Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dhampir

Dhampir

Titel: Dhampir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B Hendee
Vom Netzwerk:
sagte, was geschehen war.
    Leesil holte tief Luft. »Leshi… Le… shi-ar…« Er seufzte. »Ich kann den Namen nicht aussprechen.«
    Sgäile runzelte die Stirn und rief: »Léshiârelaohk! Und er hat den Namen nicht gewähl t – er erhielt ihn von den Vorfahren.«
    Auf der Lichtung war es plötzlich völlig still. Dann erklangen erste Stimmen, denen sich schnell andere hinzugesellte n – es wurde immer lauter.
    Magiere beobachtete, wie sich Gleann auf seinem kleinen Stuhl vorbeugte. Er schwieg und blickte über die Lichtung hinweg zu Leesil. In seinem Gesicht zeigte sich nicht totale Verblüffung, wie bei den anderen Elfen, sondern Interesse und Aufregung.
    Leanâlhâm stand verwirrt hinter ihm, berührte ihn an der Schulter und flüsterte ihm etwas ins Ohr. Gleann langte nach oben und klopfte ihr auf die Hand, erwiderte aber nichts.
    Welche Bedeutung auch immer der Name hatte: Entweder war sie nicht ganz klar, oder sie konfrontierte den Rat mit beunruhigenden Fragen. Magiere wandte sich mit einem fragenden Blick an Wynn.
    Die junge Weise verzog das Gesicht. »Etwas mit ›Kummer‹ und vielleicht ›reißen‹. Ich werde nicht ganz schlau daraus. Die Zusammensetzung des Namens scheint noch älter zu sein als der hier gesprochene Dialekt.«
    Brot’an stand noch immer mit dem Zweig in der Hand da, voller Stolz und Entschlossenheit. Er schien genau zu wissen, was der Namen bedeutete, und offenbar war er sehr damit zufrieden. Das beunruhigte Magiere mehr als alles andere.
    Er hob den Zweig und drehte sich langsam, bis auf der Lichtung wieder Ruhe einkehrte.
    »Erzähl uns, was auf dem heiligen Boden geschehen ist«, forderte er Leesil auf.
    Leesil berichtete von seinen Erlebnissen, und Brot’an übersetzte.
    Nicht alles ergab einen Sinn für Magiere. Leesil zögerte immer wieder und sprach mit einfachen Worten, wie bei jenen Gelegenheiten, als sie ihn bei irgendeiner Dummheit ertappt und gezwungen hatte, alles einzugestehen. Sie gewann den Eindruck, dass er nicht alles sagte. Doch was er erzählte, reichte aus, um auf der Lichtung für Stille zu sorgen und die Ältesten zu veranlassen, ihm gespannt zuzuhören.
    »Und was ist der Verwendungszweck deiner Waffen?«, fragte Brot’an. »Welche Verbindung gibt es dabei mit der Angeklagten?«
    Diesmal sprach Leesil mit mehr Nachdruck und fügte Oshas vorherigen Antworten Einzelheiten hinzu. Er schilderte sogar die erste Begegnung mit Sgäile in Bela und wies auf Chaps Rolle bei der Jagd nach den Untoten hin. Die Menge folgte seinen Ausführungen mit großer Aufmerksamkeit.
    »Vielleicht zweifelt jemand an der Wahrheit dieser Worte«, sagte Brot’an. »Möchten die Ältesten den Namen Léshiârelaohk infrage stellen?«
    Sein Blick glitt zu Fréth und dem Ältesten Vater. Beide schwiegen, und zumindest in Fréths Gesicht zeigte sich Ärger.
    »Die Vorfahren haben Léshiârelaohks Bitte erfüllt.« Brot’an hob erneut den Zweig. »Magiere, tritt vor. Du kannst deine Übersetzerin mitbringen.«
    Magiere setzte sich sofort in Bewegung, und Wynn folgte ihr.
    »Wenn die Angeklagte wirklich untot ist, gibt es keinen Trick, der sie retten kann«, sagte Brot’an laut. »Dieser Zweig, ein Geschenk der Vorfahren von Roise Chârmune, ist ihre Verbindung mit unserem Land, und sie verhindert, dass Feinde des Lebens unseren Wald durchstreifen.«
    Er hielt den Zweig Magiere entgegen.
    Sie stand wie gelähmt. In ihrem Innern zitterte sie, was nicht nur am Einfluss des Waldes auf sie lag. Konnte der Zweig irgendetwas anstellen, das sie in den Augen der Ältesten zu einer Untoten stempelte? Was, wenn sie bei der Berührung den Rest des Lebens aus ihm saugte?
    Magiere wagte kaum zu atmen. Langsam hob sie die Hand und ergriff den Zweig.
    Er fühlte sich glatt an, aber nicht glitschig oder feucht, wie sie erwartet hatte. Zuerst war er kalt, doch als sie ihn hielt, erwärmte er sich langsam. Er schien lebendig zu sein, und Magieres Besorgnis wuchs.
    Aus irgendeinem Grund fing sie Sgäiles Blick ein, hielt ihn fest und wartete darauf, dass der Zweig in ihrer Hand schwarz wurde oder sie verbrannte.
    Nichts dergleichen geschah.
    »Wenn sie untot wäre, müsste es zu einer Reaktion kommen!«, rief Brot’an. »Aber wie ihr seht, deutet nichts auf Abstoßung hin. Die Vorfahren weisen sie nicht zurück.«
    Magiere atmete wieder. Brot’an wandte sich erneut an die vielen Elfen auf der Lichtung. »Sie ist ungewöhnlich, ja, und vielleicht muss sie das auch sein, wenn man bedenkt, dass sie Untote

Weitere Kostenlose Bücher