Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Diabolus

Diabolus

Titel: Diabolus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Brown
Vom Netzwerk:


    »Nein, ist er nicht, er läuft frei herum! Wir müssen den Sicherheitsdienst rufen! Ich bin gerade dabei, den TRANSLTR abzuschalten.« Susans Hand fuhr wieder zur Tastatur. 

    »FINGER WEG!«, brüllte Strathmore. Mit einem Sprung war er an seinem Terminal und riss Susans Hand fort. Susan zuckte zurück. Sie starrte den Commander an. Zum zweiten Mal an diesem Tag erkannte sie ihn nicht wieder. Sie fühlte sich auf einmal sehr einsam.  

    Erschrocken bemerkte Strathmore das Blut auf Susans Bluse. Er bedauerte seinen Ausbruch sofort. 

    »Susan, mein Gott, sind Sie verletzt?« Sie antwortete nicht. Strathmore bedauerte, dass er sie angefahren hatte, aber seine Nerven lagen blank. Er musste an allen Ecken und Enden Löcher stopfen, und in seinem Kopf gingen Dinge vor, von denen Susan Fletcher keine Ahnung hatte. Dinge, in die er sie nicht eingeweiht hatte und hoffentlich niemals würde einweihen müssen. 

    »Es tut mir Leid«, sagte er leise. 

    »Erzählen Sie, was geschehen ist.« Susan wandte sich ab. 

    »Das ist jetzt gleichgültig. Das Blut ist übrigens nicht von mir. Bringen Sie mich einfach nur hier raus.«

    »Sind Sie wirklich nicht verletzt?« Strathmore wollte Susan die Hand auf die Schulter legen, doch sie wich ihm aus. Er ließ die Hand sinken und wandte den Blick ab. Als er Susan wieder ansah, schien sie über seine Schulter hinweg etwas anzustarren, das sich hinter ihm an der Wand befand. Strathmore folgte stirnrunzelnd Susans Blick. Ein kleines Tastenfeld leuchtete hinter ihm unverdrossen in die Dunkelheit. Er hatte gehofft, Susan würde das betriebsbereite Panel seines Privatlifts nicht bemerken, der ihm und hochrangigen Gästen zur Verfügung stand, um die Crypto-Kuppel von den Mitarbeitern unbemerkt betreten zu können. Der Lift fuhr fünfzehn Meter nach unten und dann durch eine verstärkte horizontale Tunnelröhre hinüber in die Kelleretagen des NSA-Gebäudekomplexes. Die Stromversorgung erfolgte vom Hauptgebäude aus, weshalb der Lift trotz des Stromausfalls in der Crypto-Abteilung noch funktionierte. Strathmore hatte die ganze Zeit gewusst, dass sein Lift noch ging, es aber für sich behalten - auch als Susan unten in der Kuppel gegen das verschlossene Drehtor des Hauptzugangs gehämmert hatte. Er konnte sich nicht leisten, sie gehen zu lassen - noch nicht, wobei er derzeit nicht abzuschätzen vermochte, wie viel er ihr preisgeben musste, damit sie von sich aus blieb. Susan drängte sich an Strathmore vorbei und lief zur Rückwand des Büros, um wie wild auf den beleuchteten Tasten herumzutippen. 

    »Oh, bitte!«, flehte sie, aber die Lifttür blieb zu. 

    »Susan«, sagte Strathmore ruhig, aber bestimmt, »für diesen Lift braucht man ein Passwort.«

    »Ein Passwort?«, wiederholte sie ärgerlich. Unter dem Haupt- Tastenfeld befand sich ein zweites, kleineres mit zahlreichen kleinen Knöpfen, die jeweils einen Buchstaben des Alphabets trugen. Susan fuhr herum. 

    »Und wie lautet das Passwort?« Strathmore schien nachzudenken. 

    »Susan, bitte setzen Sie sich«, sagte er und seufzte. Susan sah ihn an, als ob sie sich verhört hätte. 

    »Setzen Sie sich«, wiederholte der Commander. 

    »Lassen Sie mich hinaus!« Susans Augen flogen ängstlich zur Bürotür. Mit einem Blick auf Susan Fletcher begab sich Strathmore zu seiner Bürotür, trat hinaus auf den davor liegenden Treppenabsatz und spähte in die Dunkelheit. Von Hale war nichts zu sehen und zu hören. Strathmore kam wieder herein, schob die Tür zu und stellte einen Stuhl davor, damit sie nicht wieder aufschwang, ging an seinen Schreibtisch und holte etwas aus der Schublade. Im blassblauen Bildschirmlicht konnte Susan erkennen, was es war. Sie erbleichte. Es war eine Pistole. Strathmore zog zwei bequeme Stühle heran und rückte sie der angelehnten Tür gegenüber in die Mitte seines Büros. Er setzte sich, hob die matt glänzende Beretta Halbautomatik und zielte auf die Tür, um die Waffe nach einer Weile wieder sinken zu lassen und in den Schoß zu legen. 

    »Susan, hier sind wir sicher«, sagte er feierlich. »Wenn Greg Hale sich zu dieser Tür hereinwagen sollte . . .« Er ließ den Satz unvollendet. Susan fehlten die Worte. Im schwachen Licht seines Büros sah Strathmore Susan auffordernd an. 

    »Susan, wir müssen uns jetzt einmal in aller Ruhe unterhalten.« Er klopfte mit der flachen Hand auf das Polster des zweiten Stuhls. 

    »Setzten sie sich. Ich muss Ihnen etwas sagen.« Susan rührte sich

Weitere Kostenlose Bücher