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Diagnose negativ

Diagnose negativ

Titel: Diagnose negativ Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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wa­ren. In­ner­lich be­gann ich den Chef, die GWA und je­ne rät­sel­haf­ten Er­eig­nis­se zu ver­wün­schen, die mich un­ter das Pack­eis des sechs­ten Kon­tin­ents ge­führt hat­ten.
    Was soll­te ich dem Mann ant­wor­ten oder gar be­feh­len! Von tief­see­na­vi­ga­to­ri­schen Din­gen ver­stand er oh­ne­hin we­sent­lich mehr als ich. Au­ßer­dem las­te­te auf sei­nen Schul­tern die Ver­ant­wor­tung für einen der mo­d­erns­ten Un­ter­see­kreu­zer der Na­vy. Ich be­gann zu schwit­zen.
    TS-19 sah mich be­sorgt von der Sei­te an. Die Si­tua­ti­on er­schi­en mir ver­fah­ren. Schließ­lich gab ich durch:
    »Blei­ben Sie in der Nä­he des Or­tes, wo Sie die Quel­le der Warm­was­ser­strö­mung fest­ge­stellt ha­ben. Wir sind in ei­ner hal­b­en Stun­de bei Ih­nen. Ich möch­te mir das Ge­biet an­se­hen, in dem die Lei­che ge­fun­den wur­de. Mel­den Sie sich bit­te so­fort, wenn es in Ih­rem Ge­biet zu un­ge­wöhn­li­chen Er­eig­nis­sen kom­men soll­te. Mehr kann ich Ih­nen im Au­gen­blick auch nicht sa­gen, Cap­tain!«
    »Wie Sie mei­nen, Sir«, kam es gleich­mü­tig zu­rück. »Wenn ich et­was be­mer­ken soll­te, ru­fe ich Sie so­fort. En­de.«
    Der für den Un­ter­was­ser-Sprech­funk­ver­kehr ver­ant­wort­li­che Fun­ker blick­te mich an. Ich nick­te kurz. Er blieb auf Emp­fang.
    »Hei­ße Ei­sen sind nicht im­mer heiß«, mein­te Ne­froth düs­ter. Die Wor­te er­schie­nen mir äu­ßerst phi­lo­so­phisch.
    Mir lag ei­ne bis­si­ge Be­mer­kung auf der Zun­ge, als wei­ter drü­ben ei­ne ro­te Lam­pe zu zu­cken be­gann. Erst war es ein schwa­ches Auf­leuch­ten, das sich in­ner­halb we­ni­ger Au­gen­bli­cke zum grel­len Rot­licht stei­ger­te. Zu­gleich be­gann ein akus­ti­scher Si­gnal­sum­mer zu ta­cken. Ich fuhr her­um.
    Ne­froths Hal­tung wirk­te er­starrt. Ver­wun­dert sah er zu dem Mann hin­über, der see­len­ru­hig vor den Laut­spre­chern des Un­ter­was­ser-Grup­pen­horch­ge­rä­tes saß. Das hel­le Ta­cken ver­än­der­te sich zu ei­nem selt­sam lang­ge­zo­ge­nen Pii­ing-Ton, der au­ßer­dem in einen op­tisch er­kenn­ba­ren Ef­fekt um­ge­wan­delt wur­de. Auf der run­den Im­puls­flä­che wur­den grün­li­che Wel­len­li­ni­en sicht­bar.
    Der Kom­man­dant ging zu dem Horch­fun­ker hin­über. Ich neig­te mich über sei­ne Schul­tern. Als er mit auf­fal­lend ra­scher Be­we­gung die schwe­ren Kopf­hö­rer ab­nahm und zum Laut­stär­ke­reg­ler griff, war ich in­for­miert.
    »Schal­le­cho aus zwei­und­neun­zig Grad, Laut­stär­ke fünf. Laut­stär­ke wächst auf sechs – neun – elf. Schall­quel­le liegt vor uns in der Fest­lands­küs­te.«
    »In der Fest­lands­küs­te?« wie­der­hol­te ich be­stürzt. »Sag­ten Sie Küs­te?«
    »Ja­wohl, Sir.«
    »Warum neh­men Sie die Kopf­hö­rer ab? Ich möch­te ge­nau wis­sen, wo die Schall­quel­le zu fin­den ist.«
    Er sah mich tief­grün­dig an.
    »Sir, wenn Sie die Hö­rer ei­nes star­ken Grup­pen­horch­ge­rä­tes über dem Kopf ha­ben, dann ge­nügt die Schall­wir­kung ei­ner im Was­ser ex­plo­die­ren­den Re­vol­ver­pa­tro­ne, um Ih­nen die Ge­hör­gän­ge zu zer­rei­ßen. Laut­stär­ke sechs ist das äu­ßers­te der Ge­füh­le.«
    »Na­tür­lich, ja, na­tür­lich«, gab ich zu.
    Die Laut­spre­cher spien Ge­räusche aus, mit de­nen nicht ein­mal un­ser Horch­fun­ker et­was an­zu­fan­gen wuß­te. Es wa­ren we­der Schrau­ben­ge­räusche noch sol­che, die von ei­nem Was­serstaustrahl-Trieb­werk er­zeugt wur­den. Es war nur ein dump­fes Ru­mo­ren, durch­setzt mit hel­le­ren Heul­tö­nen, die in ih­rer Ge­samt­heit nie­mals von ei­nem Über- oder Un­ter­was­ser­schiff stam­men konn­ten.
    »Kei­ne Or­tung«, wur­de aus der Tas­ter­zen­tra­le ge­mel­det. Dem­nach wa­ren kei­ne Fremd­kör­per zu er­ken­nen, was uns er­neut be­stä­tig­te, daß sich in un­se­rer Ge­gend kein frem­des Boot her­um­trieb. Le­dig­lich die CA­LI­GU­LA war auf den Schir­men sicht­bar.
    Das Dröh­nen schwoll an. Ne­ben­an, im Fun­kraum, er­tön­te die Stim­me des CA­LI­GU­LA-Kom­man­dan­ten. Er frag­te be­sorgt an, was das zu be­deu­ten hät­te und ob ich ei­ne Er­klä­rung wüß­te.
    Ich sah

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