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Dhampir: Vergessene Zeit (German Edition)

Dhampir: Vergessene Zeit (German Edition)

Titel: Dhampir: Vergessene Zeit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barb J. C. Hendee
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brauchte seine Hilfe, und er fragte sich, ob er das Tier mit der Kraft der Magie beiseitestoßen oder vielleicht sogar töten sollte. An diesem Abend war bereits genug Törichtes geschehen.
    Doch der Wolf – oder Hund – faszinierte ihn, nicht nur wegen seines plötzlichen Erscheinens, sondern auch aufgrund seiner besonderen Gestalt. Hinzu kam: Es war Wynn zu Hilfe gekommen, als die schwarze Gestalt es auf sie abgesehen hatte.
    Mit der rechten Hand ergriff er den Stab, stand langsam auf und bewegte die linke Hand. Weitere Symbole entstanden in seinem Geist, und er projizierte sie auf den Wolf.
    »Halt«, murmelte er und tastete nach den einfachen Gedanken des Tiers.
    Es verharrte, als trüge es plötzlich Fesseln.
    Ghassan gestikulierte über Wynn, und ihr Körper stieg auf. Als sie die Höhe seiner Hüfte erreichte, schlang er die Arme um sie, ohne den Stab loszulassen.
    Der Wolf knurrte.
    »Still!«, befahl Ghassan und griff tiefer in den Geist des Tiers.
    Etwas dort drin stieß ihn zurück, und es fühlte sich an wie ein Schlag ins Gesicht. Fast hätte er Wynn fallen lassen.
    Der Wolf bewegte sich, setzte langsam eine Pfote vor die andere, und Ghassan starrte ihn überrascht an.
    Ein einfaches Tier hätte nicht in der Lage sein dürfen, sich seinen Befehlen zu widersetzen. Es hätte ihn nicht einmal in seinem Geist spüren sollen. Er wandte sich ab und folgte dem Verlauf der Straße in Richtung Gilde – er hatte keine Zeit, sich um einen seltsamen Wolf zu kümmern, auch wenn dieser darauf bedacht zu sein schien, die junge Weise zu schützen.
    Das Knurren des Tiers wurde lauter. Ghassan blieb stehen und warf einen Blick über die Schulter.
    Der Wolf hatte nicht zu ihm aufgeschlossen, aber er bewegte sich noch immer, obwohl er ihm Reglosigkeit befohlen hatte.
    Ghassan seufzte. Mit einigen raschen Symbolen und einer kurzen Beschwörung nahm er seinen Einfluss vom Geist des Tiers.
    Der Wolf jagte heran und lief um ihn herum.
    Ghassan zischte und eilte weiter, und das Tier wich zur Seite, um nicht von seinen Stiefeln getroffen zu werden.
    Chane lag nicht weit von einem Lederwarenladen entfernt und knirschte schmerzerfüllt mit den Zähnen. Dünne Rauchfäden stiegen von seinem verbrannten Gesicht und den Händen auf. Er musste sich sehr bemühen, nicht zu wimmern und sich dadurch zu verraten, als er wieder auf die Beine kam und um die Ecke des Ladens spähte.
    Ein hochgewachsener Weiser mit dunkler Haut und dunklem Haar kniete neben der auf der Straße liegenden Wynn. Er war älter und trug das Mitternachtsblau eines Metaologen. Chane erinnerte sich. Er hatte ihn an jenem Abend gesehen, an dem die ersten beiden jungen Weisen gestorben waren.
    Die schwarze Gestalt war verschwunden, und in der Gesellschaft eines Gildenmitglieds mochte Wynn vorerst sicher sein.
    Der dunkelhäutige Weise nahm den Stab mit dem Kristall, doch als er Wynns Stirn zu berühren versuchte, sprang der Hund auf ihn zu. Was dann folgte, ließ Chane seine Schmerzen vergessen. Mit großer Verwunderung beobachtete er alles, bis Wynn emporschwebte.
    Der Mann war kein einfacher Weiser. Chane sah ihm hinterher, als er mit Wynn in den Armen forteilte. Der knurrende Hund folgte ihm.
    Chane schob sein Schwert in die Scheide und spürte, wie der Schmerz zurückkehrte. Er war fast dankbar für die Ankunft des Sumaners, denn in seinem gegenwärtigen Zustand hätte er Wynn nicht tragen können. Er brauchte Nahrung, und zwar schnell, und es war ihm gleich, von wem – derzeit war er nicht wählerisch.
    Chane beobachtete, wie der Mann im blauen Umhang in der Nacht verschwand.
    In gewisser Weise kannte er sich mit Beschwörungen aus, auch wenn er weitaus weniger geschickt war als ein echter Magier, und daher wusste er: Gewöhnliche Beschwörungen hätten Wynn nicht einfach so vom Boden heben können, jedenfalls nicht ohne ein sichtbares Zeichen von Magie, wie zum Beispiel einen Geysir aus verdichteter Luft. Chane hatte keinen Wind gefühlt, ganz zu schweigen von einem, der stark genug gewesen wäre, Wynn vom Kopfsteinpflaster zu heben.
    Thaumaturgischen Manipulationen der physischen Welt standen bessere Möglichkeiten offen, aber er hatte nie von einem Thaumaturgen gehört oder gelesen, der einen so präzise ausgerichteten und starken Wind schaffen konnte.
    Dieser Weise war ganz plötzlich erschienen, genau zur richtigen Zeit am richtigen Ort, kaum einen Moment vor dem Verschwinden der schwarzen Gestalt.
    Sorge erfasste Chane, und gleichzeitig ärgerte er sich

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