBeth-raegegenüberansteckend.VielleichtergingesihmwieseinerPartnerin;erüberprüftedieeigeneVergangenheitkritischundbegriffzumerstenMal,wievielSchadensiemitihrenBetrügereienindenDörfernangerichtethatten.DochwasnützteihmdasplötzlicheSchuldbewusstsein?Wiekonnteerwiedergutmachen,wassiegetanhatten?UndabgesehenvondieserNeubesinnung:LeesilhieltdiemeistenLeutenochimmerfürgedankenloseIdioten,dieesverdienten,vonIntelligenterenbetrogenzuwerden.OderfürWölfe,dieaufeinanderJagdmachten.Einemvonihnenzuhelfen,erschiensinnlo s … aberdieserSchmied?
    Der Mann war in einer öffentlichen Taverne einem Konstabler gegenübergetreten und hatte Gerechtigkeit von ihm verlangt. Leesil neigte

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