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Dhampir: Steinerne Flut (German Edition)

Dhampir: Steinerne Flut (German Edition)

Titel: Dhampir: Steinerne Flut (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barb Hendee , J. C. Hendee
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Eingang der Höhle zurückwich.
    »Nein!«, flüsterte die Herzogin.
    Wynn sah zurück, als sich Reine aus dem Griff des Hauptmanns löste und vortrat. Chuillyon folgte ihr mit finsterer Miene, und daraufhin setzte sich auch der Hauptmann in Bewegung.
    Schattens Knurren wurde zu einem Jaulen. Ein Ruf kam von links, wie aus weiter Ferne.
    Wynn beobachtete, wie eine matt glühende Säule links von ihr in Dunkelheit verschwand und dann aus der Finsternis zurückkehrte. Der Vorgang wiederholte sich bei zwei anderen – etwas Schwarzes schien an ihnen vorbeizustreichen.
    Licht gleißte hinter Wynn. Ein Kaltlampen-Kristall zog eine helle Bahn, flog zwischen den Säulen hindurch und fiel auf den Boden.
    Die junge Weise hörte ein raues Zischen und schauderte.
    Der Wrait stand in der Mitte der Höhle und wandte sich dem Licht des Kristalls zu.
    Rasch warf Wynn ihren eigenen Kristall zur anderen Seite, gab der Höhle damit noch mehr Licht und veranlasste die schwarze Gestalt, sich ihr zuzuwenden. Bei jeder Begegnung mit dem Wrait krampfte sich etwas in ihr zusammen, wie bei der ersten Begegnung in den Straßen von Calm Seatt. Er bestand nur aus einem schwarzen Mantel, einer leeren Kapuze und von dunklem Stoff umhüllten Händen.
    »Chuillyon, weg mit den anderen!«, rief Asche-Splitter.
    Der Wrait drehte sich und blickte umher.
    Alle sechs Steingänger bewegten sich zwischen den Säulen und Buckeln der Toten – langsam zogen sie den Kreis enger, den sie um den Wrait bildeten. Jene von ihnen, die später eingetroffen waren, fügten ihre Stimmen dem dumpfen Singsang hinzu, der dadurch lauter wurde. Wynn lauschte dem Brummen und beobachtete, wie die Steingänger die Hände hoben, mit den Innenflächen nach außen.
    Der Wrait wandte sich wieder ihr zu.
    Sein Zischen schien Worte zu formen, die sie nicht ganz verstand – und er kam direkt auf sie.
    Schatten sprang vor, und gleichzeitig drehte sich Chane um, ergriff Wynns Arm und zog sie zur Seite, bevor sie auch nur einen Ton von sich geben konnte. Sie stieß gegen eine Säule und kippte zur Seite, während Chane dem Wrait entgegentrat.
    »Nein, komm ihm nicht zu nahe!«, rief sie.
    Der Wrait wurde nicht langsamer.
    Schatten wich zurück und schnappte dabei nach leerer Luft. Im gleichen Moment rief Asche-Splitter: »Balsam, schneid ihm den Weg ab!«
    Der rhythmische Gesang der Steingänger hörte auf, als Chane gegen den schwarzen Geist stieß.
    Der Wrait löste sich auf wie eine Rauchwolke im Wind, und Chane wankte nach vorn, verlor fast das Gleichgewicht.
    Mit einem heiseren Schrei kehrte die schwarze Gestalt zurück und zog etwas hinter sich her, das nach dünnen Rauchfäden aussah – der Wrait schien Mühe zu haben, seinen Geisterkörper zu verdichten.
    Dann wurde er schneller. Wynn war gerade wieder auf die Beine gekommen, als sie sah, wie eine schwarze Hand nach ihr schlug.
    Sie warf sich zurück und rollte an der Säule vorbei, um aus der Reichweite des Geistes zu gelangen. Die dunkle Hand erreicht den Stab, direkt unterhalb des Sonnenkristalls, aber die Finger durchdrangen ihn.
    Für einen Moment glaubte Wynn, das Glühen von Chuillyons Kristall hinter dem Wrait zu sehen, durch ihn hindurch.
    Der Geist wirkte geschwächt – er konnte nicht einmal seiner Hand feste Substanz geben. Mit einem leisen Zischen drehte er sich, wobei der Saum seines Mantels durch die Säule glitt. Wynn duckte sich, um nicht vom wehenden schwarzen Stoff berührt zu werden.
    Der Wrait huschte auf die Herzogin zu.
    »Bringt sie fort!«, rief Wynn und hob wieder ihren Stab. »Schatten, los … greif an!«
    Chuillyon blieb unbewegt stehen und rührte sich nicht einmal, als Schatten loslief und ihre Krallen über den Boden scharrten. Er hatte die Augen geschlossen, und seine Lippen bewegten sich. Reine stieß gegen ihn, als sie zurückwich, die Augen weit aufgerissen und den Säbel in der rechten Hand. Der Hauptmann sprang vor sie, dem Wrait in den Weg.
    Etwas Breites und Dunkles kam von der Seite, aus dem rückwärtigen Bereich der Höhle.
    Balsam griff an der Säule vorbei nach dem Handgelenk des Hauptmanns.
    Wynn glaubte zu sehen, wie sich das Gesicht der Zwergin veränderte. Es wurde dunkler, glänzte wie der feuchte Kalkstein der Säule. Aber Balsam kam nicht dazu, den Hauptmann beiseitezuziehen.
    Der Wrait schlug zu, als Tristan sein Schwert nach vorn stieß. Eine schwarze Hand bohrte sich in seine Brust, während scharfer Stahl durch die schwarze Gestalt schnitt, ohne sie verletzen zu

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