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Dhampir: Steinerne Flut (German Edition)

Dhampir: Steinerne Flut (German Edition)

Titel: Dhampir: Steinerne Flut (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barb Hendee , J. C. Hendee
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günstigen Aussichtspunkt zu erreichen. Aber er wollte die Steingänger selbst sehen und feststellen, ob die lästige junge Weise etwas herausgefunden hatte.
    Das Töten des Thänæ war weitaus schwerer gewesen als erwartet und hatte ihn viel Lebenskraft gekostet. Nicht zum ersten Mal hatte er einen Zwerg als Opfer gewählt, und es war immer etwas schwieriger gewesen – aber nicht so anstrengend wie in diesem Fall. Nach zwei Tagen der Erholung sah er sich gerade so imstande, einige Diener der Luft zu beschwören, um die Ausgänge des Amphitheaters zu überwachen.
    Wie oft hatte er die Hand in Hammer-Hirschs Brust gestoßen? Öfter als er zählen konnte, aber der verdammte Zwerg hatte einfach nicht sterben wollen. Die vitale Energie, die Sau’ilahk bei all den Berührungen und Kontakten aufgenommen hatte, wog bei Weitem die nicht auf, die er beim Kampf verloren hatte. Jetzt wartete er erschöpft darauf, dass sich Wynn zeigte.
    Der Abend ging in die Nacht über. Schließlich kamen Zwerge aus Tunneln und Torbögen des Amphitheaters, erreichten die Straßen und machten sich offenbar auf den Heimweg.
    Sau’ilahk hielt nach Chane Ausschau, der die kleinen Gestalten überragte. Immer mehr Zwerge verließen das Theater, doch von dem großen Untoten war weit und breit nichts zu sehen. Enttäuschung erfasste Sau’ilahk.
    Wynn hatte das Trauerritual im Amphitheater bestimmt beobachtet, aber warum kam sie nicht heraus? Und kein einziger Steingänger hatte das Theater betreten, soweit er wusste. Hatte er einen Fehler gemacht? Waren die Steingänger vielleicht gekommen und gegangen, ohne dass er es bemerkt hatte? Und war Wynn ihnen gefolgt? Sollte er riskieren, einen Blick ins Amphitheater zu werfen und festzustellen, ob sie noch da war?
    Sau’ilahk zögerte unschlüssig. Dann waberte es in der Luft vor ihm, als ein Diener zurückkehrte.
    Drei leise Töne erklangen, wie von einer Pfeife aus Schilfrohr, und dann verschwand der Diener.
    Sau’ilahk glitt an der Gebäudewand empor und schwebte von einem Dach zum nächsten. Als er den dritten Eingang des Amphitheaters auf dieser Seite erreichte, sah er eine dunkle Gestalt auf der Straße weiter unten.
    Schatten lief dort und hatte gerade eine Kreuzung hinter sich gebracht, auf der viele Zwerge unterwegs waren. Wynn folgte der Hündin im Laufschritt und wartete dann, damit Chane und ein weißhaariger Zwerg, der ein orangerotes Gewand trug, zu ihr aufschließen konnten.
    Sau’ilahk verharrte auf dem Dach. Selbst hier konnte ihn die Hündin bemerken – er hoffte, dass sie nicht zu ihm hinaufsah.
    Sein Blick folgte Wynn und ihren Begleitern, als sie den Weg fortsetzten.
    Zwei andere orangerot gekleidete Zwerge kamen aus dem nächsten hohen Eingang des Amphitheaters. Sie gesellten sich dem Weißhaarigen hinzu, und Wynn ging langsamer, ließ sich mit Chane und Schatten einige Schritte zurückfallen. Sie blieb dicht neben dem großen Untoten, und ihre Lippen bewegten sich, als flüsterte sie ihm etwas zu, das die Zwerge nicht hören sollten.
    Sau’ilahk hätte gern gewusst, was sie ihm mitteilte.
    Er schuf Ruhe in seinem Innern und rief die anderen Diener. Die Luft in der Nähe seines Kopfes geriet in Bewegung, als sie zu ihm eilten. Sau’ilahk schickte alle bis auf einen fort, nahm seine geistige Kraft zusammen und übermittelte ein Bild von Wynn.
    Die Graue ist das Ziel. Bleib darüber und nimm alle Geräusche auf. Wenn das Ziel den Tempel erreicht …
    Er zögerte und war so müde, dass es ihm schwerfiel, sich klar auszudrücken. Mit Begriffen wie »Tempel« konnte der Diener der Luft nichts anfangen.
    Kehr zu mir zurück, wenn das Ziel im Steinhaus verschwindet. Übergib alle Geräusche und löse dich auf.
    Der Ball aus verzerrter Luft glitt vom Dachrand und flog über die nächtliche Straße.
    Als Wynn ein ganzes Stück entfernt war, folgte ihr Sau’ilahk auf den Dächern. Bei jeder Gasse oder Nebenstraße hielt er inne und beobachtete sie auf der Hauptstraße. Als sie erneut außer Sicht geriet, eilte er schneller über die Dächer, bis er sich vor ihr befand. Immer wieder veränderte er seine Position, um zu vermeiden, dass die Hündin seine Präsenz spürte.
    Bei der Haltestation betrat der alte Zwerg das Kurbelhaus und ging hindurch, bis zur Plattform des Aufzugs. Wynn folgte ihm durch die Öffnung in einer Wand, womit sie in Stein verschwand .
    Sau’ilahk hätte vor Wut schreien können, als der Diener der Luft zurückkehrte. Auf der anderen Seite des Gebäudes kam Wynn

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