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Dhampir - Seelendieb

Dhampir - Seelendieb

Titel: Dhampir - Seelendieb Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barb & J. C. Hendee
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Vorsitzenden an und schenkte allen anderen im Saal keine Beachtung.
    »Ja, ich bin die Jägerin, um die ihr gebeten habt.«
    Mehrere Ratsmitglieder flüsterten miteinander. Ein ganz in Schwarz gekleideter alter Mann deutete auf Chap.
    »Tiere sind im Ratssaal nicht gestattet. Sie sind im ganzen Gebäude verboten.«
    Leesil legte Chap die Hand auf den Rücken und merkte die Anspannung des Hund s – er schien die ihm geltende Ablehnung zu fühlen. Magieres Blick glitt kurz zu dem Alten und verharrte für einen Moment auf ihm. Sie verzichtete auf einen Kommentar und wandte ihre Aufmerksamkeit wieder Lanjow zu.
    »Wir haben dein Angebot angenommen«, sagte sie. »Jetzt müssen wir nur noch die Details erfahren. Der Brief erwähnte ein Mädchen, das vor deiner Haustür getötet wurde. Wir brauchen genaue Angaben über den Ort und ein Kleidungsstück der Ermordeten. Dann können wir beginnen.«
    Lanjow erbleichte und atmete schwer. Aus dem Flüstern wurde ein Brummen, und dann erklang eine laute Stimme mit einem vage vertrauten Akzent.
    »Und womit genau wollt ihr beginnen?«
    Leesil stellte fest, von wem die Stimme stammte: von einem ungewöhnlichen Mann mit schulterlangem, schwarzbraunem Haar, einem sorgfältig gestutzten Bart und pockennarbiger Haut. Er trug einen Kasack aus Seide und war in eine Aura der Arroganz gehüllt.
    Lanjow hob die Hand. »Lord Au’shiy n … Wir haben bereits über Eure Sorgen gesprochen. Die Angelegenheit war doch erledigt.«
    Au’shiyn. Leesil wiederholte den Namen in Gedanken. Er klang nicht strawinisch oder belaskisch. Vielleicht stammte der Mann aus den fernen Regionen von Dröwinka, aber der Akzent passte nicht.
    Dann begriff Leesil plötzlich, wo er diesen Akzent schon einmal gehört hatte.
    Au’shiyn sprach wie Rashed, der untote Krieger, den Magiere in Miiska besiegt hatte. Und Rashed war zu seinen Lebzeiten Sumaner gewesen. Was machte ein Mann aus dem Sumanischen Reich in Belas Stadtrat?
    »Die Angelegenheit ist noch immer aktuell«, erwiderte Au’shiyn kühl und wandte sich wieder an Magiere. »Was genau willst du bei uns jagen?«
    Zum ersten Mal seit Magiere den Saal betreten hatte, zeigte sich ein Hauch Unsicherheit in ihrem Gesicht.
    »Der Rat hat mich gebeten hierherzukommen«, sagte sie und sah dabei Lanjow an. »Der Brief war eindeutig.«
    »Ja, ja«, antwortete ein junger Mann mit rötlich blondem Haar, der neben Lanjow saß. Er wirkte ernst, und der Dissens war ihm sichtlich unangenehm. »Ich versichere dir, dass unser Angebot ernst gemeint ist. Das ermordete Mädchen war Ratsmitglied Lanjows Tochter, und sie starb vor seiner Haustür. Es fällt ihm schwer, darüber zu sprechen.«
    Lanjow nickte und rang noch immer um seine Fassung.
    Ein Wort, das der junge Mann an Lanjows Seite benutzt hatte, machte Leesil nachdenklich: ermordet.
    Er hatte den Brief des Stadtrats von Bela gelesen, und darin war von einem getöteten Mädchen die Rede. Den Begriff »Mord« in Zusammenhang mit Vampiren hatte er bisher nicht gehört. Der junge Mann schien bereit zu sein, offener über die ganze Sache zu reden.
    AuchLordAu’shiynbemerktediebesondereWortwahl.»Ja,dasarmeMädchenwurdeermordet,unddeshalbmöchteichwissen,warumunsereStadtwachedenMördernichtgefundenhat.«
    »Weil der Mörder ein übernatürliches Wesen ist!«, platzte es aus dem jungen Mann heraus. »Ein Untoter, der sich von Blut ernährt. Deshalb brauchen wir einen Dhampir. Die Stadtwache hat vergeblich versucht, den Täter zu finden.«
    Au’shiyn lachte abfällig. »Ja, ein Dhampir.« Er sah Magiere an. »Wem verdankst du die Abstammung von einem dieser blutrünstigen Toten? Deiner Mutter oder deinem Vater?«
    Kälte kroch in Magieres Gesicht. Leesil beobachtete die vier Wächter im Saal und war froh, dass Magiere vor dem Eintreten ihr Falchion abgegeben hatte. Selbst die skeptischen Männer um Au’shiyn hatten den Anstand, verlegen zu wirken.
    »Ich bitte dich«, murmelte der Mann neben ihm. »Ist das nötig?«
    »Genug!«, rief der Vorsitzende. »Die Dhampir ist gekommen, um uns zu helfen. Sie verdient nicht nur unseren Dank und unsere Hilfsbereitschaf t … « Er nickte Magiere zu. »… sondern auch Höflichkeit. In einem der besten Gasthöfe von Bela ist ein angemessenes Quartier für euch reserviert. Ich lasse euch von den Wächtern sofort dorthin bringen. Kommt morgen früh in mein Büro. Dann nenne ich euch die wenigen Einzelheiten, die ich kenne.«
    Magiere trat zurück und ließ ihren Blick durch den Saal

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