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Diadem von den Sternen

Diadem von den Sternen

Titel: Diadem von den Sternen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Clayton
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Fehler, daß er so war …“
    N’frat sah sie an und schüttelte den Kopf. „Er war ein schlechter Mensch, und es ist gut, daß er tot ist.“ Sie legte ihre Hände auf ihre Schenkel und starrte Aleytys weiterhin ernst an. „Wenn du einen Feind hast, und er greift dich an, dann töte ihn. So ist das.“ Sie hob ihre Hand und wandte die Innenfläche nach oben; in einem weiten Kreis bewegte sie sie. „Sieh die Dinge so, wie sie sind.“
    Aleytys seufzte. „In den Bergen hat man es uns anders gelehrt. Allerdings … Ich nehme an, daß ich diese Lehre abschütteln muß. Und – ich will noch immer auf die andere Seite des Grüns gelangen.“ Sie stand auf und streckte sich. „Nehmt ihr mich mit?“
    Khateyat seufzte. „Wir werden die R’nenawatalawa befragen. Verstehst du, daß dies die einzige Möglichkeit ist, mit uns zu kommen? Sie müssen dich unter ihren Schutz nehmen. Sonst wirst du getötet, sobald du diesen Boden verläßt.“ Sie breitete ihre Hände aus. „Es ist das Gesetz meines Volkes. Und es ist ein notwendiges Gesetz. Das Leben auf dem Wazael Wer ist hart.“
    „Das akzeptiere ich.“ Sie ging zum Flußufer und blieb stehen, um ins Wasser hinunterzusehen. „Ich muß es akzeptieren. Wie befragt ihr sie? Und wann?“
    Khateyat blickte zu den Sonnen empor. „Bei Mondaufgang.“ Sie gluckste. „Dann wirst du sehen, wie.“ Sie nickte zu N’frat hin. „N’fri, du und R’prat – ihr baut das Lager auf.“
    „Ja, Khateyat.“ Sie zögerte, sichtlich bekümmert. „Raqat ist nach wie vor verschwunden. Shani ging ihr nach. Ich glaube nicht …“
    „Kümmere dich nicht um sie, Kind.“ Mit einem unglücklichen Seufzer berührte Khateyat ihre Wange. „Geh nur und tu, was ich dir gesagt habe.“
    Aleytys sah sie davonrennen. „Warum …“
    Khateyat wandte sich ab. „Es ist dir doch klar, Aleytys, daß du das Pferd nicht mitnehmen kannst.“
    „Was?“ Sie ergriff Khateyats Arm und fragte: „Warum nicht?“
    „Die Sesmatwe brauchen nur halb soviel Wasser. Das Pferd ist ein Luxus, den wir uns nicht leisten können.“ Khateyat lächelte sie an. „Ich glaube, du magst ihn. Es würde dir nicht gefallen, ihn in einem Kochtopf zu sehen.“
    Aleytys fröstelte. „Bei Aschlas blutigen Krallen!“
    „Wenn du den Hengst hier zurückläßt, dann werden ihn die Zigeuner, die zum Tijarat kommen, finden und mitnehmen. Sie behandeln ihre Pferde gut, besonders ein so hübsches Tier wie ihn. Du brauchst dich um sein Wohlergehen nicht zu sorgen.“
    Schwermütig scharrte Aleytys über das Gras. „Ich werde ihn vermissen“, murmelte sie. „Madar, alles was ich habe …“
    „Komm, setz dich und erzähle mir, was dich hierher führt.“ Khateyat nickte zu dem Baum hin, wo Aleytys gesessen war, als sie sich das erste Mal gesehen hatten. „Ich kann mir vorstellen, daß es eine sehr interessante Geschichte ist.“
     
2
     
    Aleytys kroch aus ihrem Chon, stand auf und streckte sich, vertrieb die Steifheit der Nacht aus ihren Muskeln und genoß das weiche Leder auf ihrer gestrafften Haut. Sie setzte sich vor dem niederen Zelt, zog die Schnüre aus ihren Zöpfen und ließ ihre Finger durch die feurigen roten Strähnen fahren. Sie schüttelte die Wellen heraus, zog den Knochenkamm durch die Knoten; Heimweh erwachte in ihr. Ein Bild von Twanit, die sie anlächelte und ihrer Eitelkeit wegen schalt, zuckte durch ihre Gedanken.
    Sie lächelte, dann nahm sie die Geräusche, Anblicke und Gerüche des erwachenden Lagers mit stillem Vergnügen in sich auf: das Knurren der Sesmatwe, als die Lagerjungen mit den Muschelzähnen der Striegel durch ihr grobes, gelbbraunes Haar fuhren … das leise Zischen der Yd’r-pat-Feuer mit ihrem dichten, nach Kräutern duftenden Rauch … den intensiver werdenden Duft bratenden Fleisches und heißen Daz’ … ein Feuer nach dem anderen loderte hoch … die heiseren Rufe der sich außer Sichtweite aufhaltenden Männer; sie trieben verirrte Tiere zum Lager zurück … die scherzenden Rufe zwischen Sept-Feuer und Sept-Feuer, während die Frauen das Frühstück bereiteten und ihre Säuglinge und jüngsten Kinder versorgten. Diese einzelnen Fäden verwoben sich zu einem eindrucksvollen Gobelin.
    Aleytys band ihr Haar zu dicken Zöpfen zusammen und schüttelte diese über die Schultern; so hingen sie über ihren Rücken, und dies war bei weitem besser, als wenn das Haar als frei fließende Masse um ihr Gesicht flatterte. Sie seufzte und schaute zu dem Nachbar-Chon hinüber. Khateyat

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