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Diagnose negativ

Diagnose negativ

Titel: Diagnose negativ Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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be­ab­sich­tig­ten. Das hät­te in kei­ner Wei­se zu ih­rer Men­ta­li­tät ge­paßt, da sie auf­grund ih­rer bio­lo­gi­schen Fä­hig­kei­ten stets be­strebt wa­ren, aus dem Hin­ter­grund zu wir­ken.
    Der vier­te Pla­net der Son­ne De­neb fiel mir ein. Nein, auch hier gab es kei­ne An­satz­punk­te. Zu­min­dest aber wä­ren ent­spre­chen­de Ver­mu­tun­gen mehr als un­lo­gisch ge­we­sen. Die De­ne­ber wa­ren prak­tisch vor 190.000 Jah­ren ir­di­scher Zeit­rech­nung in ei­nem Raum­krieg auf­ge­rie­ben und ver­nich­tet wor­den.
    Das glei­che war mit den In­tel­li­genz­we­sen des Mars ge­sche­hen, de­ren Bau­wer­ke und mi­li­tä­ri­sche An­la­gen wir auf dem Mond ent­deckt hat­ten.
    Wo­her al­so soll­te die In­va­si­on kom­men? Ich hät­te mit al­lem ge­rech­net, nur nicht mit dem Fall »El­do­ra­do«, den wir le­dig­lich vor­sichts­hal­ber in un­ser Ko­de­ver­zeich­nis auf­ge­nom­men hat­ten.
    Ich ver­nahm das Sum­men der an­lau­fen­den Hoch­druck­tur­bi­nen, die vom hoch­ge­spann­ten Queck­sil­ber­dampf zu im­mer schnel­le­ren Um­dre­hun­gen ge­zwun­gen wur­den.
    Das Tief­see­boot B-161 wur­de von ei­nem Elek­troschlep­per zur Un­ter­see­schleu­se bug­siert. Vor uns öff­ne­te sich der ge­wölb­te Be­ton­gang. Die in­ne­ren Schleu­sen­to­re stan­den be­reits auf. Ne­froth ließ das Turm­luk schlie­ßen. Die Kli­ma­an­la­ge des Boo­tes lief an. Die Bild­schir­me der Ober- und Un­ter­was­ser­be­ob­ach­tung blen­de­ten auf. Wir be­fan­den uns in ei­nem tech­ni­schen Wun­der­werk kom­pli­zier­tes­ter Art. Als sich die hin­te­ren Schleu­sen­to­re schlos­sen und das ei­si­ge Was­ser der Ant­ark­tis aus den vor­de­ren Wan­d­öff­nun­gen her­ein­ström­te, gab der Kom­man­dant Ge­fecht­s­alarm für al­le Sta­tio­nen.
    Vor dem Steu­er­pult der Zen­tra­le saß Fer­bin­ger, der LI. Mit ei­ni­gen spie­le­risch wir­ken­den Hand­grif­fen di­ri­gier­te er den schwe­ren Plu­to­ni­um­re­ak­tor.
    Die Tie­fen- und Sei­ten­ru­der­gän­ger be­fan­den sich vor den Druck­knopf­steue­run­gen. Die Knüp­pel­ag­gre­ga­te der ers­ten Atom-U-Boo­te wa­ren längst über­holt.
    B-161 war zu sieb­zig Pro­zent au­to­ma­ti­siert, was na­tür­lich er­heb­li­che Ge­fah­ren­quel­len in sich barg. Im­mer­hin konn­te auf rein ma­nu­el­le Steue­rung um­ge­schal­tet wer­den. Nach den ein­dring­li­chen War­nun­gen des Al­ten be­ru­hig­te mich die­se Tat­sa­che doch er­heb­lich.
    Die Flut­zel­len des Boo­tes wur­den ent­lüf­tet. Es war ein recht kom­pli­zier­tes Ma­nö­ver, den mäch­ti­gen Boots­kör­per in­mit­ten der zwar lan­gen, da­für aber sehr en­gen Schleu­se mehr und mehr un­ter Was­ser zu brin­gen. Da die Schleu­se voll­kom­men vollief, war es drin­gend er­for­der­lich, noch in ihr das Tauch­ma­nö­ver zu vollen­den und das Boot ge­nau aus­zu­trim­men.
    Ich be­ob­ach­te­te die Flu­tungs­kor­rek­tu­ren der voll­au­to­ma­ti­schen Ro­bot­ge­rä­te. Die­se Ma­schi­nen ma­ni­pu­lier­ten mit Hil­fe der Fein­pum­pen­an­la­ge mit Was­ser­men­gen, die man nor­ma­ler­wei­se in ei­ner Kaf­fee­tas­se un­ter­ge­bracht hät­te. So ge­nau und so schnell, stim­mend bis aufs Gramm, hät­te Men­schen­hand nie­mals zu ar­bei­ten ver­mocht.
    Ehe die Schleu­se völ­lig an­ge­füllt war, hat­ten wir un­ser Tauch­ma­nö­ver prak­tisch be­en­det. Die Au­to­ma­tik hielt den Kör­per auf der Stel­le fest.
    Mi­nu­ten spä­ter glit­ten wir mit sum­men­den Tur­bi­nen in die Schwär­ze der ant­ark­ti­schen Ge­wäs­ser hin­aus. Die Au­ßen­to­re la­gen be­reits un­ter­halb des ewi­gen Pack­ei­ses. Nur die Ei­stas­ter zeig­ten uns an, wie weit wir von der un­te­ren Gren­ze ent­fernt wa­ren.
    B-161 lief plan­mä­ßig aus. Wir ka­men so­fort in tie­fes Was­ser, wo wir drei­hun­dert Me­ter un­ter­halb der Eis­de­cke Fahrt auf­nah­men.
    Als die un­ter­see­i­sche Steil­küs­te hin­ter uns ver­schwand, gab Ne­froth nach ei­nem Blick zu uns her­über den Be­fehl »klar Schiff zum Ge­fecht«. Von da an herrsch­te ei­ne selt­sa­me Span­nung an Bord. Ich hüll­te mich in Schwei­gen. Es wä­re sinn­los ge­we­sen, den

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