Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dhampir

Dhampir

Titel: Dhampir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B Hendee
Vom Netzwerk:
versuchte, sich zu beruhigen, aber die Sorge in ihr blieb. Fréth konnte über Untote nicht mehr wissen als die übrigen Elfen. Bestimmt hatte sie nicht gewusst, wie Magiere auf den Kontakt mit der Blume reagieren würde. Der Älteste Vater steckte hinter dieser Sache.
    Sein Trick forderte Brot’an heraus und machte das bisher Erreichte vielleicht sogar zunichte.
    Brot’an bedeutete Magiere und Wynn mit einer knappen Geste, wieder zum Tisch zu gehen. Die junge Weise führte Magiere zurück, bis sie sich an der Tischkante festhalten konnte. Sgäile forderte die Menge auf, ruhig zu sein, doch einer der Äruin’nas-Ältesten stand auf und schrie etwas in seiner seltsamen Sprache.
    »Du wirst keine weiteren Forderungen stellen!«, rief Sgäile. »Die Versammlung ist noch nicht zur Abstimmung aufgerufen.«
    Der kleine Mann zischte und fauchte etwas. Sgäile reagierte nicht darauf und stand stumm da, bis sich der Äruin’nas-Älteste wieder setzte.
    Fréth stolzierte zu ihrem Tisch zurück, als auf der Lichtung wieder Ruhe einkehrte. Sie zog drei Stilette und einen glänzenden Garottedraht aus ihren Ärmeln und vom Gürtel und legte alles auf den Tisch.
    Der Älteste Vater sah sie nicht an. Sein glühender, zufriedener Blick blieb auf Magiere gerichtet.
    »Brot’an hat den Rat der Vorfahren gesucht«, sagte Fréth laut. »Ich folge seinem Beispiel. Aber Worte allein bringen uns nicht zu einer Entscheidung. Ich habe meine Waffen abgelegt und fordere einen Gerichtskampf. Sollen die Ahnen meinen Körper auf die alte Art lenken. Sollen sie darüber befinden, wer die Wahrheit spricht.«
    Von einem Augenblick zum anderen kam es zu einem donnernden Stimmengewirr. Der Älteste Vater lehnte sich in seinem Sessel zurück, mit einem seltsamen Funkeln in seinen trüben Augen.
    »Beratung!«, rief Brot’an.
    Sgäile nickte voller Unbehagen und konnte seinen Abscheu kaum verbergen, als er zu Fréth sah.
    Brot’an wandte sich an Magiere, als Wynn den Rest übersetzte. Chap kam näher und verharrte neben ihr.
    »Was geschieht jetzt?«, fragte Leesil.
    »Ein altes Ritual.« Brot’an seufzte. »Es ist fast vergessen. Wenn ein Konflikt bei der Verhandlung nicht gelöst werden kann, steht es den Kontrahenten frei, einen Gerichtskampf zu fordern. Allerdings hat, so weit ich mich zurückerinnere, nie jemand von dieser Möglichkeit Gebrauch gemacht. Die Ältesten müssen damit einverstanden sein. Der Sieger muss seinen Gegner zu Boden bringen, oder der Verlierer gesteht seine Niederlage ein. Man geht davon aus, dass die Vorfahren die Wahrheit des Siegers bestätigen.«
    »Aber Fréth geht es nicht allein darum«, sagte Wynn. »Sie will Magiere dazu bringen, ihr wahres Wesen zu zeigen. Sie möchte, dass alle sehen, wie sich Magiere verwandelt, wenn sie Fréth nicht ohne ihre dunkle Seite besiegen kan n … «
    Der noch immer zitternden Magiere drohte so oder so eine Niederlage.
    »Vielleicht kann ic h … die Dhampir in mi r … lange genug kontrolliere n … «
    »Nein«, sagte Leesil scharf. »Du wirst nicht gegen Fréth kämpfen!«
    Magiere zitterte so heftig, dass sie kaum sprechen konnte. Wynn wusste, dass sie nicht in der Lage gewesen wäre, beim Kampf die Dhampir in ihr zurückzuhalten. Auf Nein’as Lichtung hatte Magiere ebenso gezittert und die Kontrolle über sich verloren.
    »Der Älteste Vater hat Fréth zu diesem Trick veranlasst«, sagte die junge Weise. »Sie hat ihm von den Ereignissen auf Nein’as Lichtung berichtet, aber nur er konnte wissen, welche Wirkung die Blume auf Magiere haben würde.«
    Brot’an richtete einen durchdringenden Blick auf Wynn und fragte sich vermutlich, woher sie das wusste. Sie gab ihm keine Gelegenheit, irgendwelche Fragen zu stellen.
    »Er weiß, dass die Dhampir in Magiere zum Vorschein käme«, fuhr sie fort. »Und eine Veränderung würde bedeuten, dass sie erledigt ist. Hier geht es überhaupt nicht darum, die Wahrheitsfindung den Vorfahren zu überlassen.«
    Magiere saß auf der Tischkante und schlang die Arme um sich. Leesil stand neben ihr und hielt sie an den Schultern.
    »Es muss noch immer eine Abstimmung stattfinden«, sagte Brot’an.
    Er wandte sich ab und ging zu Sgäile. Fréth gesellte sich ihnen hinzu. Ein unbekannter Anmaglâhk kam und reichte Sgäile zwei kleine Körbe.
    »Hoffen wir, dass die Clan-Ältesten gegen Fréth entscheiden«, flüsterte Wynn.
    »Es wird zur Abstimmung aufgerufen!«, verkündete Sgäile laut.
    Es begann langsam. Wynn beobachtete, wie die Ältesten

Weitere Kostenlose Bücher