Dhampir - Halbblut
wachen.«
Mehrverrietsieihmnich t – anmehrerinnerteersichnich t – überChapundihrHeimatland,woauchimmeressichbefindenmochte.UnddamalsachteteLeesilkaumaufihreWorte.WennerinjenemMomentnichtsoglücklichgewesenwäre,hätteervielleichtweitereFragengestelltodersichvorgenommen,siespäterzustellen.Abererdachtenurdaran,dasseinTeilseinesLebensjetztwiedasandererJungenwar.ErhatteeinenHund.
Als Leesil siebzehn wurde, erklärte sein Vater die Ausbildung für beendet, wohinter vielleicht Lord Darmouths Drängen steckte. Seine Mutter gab ihm den Kasten mit all den Werkzeugen, die er für seine Aufgaben brauchen würde.
»Du bist jetzt ein Anmaglâhk «, sagte sie mit leiser, hohler Stimm e – es war die Feststellung einer Tatsache, ohne Stolz.
SieverwendeteihreMuttersprachenurselten.LeesilhattemehrereDialektedesLandesgelernt,indemeraufgewachsenwar,aberseineMutterlehrteihnniedieElfensprache.ErfingnureinigewenigeWorteaufundversuchte,siesichzumerken.SiesaßaufderFensterbankundsahnachdraußen,dasGesichtvonihmabgewandt,underbeobachtete,wiesieschauderteundlautloszuschluchzenschien.
Er blickte auf den Kasten hinab, den ihm seine Mutter als Geburtstagsgeschenk gegeben hatte. Er musste nicht fragen, was das Wort bedeutete. Er wusste, was er geworden war. Am gleichen Tag erhielt er die Anweisung, einen Baron zu töten, der im Verdacht stand, ein Komplott gegen Darmouth zu schmieden. Der Befehl kam von seinem Vater.
In der folgenden Nacht erklomm er die Mauern von Baron Progaes’ Festung, schlich an vielen Wächtern vorbei und kletterte den Turm hinab ins Schlafzimmer des Barons. Dort stieß er dem Schlafenden ein Stilett in den Hinterkopf, so wie sein Vater es ihm gezeigt hatte, und verschwand dann. Man fand die Leiche erst am Mittag des nächsten Tages. Welcher Diener würde den Schlaf eines Edelmannes stören?
Progaes’ Ländereien wurden beschlagnahmt, Frau und Töchter auf die Straße getrieben. Leesil holte später Erkundigungen über die Familie ein. Eine Tochter wurde zur vierten Mätresse eines treuen Barons. Progaes’ Frau und seine beiden jüngsten Töchter verhungerten, da ihnen aus Furcht niemand half. Leesil versuchte nie wieder, mehr über die Familien seiner Opfer zu erfahren. Er kletterte einfach nur durch Fenster, knackte Schlösser, die als sicher galten, führte seine Befehle aus und blickte nie zurück.
Mit vierundzwanzig sah er noch immer so jung aus wie ein menschlicher Teenager. Eines Abends rief Lord Darmouth ihn zu sich. Leesil verabscheute die Besuche beim Lord, aber natürlich dachte er nicht einmal daran abzulehnen.
»Diesmal geht es nicht darum, jemanden zu töten«, sagte Darmouth. Er sprach durch einen dichten schwarzen Bart. »Du sollst Informationen sammeln. Einer meiner Minister hat mir Grund gegeben, an seinen wahren Motiven zu zweifeln. Er hat es sich zum Steckenpferd gemacht, junge Schreiber auszubilden. Von deinem Vater weiß ich, dass du mehrere unserer Dialekte sprichst und schreibst, nicht wahr?«
»Ja, Herr«, antwortete Leesil und verachtete die brutalen Hände und das ungewaschene Gesicht des Mannes, dem seine ganze Familie gehörte.
»Gut. Du wirst als Schüler bei ihm leben und mir über seine Aktivitäten, Kommentare, täglichen Angewohnheiten und so weiter berichten.«
Leesil verbeugte sich und ging.
Man gestattete ihm, Chap zu seinem neuen Wohnort mitzunehmen, und das war ein Trost, stellte der Hund doch die einzige Verbindung zu einem Leben jenseits der Pflichten dar. Nach all den Jahren der Verschwörungen, Komplotte und des leisen Todes war das erste Treffen mit Minister Josiah fast beunruhigend. Der kleine, weißhaarige Mann mit den veilchenblauen, lachenden Augen ergriff Leesils Hand und begrüßte ihn warm und voller Freundschaft. Josiah trug einen cremefarbenen Umhang und verzichtete auf Kettenhemden oder Kleidung, die der Tarnung diente.
»Komm, komm, mein Junge. Lord Darmouth hat dich als vielversprechenden Schüler beschrieben. Wir besorgen dir ein Abendessen und ein warmes Bett.«
Leesil zögerte. Jemandem wie Josiah war er nie zuvor begegnet. Der fröhliche Minister verstand das Zögern falsch.
»KeineSorge.DeinHundistebenfallswillkommen.EinhübschesTierundeinbisschenungewöhnlich;ichglaube,dieseRassehabeichbishernochnichtgesehen.Woherhastduihn?«
Inzwischen reichte Chaps Rücken einem erwachsenen Mann bis zum Oberschenkel. Das lange silberblaue Fell, die hellen bläulichen Augen und die schmale Schnauze veranlassten jene, die ihn zum ersten Mal sahen, oft
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