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Dhampir: Vergessene Zeit (German Edition)

Dhampir: Vergessene Zeit (German Edition)

Titel: Dhampir: Vergessene Zeit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barb J. C. Hendee
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beiden jungen Männer Blutsverwandte in oder in der Nähe der Stadt?«, fragte er.
    »Nein«, erwiderte die Premin. »Jeremys Familie stammt aus Faunier, und seine Eltern sind tot. Elias’ Familie wohnt an der Westküste, in der Nähe der freien Stadt Drist. Ich glaube, sein Vater ist Fischer. Wir haben ihm bereits eine Mitteilung geschickt.«
    Rodian nickte und machte sich Notizen. »Ich brauche die Namen der Freunde und Bekannten der Opfer, all der Personen, die irgendwie mit ihnen zu tun hatten. Ich möchte wissen, wie sie den Tag verbrachten und mit wem. Gab es Streit, beruflicher oder persönlicher Natur? Und wo haben sich die betreffenden Personen gestern Abend aufgehalten?«
    Die Premin sah ihn groß an.
    »Das ist notwendige Routine«, fügte Rodian hinzu.
    Skyion öffnete den Mund, schloss ihn wieder und sah Hochturm an.
    Der Zwerg trat hinter den Schreibtisch und sank dort in einen Sessel, der für seinen breiten Körper genug Platz bot. Es schien ein gut überlegtes Manöver zu sein: Rodian sollte sich wie ein Initiat oder ein Lehrling fühlen, der für eine private Lektion zum Domin bestellt worden war.
    Hochturm schnaubte leise.
    »Hier bei uns sind alle Lehrlinge und Reisende Freunde«, knurrte er. »Aber sie sind so sehr beschäftigt, dass es kaum zu engen Freundschaften oder intimen Beziehungen kommt. Sie sind hier, um zu lernen , nicht um einander nachzujagen wie Ziegen im Frühling.« Er räusperte sich. »Und sie streiten nicht miteinander, es sei denn bei dem Bemühen um neue Erkenntnisse. Wir ermutigen Debatten, denn sie sind der Schmelztiegel, aus dem wir Wahrheit gewinnen. Die gewünschte Namensliste werdet Ihr nicht bekommen, weil wir sie Euch nicht geben können.«
    Ärger regte sich in Rodian.
    Wenn diese eingebildeten Gelehrten glaubten, dass sie ihn abweisen konnten, so irrten sie sich, und zwar gründlich. Als er den Befehl über die Shyldfälches übernommen hatte, war es ihm bereits gelungen, vier Mordfälle zu lösen, die sein Vorgänger für unlösbar gehalten hatte. Er hatte seinen gegenwärtigen Posten nicht erreicht, weil er sich leicht aufhalten ließ.
    »Die Namen werden dabei helfen, die Ermittlungen einzuschränken«, sagte er ruhig.
    »Fragt Ihr nach Alibis?«, wollte die Premin wissen, und ein Hauch von Sorge lag dabei in ihrer näselnden Stimme.
    »Natürlich«, bestätigte Rodian. Was hatten diese Leute bei einem Mordfall erwartet? »Ich nehme an, Ihr drei seid gestern Abend hier gewesen, nicht wahr?«
    »Das ist unverschämt!«, ereiferte sich Hochturm. Seine laute Stimme hallte von den Wänden wider. »Hört auf mit solchen unsinnigen Unterstellungen. Damit vergeudet Ihr nur Zeit!«
    »Ich könnte Leutnant Garrogh und einige Männer beauftragen, hierherzukommen und derartige Informationen zu sammeln«, sagte Rodian. »Es wäre eine noch größere Zeitverschwendung und Störung Eurer täglichen Arbeit, wenn sie mit all den Personen sprächen, die ich eben genannt habe. Das könnte ziemlich lange dauern. Ich würde es vorziehen, wenn wir diese Sache schneller hinter uns bringen könnten.«
    Einige Sekunden herrschte Stille.
    »Ich war mit einigen Lehrlingen in der östlichen Bibliothek und wies sie darauf hin, wie man den Initiaten bei ihren Studien hilft«, sagte Skyion. »Domin Hochturm beaufsichtigte das Aufräumen nach dem Essen, soweit ich weiß. Wir haben hier keine Bediensteten und kümmern uns gemeinsam um die täglichen Arbeiten. Domin il’Sänke … «
    »Ich war allein unterwegs«, warf der Sumaner ein und zuckte die Schultern. »Und es gibt niemanden, der meinen Aufenthaltsort bestätigen kann.«
    Rodian musterte ihn. »Ihr seid nach dem Abendessen unterwegs gewesen? Warum?«
    »Ich habe einen Brief zum Kurierbüro am Hafen gebracht. Eine Mitteilung für die Gildenniederlassung in meiner Heimat.«
    »Normalerweise ist das Kurierbüro nach Sonnenuntergang nicht mehr geöffnet.«
    »Der Tag verging zu schnell«, sagte il’Sänke. »Ich habe das Zeitgefühl verloren und mich beeilt, kam aber zu spät.«
    »Warum habt Ihr nicht bis zum nächsten Morgen gewartet?«, fragte Rodian. »Es könnte Tage oder noch länger dauern, ein Schiff zu finden, das zur sumanischen Küste segelt.«
    »Ich hatte gehört, dass sich eins im Hafen befindet«, erwiderte il’Sänke. »Und ich wollte sicher sein, dass mein Brief rechtzeitig an Bord gelangt.«
    Rodian schrieb erneut etwas in sein Protokollbuch. Es würde sich leicht feststellen lassen, ob ein Schiff im Hafen lag, das

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