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Dhampir - Seelendieb

Dhampir - Seelendieb

Titel: Dhampir - Seelendieb Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barb & J. C. Hendee
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Magiere. »Selbst wenn er über solche Fähigkeiten verfüg t … Leesil hat ihn, seit sie beide klein ware n – und wir finden erst jetzt heraus, was es mit ihm auf sich hat?«
    Wynn schluckte und schüttelte den Kopf.
    »Mir ist es völlig gleich«, brummte Leesil und sah Chap misstrauisch an. »Ich hab’s satt, dass sich jeden Tag neu e … Dinge ergeben, denen wir ausgeliefert sind, als hätten wir keinen eigenen Willen.«
    Magiere teilte Leesils Empfindungen. Vor Jahren war sie in einem strawinischen Ort, an dessen Namen sie sich nicht mehr erinnerte, in die feuchte, kalte Nacht getreten. Ihre Sinne waren gewachsen, bis sie selbst die leisesten Geräusche gehört und schwächste Gerüche wahrgenommen hatte, und ein seltsames Prickeln im Rücken hatte sie darauf hingewiesen, dass sich ihr etwas von hinten näherte.
    Ein winziges Rascheln, das eigentlich ungehört bleiben sollte, eine Berührung, die niemand sonst gefühlt hätte, von einer Hand am Rucksack auf ihrem Rücke n …
    Magiere war zu dem Dieb herumgewirbelt und hatte ihn am Handgelenk festgehalten. Sie hatten sich gegenseitig angesehen, beide wie erstarrt, und der junge Dieb namens Leesil war völlig überrascht gewesen.
    Jetzt sah Magiere in Leesils bernsteinfarbene Augen.
    Etwas hatte Leesil damals zu dem Versuch veranlasst, eine gut bewaffnete Frau zu bestehlen. Und Magiere war auf die Nähe eines Diebs aufmerksam geworden. Später hatte Leesil solches Geschick bewiesen, dass Magiere wusste: Unter normalen Umständen hätte sie ihn nicht erwischt. Und es war ein Hund in der Nähe gewesen.
    Wenn Wynns Schlussfolgerungen zutrafe n … Warum hatte Chap dann ausgerechnet die Gesellschaft von zwei Bauern betrügenden Scharlatanen gewählt?
    Magiere schauderte, als sie sich an den Abend erinnerte, an dem sie Chap aus der »Klette« auf die Straße gefolgt war. Sie hatte den Drang verspürt, Leesil zu finden, basierend auf der Erinnerung an ihre erste Begegnung. Warum fielen ihr diese beiden Ereignisse jetzt ein?
    Leesil sah sie groß an, und Magiere glaubte zu spüren, wie sich in ihrer Magengrube etwas zusammenkrampfte.
    »Wa s … « Sie zögerte. »Was denkst du?«
    »Der erste Aben d … «, sagte er unsicher. »Ich erinnere mich an den Abend, als wir uns kennenlernten.«
    Leesils Züge verhärteten sich plötzlich, und er sah zu Chap.
    »D u … «, flüsterte er.
    Magiere presste die Lippen zusammen, als sie daran dachte, was an jenem ersten Abend geschehen war, als sie Leesil in die Augen gesehen hatte. Und es wurde ihnen erst jetzt klar.
    »Du Miststück!« Leesil sprang vor und wollte den Hund packen.
    Chap sauste davon. Wynn erschrak, verlor das Gleichgewicht und fiel nach hinten.
    Magiere packte Leesil an der Taille, ließ sich zurückfallen und riss Leesil mit sich. Wynn breitete die Arme wie eine Barriere aus, und Chap spähte nervös an ihr vorbei.
    Magiere zog Leesil mit sich, als sie zurückwich und schließlich mit dem Rücken an ein Tischbein stieß.
    »Du steckst dahinter!«, rief Leesil dem Hund zu. »Eine wandernde Kriegerin zu bestehle n … Es war verrückt. Normalerweise hätte ich mich bestimmt nicht dazu hinreißen lassen.«
    »Hör auf!«, rief Wynn. »Nach all dem, was du mir erzählt has t … Er hat nie etwas getan, das dir schadet.«
    »Beruhig dich, Leesil«, flüsterte Magiere.
    Er befreite sich aus ihrer Umklammerung, kam auf die Beine und trat zur Tür, ohne den Hund anzusehen.
    »Hier halte ich es nicht mehr aus.«
    Damit ging er.
    Wynn stand auf, strich ihren Umhang glatt und den Zopf zurück. Sie schien mit ihrer Weisheit am Ende zu sein.
    »Ich verstehe das nicht«, sagte sie, sah Magiere an und erhoffte sich eine Antwort von ihr. »Warum verhält sich Leesil auf diese Weise?«
    Magiere hatte keine Antwort. Es verbarg sich zu viel dahinter, es gab zu wenig Zeit, und sie waren mit zu vielen anderen Dingen konfrontiert. Über all die Jahre hinweg hatte sich Chap vor ihnen versteckt und sie gleichzeitig beobachtet und belauscht. Und Wynn von dem früheren Leben zu erzählen, das sie und Leesil geführt hatte n … Die junge Weise wäre kaum in der Lage gewesen, es zu verstehen.
    Trotz Verrat und Enthüllunge n … An ihrer aktuellen Situation änderte sich nichts. Magiere konnte nicht zulassen, dass Leesil diesen Dingen jetzt den Rücken zuwandte. Als sie zur Tür zurückwich, spähte Chap erneut hinter Wynn hervor.
    Die hellblauen Augen des Hunds beobachteten Magiere aufmerksam.
    Kaum war die Sonne untergegangen,

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