Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Diabolus

Diabolus

Titel: Diabolus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Brown
Vom Netzwerk:
unterbreche die Stromzufuhr.« Strathmore sah sie kraftlos an. Er war ein gebrochener Mann. 

    »Lassen Sie mich das machen«, presste er hervor. Er stand auf, strauchelte aber bereits bei dem Versuch, den Schreibtischsessel hinter sich wegzuschieben. Susan drückte ihn wieder in den Sitz. 

    »Nein!«, sagte sie in einem Ton, der keine Widerrede duldete. 

    »Ich gehe!« Strathmore stützte wieder das Haupt in die Hände. 

    »Also gut. Unterste

    Etage. Neben den Kühlmittelpumpen.« Susan rannte zur Tür. Auf halbem Weg wandte sie sich noch einmal um. 

    »Commander«, rief sie Strathmore zu. 

    »Die Sache ist noch nicht gelaufen. Noch sind wir nicht geschlagen! Wenn David den Ring rechtzeitig findet, können wir die Datenbank retten!« Strathmore antwortete nicht. 

    »Rufen Sie die Kollegen von der Datenbank an!«, rief ihm Susan zu. 

    »Warnen Sie die Leute vor dem Virus. Sie sind der Vizedirektor der NSA! Vergessen Sie nicht, Sie sind ein Überlebenskünstler!« Strathmore hob in Zeitlupe den Kopf und nickte wie jemand, der die Entscheidung seines Lebens zu treffen hat. Susan stürmte entschlossen ins Dunkle davon.  

KAPITEL 87
    Am Ende seiner Querfeldeinfahrt kurvte Becker auf die rechte Spur der Carretera de Huelva. Es war kurz vor der Morgendämmerung, aber auf dieser Autobahn war schon viel los -vor allem Fahrzeuge mit jungen Leuten, die im Morgengrauen von ihren nächtlichen Strandpartys nach Hause fuhren. Ein Lieferwagen voller Teenager rauschte hupend vorbei. Becker kam sich mit seiner Vespa vor wie auf einem Kinderroller. Einen knappen halben Kilometer weiter zurück schoss ein ramponiertes Taxi funkenstiebend auf die Fahrbahn. Es schnitt einen Peugeot 504, dessen Fahrt im grasbewachsenen Mittelstreifen endete. Becker knatterte an einer Entfernungstafel vorbei. SEVILLA CENTRO - 2 km. Wenn er es schaffte, die unübersichtliche Innenstadt zu erreichen, hatte er eine Chance. Seine Tachonadel kletterte mühsam auf sechzig Stundenkilometer. Noch zwei Minuten bis zur Ausfahrt. Er wusste, dass ihm kaum so viel Zeit blieb. Das Taxi hinter ihm holte mächtig auf. Becker starrte nach vorne auf die langsam näher kommenden Lichter der Innenstadt. Er hoffte, sie noch lebend zu erreichen. Er hatte erst die halbe Strecke zur Ausfahrt zurückgelegt, als er hinter sich Blech über den Beton der Fahrbahn schrappen hörte. Er beugte sich noch tiefer über den Roller und riss das Gas bis zum Anschlag auf. Ein Schuss knallte, eine Kugel zischte vorbei. Becker fing an, im Zickzackkurs über die Fahrspuren zu schwenken, aber es nützte nichts. Als das Taxi bis auf wenige Wagenlängen aufgeholt hatte, waren es bis zur Ausfahrt immer noch gut dreihundert Meter. Es war nur noch eine Frage von Sekunden, und der Killer hatte ihn entweder über den Haufen gefahren oder mit einer Kugel erledigt. Becker hielt nach einer Fluchtmöglichkeit Ausschau, doch rechts und links der Autobahn stiegen steile Kiesböschungen auf. Wieder knallte ein Schuss. Ohne lange zu überlegen, legte sich Becker mit quietschenden Reifen und funkensprühenden Fußrasten in eine scharfe Rechtskurve und schwenkte von der Autobahn herunter. In einer vom durchdrehenden Hinterrad herausgeschleuderten Fontäne aus Kies und Staub arbeitete sich der immer wieder ausbrechende Roller die Böschung hinauf. Becker hatte alle Mühe, das Gleichgewicht zu halten. Der überlastete kleine Motor heulte jämmerlich. Becker konnte nur hoffen, dass er ihn nicht abwürgte. Er wagte nicht, sich umzuschauen. Jeden Moment konnten Reifen quietschen und ein Kugelhagel gepfiffen kommen. Es pfiffen aber keine Kugeln. Becker pflügte über die Krone der Böschung und sah das Zentrum vor sich liegen. Wie ein leuchtender Sternenteppich breiteten sich die Lichter der Innenstadt vor ihm aus. Er schlängelte sich durch ein paar Sträucher und holperte über den Bordstein auf die Avenida Luis Montoto. Die Vespa kam ihm auf einmal sehr schnell vor. Die Straße raste unter seinen Reifen nur so dahin. Zu seiner Linken flog das Fußballstadion vorbei. Er hatte es geschafft. Da hörte er wieder das ekelhafte Geräusch von über den Asphalt schrappendem Blech. Er reckte den Kopf. Hundert Meter vor ihm kam das Taxi die Ausfahrt hochgeschossen, schleuderte auf die Straße hinaus und raste direkt auf ihn zu. Becker wunderte sich über seine ausbleibende Panik. Er wusste genau, wohin er sich zu wenden hatte. Er bog nach rechts in den Parque Menendez Palayo ein und gab Gas. Der Roller

Weitere Kostenlose Bücher