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Diablo III: Sturm des Lichts (German Edition)

Diablo III: Sturm des Lichts (German Edition)

Titel: Diablo III: Sturm des Lichts (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nate Kenyon
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Gärten, war ihm der Anblick unerträglich.
    Bei allem, was heilig ist, dafür wirst du bezahlen!
    Tyrael wirbelte herum zu Balzael, und El’druin glühte vor gerechtem Zorn, doch der Luminarei-Leutnant war verschwunden. Vermutlich würde er zulassen, dass sie aus den Himmeln entkamen, um seiner eigenen Pläne willen, doch bald schon würde er ihnen und dem Stein nachsetzen. Solange er lebte, bestand die Bedrohung für Sanktuario fort.
    Tyrael blickte zu seinen Horadrim, die sich um den gefallenen Kameraden versammelt hatten.
    „Geht zurück zum Portal!“, wies er sie an. „Falls es mir vergönnt ist, stoße ich dort wieder zu euch!“
    Nach diesen Worten stürmte er aus den Höfen der Gerichtsbarkeit, um den Erzfeind zu verfolgen.

vierzig
    Opfer für einen Freund
    „Oh nein!“
    Shanar kniete neben Gynvir über Jacobs verkrümmter Gestalt. Unter den Fingern der Barbarin pulsierte noch immer Blut; die Klinge hatte seine Rüstung geradewegs durchbohrt. Tränen schimmerten in den Augen der Magierin, als sie zu Zayl emporblickte. „Bitte hilf ihm!“, flehte sie, „ich habe gesehen, was du in den Katakomben für Tyrael getan hast! Bitte !“
    Der Totenbeschwörer kauerte sich zusammen und schob Gynvirs Hände zur Seite, damit er die Wunde genauer untersuchen konnte. Die Barbarin starrte ihn kurz an, dann stand sie auf und wandte sich mit einem Schrei der Verzweiflung um. Sie hob ihre rot glänzenden Arme, als könnte sie noch immer nicht begreifen, was geschehen war, und ihr eigenes Blut tropfte ebenso wie das von Jacob zu Boden.
    Zayl löste derweil behutsam die durchbohrte Rüstung, doch als er sie hob, sprudelte ihm noch mehr Blut entgegen; die Klinge hatte Jacobs Herz gestreift und den Brustmuskel unter der Schulter zerteilt. Ein Engelsschwert fügte menschlichem Fleisch mehr Schaden zu als normaler Stahl, und die Wunde ging weitaus tiefer als jene, die Tyrael im Sumpf davongetragen hatte. Der Totenbeschwörer hegte kaum Hoffnung. Er würde schnell handeln müssen, wenn er Jacob retten wollte.
    Doch gleichzeitig blieb ihnen nicht mehr viel Zeit, um nach Sanktuario zurückzukehren. Der Stein fügte ihnen und ihrer Umgebung mit jeder Minute mehr Schaden zu, und jeden Moment konnten die Luminarei in den Höfen der Gerichtsbarkeit eintreffen. Doch ich muss es zumindest versuchen . Etwas Derartiges hatte er bislang nur ein einziges Mal gewagt, und er wusste, dass es einen hohen Tribut von ihm fordern würde.
    Mit zitternden Fingern nahm er die notwendigen Materialen aus der Tasche, dann holte er auch Humbart hervor, und nachdem er den Schädel neben sich auf dem Boden abgesetzt hatte, platzierte er zu guter Letzt die Kerzen und entzündete sie. Er hatte keine Ahnung, was ein Heilzauber hier in den Hohen Himmeln bewirken mochte oder ob er überhaupt funktionieren würde.
    „Vorsicht, mein Freund“, murmelte Humbart, „denk daran, was es dich gekostet hat, deine Hand wieder …“
    „Ich weiß“, unterbrach Zayl ihn leise. Er musste die Dunkelheit zwischen Leben und Tod beschwören und Wesen Versprechungen machen, die man besser nicht in ihrer Grabesruhe aufstörte. Es gab Geister, die den Brennenden Höllen ewige Treue geschworen hatten, und durch bestimmte Magie konnte man sie herbeirufen, doch im Gegenzug dafür, dass sie einen Teil der lebenden Welt wiederherstellten, forderten sie einen Preis. Und nur, wer ihren Hunger stillte, bekam, worum er sie bat. Zayl bezweifelte, dass er diese Kreaturen in den Himmeln anrufen konnte.
    Doch zum Glück war eine von ihnen bereits hier.
    Doch Blut strömte weiter aus Jacobs bebendem Leib. Der Totenbeschwörer wusste: Sein Fleisch würde nicht heilen. Es sei denn, er hob seine eigene Magie auf.
    „Beeil dich“, drängte Shanar ihn, „er stirbt!“
    „Nimm mich“, sagte Humbart. „Der Zauber, der mich an diesen Schädel bindet …“
    „Nein“, entgegnete Zayl, „ich opfere dich nicht für meine Sünden!“ Er blickte auf seine rechte Hand, verborgen unter dem schwarzen ausgestopften Handschuh, den er schon so lange trug, dass er ein Teil von ihm geworden war. „Pass auf die Tasche auf“, wandte er sich an Gynvir. „Du wirst sie nun tragen müssen. Jacob ist nicht in der Verfassung dafür, und ich werde ebenfalls zu schwach sein.“ Sofern ich dann nicht tot bin, fügte er in Gedanken hinzu, doch das sprach er nicht aus. Er nahm den Handschuh ab und hörte das entsetzte Keuchen der beiden Frauen, als sie den weißen Knochen, die vertrockneten Sehnen und den

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